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Drogen

Kiffen in den Alpen

Wir haben die letzten Wochen in Lagerhallen voller Hanfpflanzen verbracht und versucht herauszufinden, wie viel Geld der Staat jetzt schon mit dem Lieblingshobby vieler Österreicher verdient.

Wir erleben gerade einen Paradigmenwechsel in der globalen Drogenpolitik: Der von Richard Nixon in den 70ern ausgerufene War on Drugs scheint endlich von einer realistischeren Drogenpolitik abgelöst zu werden. Zumindest in Sachen Marihuana, Weed, Kush, Kiffi, Dope oder wie auch immer du deine Lieblingsentspannungsrauchware nennst, tut sich einiges. Den Anfang machte Uruguay, das als erstes Land des Planeten 2013 den Anbau und Verkauf von Cannabis legalisierte.

Weltweite Signalwirkung hatte jedoch erst die Entscheidung zweier US-Bundesstaaten für eine Freigabe von Marihuana. Während in Colorado seit Jänner dieses Jahres bereits Millionen mit dem Verkauf der verschiedensten Sorten umgesetzt werden und auch der Staat prächtig daran mitverdient, wie Gouverneur John Hickenlooper bestätigt, will Washington erst im Laufe des Jahres nachziehen.

In Europa ist die Gesetzeslage sehr unterschiedlich: In den Niederlanden, Spanien, Portugal, Tschechien und der Schweiz wird Kiffen sehr liberal gehandhabt, während andere Länder wie Ungarn eine sehr restriktive Politik in Sachen Marihuana verfolgen. Österreich geht wie so oft einen eigenartigen Mittelweg. In der Alpenrepublik gibt es eine für das Land außergewöhnlich große Cannabis-Industrie, denn der Verkauf von Rauchzubehör als auch Stecklingen ist erlaubt, wie der Konsum von Cannabis, aber Besitz und Handel mit Marihuana bleiben weiterhin illegal. Wir haben die letzten Wochen damit verbracht, Lagerhallen voller Hanf-Pflanzen zu besuchen und versucht herauszufinden, wie viel Geld der Staat jetzt schon mit dem Lieblingshobby vieler Österreicher verdient.