Dann war da die spezifische Frage zur „sympathy" [was sowohl Verständnis als auch Mitleid bedeuten kann] für „Kämpfer in Syrien" (denn in dem Skript stand zu keinem Zeitpunkt das Wort „Dschihadist"). Bei einer Frage sollten die Teilnehmer bestimmen, welcher Aussage sie am ehesten zustimmen: a) Ich habe viel sympathy für junge Muslime, die Großbritannien verlassen, um sich Kämpfern in Syrien anzuschließen, b) Ich habe etwas sympathy für junge Muslime, die Großbritannien verlassen, um sich Kämpfern in Syrien anzuschließen, oder c) Ich habe keine sympathy für junge Muslime, die Großbritannien verlassen, um sich Kämpfern in Syrien anzuschließen.Die überwältigende Mehrheit der Befragten antwortete hierauf mit c), doch manche sagten, sie hätten etwas sympathy (niemand unter meinen Interviewpartnern wählte die erste Antwortmöglichkeit). Das Problem bei der Frage ist das Wort „sympathy", für das es keine eindeutige Übersetzung gibt, da es mehrere Bedeutungen hat. Was bedeutet „sympathy" in dieser Umfrage? Bedeutet es Mitleid? Oder bedeutet es Verständnis?In Reaktion auf die wachsende Kritik an ihrer Methodologie hat die Marktforschungsfirma Survation am Dienstag eine Mitteilung veröffentlicht, in der sie erklärte, die Formulierung der Fragen stamme von ihr und nicht von der Sun—allerdings distanzierte sich Survation außerdem von der Interpretation der Ergebnisse, welche die Sun veröffentlicht hat.i-D: Acht muslimische Kreative sprechen über Islamophobie und den Einfluss der Religion auf ihre Arbeit
Keine der Personen, die ich befragt habe, hat Dschihadisten unterstützt. Eine Frau gab mir nachdenkliche, wohlüberlegte Antworten auf jede Frage. Sie fand, David Cameron hätte wahrscheinlich recht damit, Syrien zu bombardieren, und Muslime hätten eine Verantwortung, Terroranschläge im Namen des Islam zu verurteilen. Doch sie hatte auch ein wenig Mitleid mit den jungen britischen Muslimen, die sich Kämpfern in Syrien anschließen. „Man hat sie einer Gehirnwäsche unterzogen. Sie tun mir leid", sagte sie. Und so setzte ich ein Häkchen bei „I have some sympathy for young British Muslims who go to join fighters in Syria".Die Titelseite der Sun am Montag war für mich wie ein Schlag in die Magengrube. Wenn man von der Pressemitteilung ausgehen kann, dann war Survation wohl auch ziemlich geschockt.„Die Formulierung der Frage nach ‚sympathy with young Muslims who leave the UK to join fighters in Syria' wurde nicht von der Zeitung The Sun ausgewählt, sondern von Survation festgelegt, um sicherzugehen, dass diese Umfrage sich mit einigen unserer früheren Umfragen unter Muslimen und Nicht-Muslimen sinnvoll vergleichen lässt.
Allerdings unterscheiden wir zwischen unserer eigenen Arbeit und der Art und Weise, wie unsere Kunden diese Arbeit präsentieren. Die erfolgte Auslegung der Ergebnisse dieser Umfrage wird von Survation nicht gutgeheißen oder befürwortet. Weder die Schlagzeilen noch die Texte der veröffentlichten Artikel wurden vor der Veröffentlichung mit Survation besprochen. Unsere eigene Dokumentation und Analyse ist hier zum Vergleich zusammengefasst.
Weiterhin spricht sich Survation kategorisch gegen die Verwendung unserer Ergebnisse zum Zwecke jeglicher rassistischer oder religiöser Hetze aus, wie sie bereits in sozialen Netzwerken erschienen ist."