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Sex

Dieses Pärchen bringt anderen bei, wie man guten Sex hat

Rob und Bianca sind anscheinend so gute Sexcoaches, dass ihnen manche Leute 600 Dollar für eine einstündige Session zahlen.

Foto mit freundlicher Genehmigung von TabooCouple.com

Rob und Bianca (das sind nicht ihre echten Namen) haben sich vor neun Jahren in Atlantic City kennengelernt. Sie schaute sich mit ihrer Mutter David Copperfield an und er nahm an einem Bodybuilding-Wettkampf teil. Zuerst hielt Bianca ihren zukünftigen Freund für einen Aufreißer—vor allem weil er von prolligen Freunden umgeben war, die ständig geschmacklose Witze rissen.

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„Jedes Mädchen schaute mich an diesem Tag an und redete mit mir, aber nur dieses eine nicht", berichtet Rob über ihre erste Begegnung.

Trotz der kleinen Startschwierigkeiten verliebten sich die beiden relativ schnell ineinander und schon bald zog Bianca zu ihm nach New York. Sie hatten damals laut eigener Aussage ein extrem aktives Sexleben, bis sie bei einem verhängnisvollen, weingeschwängerten Abendessen mit Freunden merkten, dass sie im Bett ganz schön langweilig waren.

Als Folge dieses Abends versuchten sie sich wenig später als Escort-Team, woraus dann wiederum „Sex-Coaching" für Männer wurde, die nicht den Sex bekamen, den sie eigentlich wollten. Wie Bianca zuvor schon gegenüber der New York Post gesagt hat: „Wir sind vielleicht keine ausgebildeten Sextherapeuten, aber als abenteuerlustiges Pärchen, das gerne andere Menschen an seinem Sexleben teilhaben lässt, haben wir einiges zu bieten."

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Um herauszufinden, wie die beiden es vom langweiligsten Pärchen auf einer Party zum „Taboo Couple" gebracht haben—und was sie eigentlich dafür qualifiziert, anderen beizubringen, wie man gut im Bett ist—habe ich sie mal angerufen.

VICE: Wer waren eure typischen Kunden, als ihr diese Escort-Sache gemacht habt?
Rob: Es waren vor allem heterosexuelle Männer—Geschäftsführer, Ärzte, Männer die Herrscher ihres eigenen kleinen Universums waren. Die sind zu uns gekommen, weil sie Fantasien hatten, die sie mit ihren ähnlich erfolgreichen Frauen nicht teilen konnten. Es waren Heteros mit bisexuellen Fantasien. Ich war offen genug, um ihnen beim auskundschaften zu helfen. Ich habe durch diese Erfahrungen so viel davon gelernt wie diejenigen, mit denen wir sie hatten.

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Und wenn ihr coacht, womit brauchen die Leute meistens Hilfe?
Bianca: Kommunikation—wie sie mit ihren Frauen kommunizieren. Das ist immer das größte Problem: Kommunikation

Rob: Es gibt diesen soziologischen Begriff der Pornofizierung. Der beschreibt, was in einer Gesellschaft passiert, in der sexuelle Inhalte zum Mainstream gehören. Viele Männer—und Frauen—gucken Pornos und wenn du Pornos guckst, dann entwickelst du bestimmte Fantasien. Wenn jemand eine bestimmte Art von Porno guckt und davon angemacht wird, dann kommt es zu einer mangelhaften Kommunikation zwischen dieser Person und ihrem Partner. Sie braucht also ein Ventil dafür und deswegen suchen sie sich Rat bei Menschen wie uns. Wir helfen ihnen zu kommunizieren, indem wir sagen: „Warum versuchst du nicht einfach, deinem Partner auf eine nette Art beizubringen, was deine Fantasie ist?" Wir haben Jungfrauen, die lernen wollen, wie man küsst, wie man Oralsex macht …

Bianca: … wie man Frauen anspricht.

Rob: Zu uns kommen viele Jungfrauen, die älter als 20 sind. Sie sind nervös und unsicher. Wir helfen ihnen dabei, selbstbewusster zu werden—sie, wie man Frauen befriedigt; ich, wie man auf eine Frau zugeht.

Bianca: Manchmal sind wir auch verschiedener Meinung. Es ist eigentlich ganz gut, beide Perspektiven zu haben. Wir kombinieren dann die unterschiedlichen Ratschläge miteinander und das macht es auch so perfekt.

Rob: Und es schadet auch nicht, dass ich mit meinem Schwanz umgehen kann.

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Und wie macht ihr das genau? Gibt es Einzelstunden zu bestimmten Themen oder habt ihr eher mehrtägige Kurse, in denen eine Reihe verschiedener Bereiche abgedeckt werden?
Rob: Wir hatten schon Fälle, in denen jemand was Konkretes lernen wollte. Zum Beispiel stand die Freundin oder Frau von einem total auf Oralsex, aber die Person hat es einfach nicht hinbekommen. Also haben wir ihm beigebracht, seinen Rhythmus zu perfektionieren. Und bei anderen Sachen, also wenn es mehr um Techniken geht, dann zeige ich ihm, „Schau her, manchmal muss der Penis—genau, wie der G-Punkt da liegt, musst du deinen Penis in einem bestimmten Winkel ansetzten." Oder ich gebe Ratschläge, bestimmte Dinge zu beachten. In etwa: „OK, wenn ich es aus diesem Winkel mache, berührt mein Penis dieses und jenes und bla bla bla."

Bianca: Jede Frau hat ihre eigene Art und ich bringe ihnen bei, ihren G-Punkt zu finden.

Rob: Es hat viel mit Körpersprache zu tun. Viele Typen denken sich einfach: „OK, ich lecke da ein bisschen rum oder vögel einfach drauf los."

Bianca: Eine Menge Frauen geben auch keine Blowjobs. Ich war ziemlich entsetzt darüber. Die sagen: „Ich mag es nicht, ich finde es eklig. Ich mag den Geschmack nicht." Und ich muss ihnen dann erklären, dass du, wenn du deinen Mann liebst, auch seinen Schwanz lieben lernen musst.

Es schadet auch nicht, dass ich mit meinem Schwanz umgehen kann.

Lasst ihr eure Kunden Oralsex an einem Dildo oder einem Fleshlight oder so üben?
Rob: Wir bieten auch praktische Beratungen an, bei denen wir zum Beispiel eine prothetische Vagina einsetzen—manchmal sogar eine Puppe. Wir haben eine Reihe von Gegenständen, die wirklich gut funktionieren. Manchmal ist das auch etwas lustig, aber es funktioniert.

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Bianca: Eine Frau lebt in der Schweiz, also machen wir das über Skype. Sie hat ihren eigenen Dildo. Ich schaue sie an, sie schaut mich an und ahmt mich mit ihrem Dildo nach.

Ein 20-Jähriger könnte euch also dafür bezahlen, dass ihr ihm dabei zuschaut, wie er es mit einer Gummipuppe treibt, und ihm anschließend sagt, was er hätte besser machen können?
Rob: Ein 20-Jähriger … Nein, wir haben unsere Standards. Wir werden von jungen Menschen angeschrieben, aber Bianca wird bald 29 und ich bin 35. Wir sagen ihnen einfach: „Danke, dass du uns kontaktiert hast, aber ich finde, dass du erst noch deine eigenen Erfahrungen sammeln musst."

Bianca: Ich bin sehr vorsichtig, was ich denen sage. Die sind nämlich oft nicht wirklich erwachsen und wir wollen sie nicht verwirren.

Rob: Wenn jemand ankommt und sagt: „Ich will nur ein paar Tussis ficken", ist es sofort vorbei. Du willst dein Leben nicht ändern, sondern bloß ein Hengst werden. So etwas machen wir nicht.

Was für Preise nehmt ihr denn?
Rob: Es kommt drauf an. In der Regel dauern unsere Sessions etwa eine Stunde und wir nehmen 600 US-Dollar dafür. Wenn es telefonisch läuft, dann sind es 300 US-Dollar—über Skype auch. Aber gut, es hängt dann auch alles vom Aufwand ab. Sagen wir einfach, die Preise variieren.

Viele Menschen behauptet von sich, gut im Bett zu sein. Was qualifiziert gerade euch, andere Menschen in Sachen Sex zu unterrichten?
Rob: Wir beide reden regelmäßig mit den wichtigsten Sexologen des Landes—das sind übrigens beides Männer mit akademischen Titeln und allem und die kennen sich noch nicht mal persönlich—und die sagen: „Es gibt bestimmte Dinge im Leben, bei denen die besten Seminare, der beste Unterricht und die beste Anleitung nicht wirklich weiterhelfen. Es ist praktisches Wissen, das einem dabei hilft, bestimmte Sachen zu perfektionieren." Und eine dieser Sachen ist Sex. Du kannst nicht einfach ein Seminar über Sex besuchen und dann von dir behaupten, ein Experte in Sachen Sex zu sein—du musst es schon selbst erfahren. Wir haben diese Kurse besucht und über die Inhalte gelacht. Uns zeichnet unsere Lebenserfahrung aus.