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10 Fragen

10 Fragen an eine B-Prominente, die du dich niemals trauen würdest zu stellen

Schläfst du dich hoch? Hast du Mitleid mit den Männern, die deinen nackten Körper anstarren? Macht dir der Absturz von Jenny Elvers oder Naddel Angst?

Wir haben uns sehr auf die seltene Gelegenheit gefreut, Micaela Schäfer angezogen zu erleben. Aber auch zum Interview im VICE-Büro kam sie in einem Latex-Body und bot nach dem Gespräch an, sich für ein Foto auf der Ledercouch doch lieber ganz nackt zu machen. Wie ihre Straßenkleidung aussieht, wissen wir bis heute nicht.

Der lateinische Begriff "prominens" bedeutet "hervorragend" oder "tonangebend" – und zeichnete einmal besondere Qualität aus. Heute würde man Prominenz wohl eher durch die Gabe definieren, dauerhaft Aufmerksamkeit zu erregen. "B-Promis" machen genau das hauptberuflich.

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Micaela Schäfer bezeichnet sich selbst als "Nacktmodel, Reality-Star, TV-Star, Glamour-Model und DJane." Nach einer Ausbildung als pharmazeutische Assistentin erregte die heute 33-Jährige erstmals öffentliche Aufmerksamkeit mit der ersten Staffel von Germany's Next Topmodel. 2006 belegte sie dort den achten Platz. "Mein absoluter Durchbruch war 2012 mit dem Dschungelcamp, da kannte dann jeder die Nacktschnecke Micaela Schäfer", sagt Micaela Schäfer. In der Zwischenzeit hatte sie vier Brustvergrößerungen, drei Nasen-Umgestaltungen und immer wieder Botox-Injektionen.

Micaela Schäfer kommt gerade von einer Pressekonferenz der "Promi-Völkerballmeisterschaft", am nächsten Tag legt sie als DJ in Graz auf und am übernächsten dreht sie "einen halben Porno". Was das sein soll, möchte sie nicht verraten. Aber die Abwechslung sei einfach geil, sagt sie. Wir haben mit ihr über das Leben als B-Promi gesprochen.

Alle Fotos: Grey Hutton

VICE: Tut es nicht weh, auf der Ersatzbank der Prominenz zu sitzen?
Micaela Schäfer: Als A-Promi müsste ich etwas Seriöses machen und aufpassen, was ich in Interviews sage. Ganz ehrlich: Lieber verzichte ich darauf, bei der Fashion Week in der ersten Reihe zu sitzen, und mache dafür mein Ding. Und außerdem kann man als A-Promi viel leichter fallen. Wenn Helene Fischer einmal etwas Falsches sagt, verliert sie direkt drei Werbeverträge. Hinter mir stehen nicht zehn Manager, die mir sagen, worüber ich reden darf und worüber nicht. Ich würde sagen, ich bin der A-Promi unter den C-Promis. Unter den deutschen C-Promis gehöre ich auf jeden Fall zu den Top drei. Und solange hinter dem Buchstaben "Promi" steht, ist mir nicht so wichtig, ob ich A, B, C oder D bin.

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Bist du Promi geworden, weil du sonst nichts kannst?
Ich wollte schon als Kind berühmt werden, aber nicht klassisch als Schauspielerin, Sängerin oder Moderatorin. Ich bin ja schon recht faul. Als Schauspielerin Texte lernen zu müssen, das wäre nichts für mich. Tittenzeigen ist einfacher. Ich hatte immer einen Hang dazu, meine Brüste zu zeigen. Und die wollen auch immer alle sehen.

Machst du alles, um noch berühmter zu sein?
Fast alles. Ich verkaufe sogar meine Oma und meine Hochzeit an das Fernsehen. Als Reality-Star bin ich halt das Produkt – so etwas wie ein Privatleben gibt es quasi nicht. Aber ganz käuflich bin ich trotzdem nicht. Ich hatte schon viele Angebote für Porno-Drehs oder von Escort Services bekommen. Die habe ich aber alle abgelehnt.

Hast du schonmal mit jemandem geschlafen, weil du dachtest, der macht dich noch berühmter?
Ne, hätte ich das immer gemacht, wäre ich jetzt ein A-Promi. Wenn man mit den richtigen Leuten "verkehrt" – im wahrsten Sinne des Wortes –, bringt das natürlich Vorteile. Aber ich habe sehr viele Typen abgelehnt. Wenn man sich hochschläft, sind die Vorteile auch nicht von Dauer. Vielleicht bekommt man eine Rolle, aber ob man die zweite oder dritte noch kriegt, ist unwahrscheinlich. Da bleibe ich doch lieber C-Promi.

Nutzt du deinen Promi-Status aus?
Ich müsste eigentlich viel dreister sein, aber ich zahle meistens lieber und habe meine Ruhe. Aber Vorteile hat das Promi-Sein schon: Schau meinen Körper an. Das ist alles von Schönheitschirurgen gesponsert. Wäre ich noch Apothekerin, ich hätte mir meine elf Schönheits-OPs nicht leisten können. Meine Lippen, Wangen, Brüste, Po, Bauch – ich habe keinen Cent dafür bezahlt, das ist natürlich geil. Klar werbe ich dann auch für die Chirurgen. Ich lasse mich bei der Operation filmen – das ist der Deal.

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Hast du Mitleid mit den Männern, die dich anstarren, wenn du nackt in der Öffentlichkeit bist?
Nein, ich freue mich total. Zum Beispiel auf der Venus: Die Männer haben einmal im Jahr Freude. Es ist doch schön, wenn sie wegen mir einen Steifen haben. Den bekommt man ja nicht, wenn man schlecht drauf ist. Ich freue mich über jeden steifen Penis.

Micaela bei der Arbeit: so selbstverständlich für sie wie Excel-Tabellen für viele andere. Ja, es war so weird, wie es sich anhört

Hast du Angst vor der Zukunft, wenn dein Hintern und deine Brüste nicht mehr straff sind?
Angst habe ich nicht, aber das wird passieren. In ein paar Jahren werde ich nicht mehr so frisch sein. Ich bekomme jetzt schon immer mehr Cellulite. Ich bin kein Fitness-Model, das jeden Tag sechs Stunden im Fitnessstudio trainiert und sich nur von Hühnchen ernährt. Gestern habe ich einen Döner gegessen. Und wenn ich nicht mehr straff bin, wird es neue Wege geben, Geld zu verdienen. Ich habe vor, einen Sexualratgeber zu schreiben, als Moderatorin beim Teleshopping zu arbeiten und mit erotischem Sprechgesang weiterzumachen. Ich verdiene mein Geld ja nicht wegen meines makellosen Körpers, sondern weil ich eine Marke bin: Micaela Schäfer, die Nacktschnecke.

Macht dir der Absturz von Jenny Elvers oder Naddel Angst?
Nein, sowas kann mir nicht passieren. Ich liebe mein Leben, ich habe mich unter Kontrolle. Ich wurde noch nie festgenommen, hinterziehe keine Steuern. Ich bin eine gute Bürgerin. Mich wird man nie besoffen in der Öffentlichkeit erleben, das fände ich ganz schlimm. Aber natürlich habe auch ich meine ein oder zwei Geheimnisse – wenn die rauskommen würden, wäre Remmidemmi.

Hast du überhaupt noch ein Privatleben?
In meiner Wohnung bin ich privat. Sonst hat man mich eigentlich schon in jeder Situation gesehen, außer auf Toilette und beim Sex. Und das wird auch so bleiben.

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