Dieser 15-Jährige will Trump dabei helfen, die Welt zu erobern

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Dieser 15-Jährige will Trump dabei helfen, die Welt zu erobern

Edward Bourke betreibt eine Pro-Trump-Website und einen Twitter-Account, doch er sagt, sein wichtigster Beitrag sei es, mit Gleichaltrigen über Trump zu sprechen.

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Vor ein paar Monaten saß der 15-jährige Australier Edward Bourke vor dem Fernseher, als ein Nachrichtenclip über die US-Präsidentschaftswahl gezeigt wurde. „Ich hatte schon immer Respekt vor Donald Trumps geschäftlichen Leistungen gehabt", sagte Ed. „Aber sie zeigten einen Clip, in dem er wie ein Rassist rüberkam, also habe ich ein wenig nachgeforscht und mir wurde klar, dass man den Clip irreführend geschnitten hatte."

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Ed erklärte, Trump habe über Einwanderung gesprochen, doch den Teil, in dem seine Ansichten am deutlichsten wurden, habe man herausgeschnitten. Es war ein Aha-Erlebnis. Edward wurde klar, dass die Menschen da draußen nur die Hälfte der Geschichte über Trump erfuhren und dass niemand seine politischen Standpunkte ordentlich erklärte. Er fand, dass sich das ändern musste—und dass er der Richtige war, um diese Veränderung herbeizuführen.

Das wirkt vielleicht wie ein ganz schön großes Luftschloss für einen 15-jährigen Schüler in Australien, doch Ed leitete bereits soziale Kampagnen für seine anderen Leidenschaften: das Bewusstsein für den Klimawandel schärfen, Löwen schützen und Ahnenforschung. Eine weitere Kampagne fiel da nicht so schnell ins Gewicht.

Daraufhin startete Edward @TrumpTriumph auf Twitter. Der Account hat zum Zeitpunkt des Verfassens 529 Follower. Dann gründete er noch eine Website, thetrumpcampaign.com, die eine einfache Übersicht des politischen Kurses und der Qualifikationen Trumps bietet. Beide Plattformen wollen ausgewogen über die Trump-Kampagne informieren, doch Edward ist überzeugt, bei Gesprächen mit Klassenkameraden und -kameradinnen die beste Überzeugungsarbeit zu leisten. „Dann gehen sie nach Hause und sagen es ihren Eltern, die es ihren Freunden sagen, und so weiter."

Edward lebt mit seinen Eltern auf einer Ein-Hektar-Farm („ein paar Schafe und ein paar Hühner" am Fuße des Mount Macedon, etwa eine Stunde nordwestlich von Melbourne. Als ich Ed eine Nachricht schickte, um ihn nach seinem bevorzugten Treffpunkt zu fragen, antwortete er: „Das Sofitel". Dort fand ich ihn zusammen mit seinem Vater Mineralwasser trinkend an der Bar. Beide trugen Anzüge. „Dad musste mich fahren", sagte Ed, frei von der jugendlichen Scham, die man an dieser Stelle vielleicht erwarten würde.

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Zuerst fragte ich einfach nur nach dem „Warum". Im Grunde ist Edward überzeugt, dass Trumps unternehmerisches Können und sein Lebenslauf als Firmenchef ihn zum besten Kandidaten im US-Rennen machen. Er nennt die Verschuldung der USA (etwa 19 Billionen) eine Bedrohung der globalen Stabilität und behauptet, in dem Land müsse ein finanzpolitisch Konservativer an die Macht kommen, um mit anderen Problemen wie dem Klimawandel umzugehen. Ja, Ed macht sich Gedanken über den Klimawandel. Er sagt, Trump habe das vor Kurzem selbst auch eingesehen. „Wenn man sich mal Zitate von Donald Trump durchliest", sagt Ed, „dann sieht man, wie sich seine Meinung zum Klimawandel in den letzten zwei Jahren geändert hat. Er ist nicht wirklich dagegen, wie alle denken."

Ed verkörpert eine ungewöhnliche Mischung aus Neokonservatismus, Umweltschutz und einem unerschütterlichen Glauben an die britische Monarchie. „Mein Klassenlehrer hat mich einmal aus der Klasse geschickt, weil ich gesagt habe, dass Australien niemals eine Republik werden sollte. Ich finde, die Queen ist das beste Staatsoberhaupt, das man sich nur wünschen kann." Dann zeigte Ed auf seine goldene Krawattennadel, die einen Löwen darstellte: „Das Symbol des British Empire."

Ich fragte Ed nach einigen der weniger leicht verdaulichen Aspekte von Trumps Größenwahn, wie zum Beispiel seinem Hang zu Rassismus, Chauvinismus und Diskriminierungen aller Art. Ed stimmte zu, dass Trump dafür bekannt sei, törichte Aussagen zu machen, doch er bestand darauf, dass es sich hierbei nur um eine Mischung aus Fehlzitaten und Getöse zum Anheizen der Republikaner handelt. „Sie mögen es, wenn man solche Dinge sagt", meinte er.

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Es sollte betont werden, dass Ed gewisse politische Standpunkte teilt, die als progressiv gelten; so befürwortet er zum Beispiel die Homoehe. Dennoch hält er beim Thema Einwanderung wieder zu Trump: „Sieh dir Deutschland an", erklärte er. „Angela Merkel hat einfach alle reingelassen und es hatte zum Ergebnis, dass Deutsche eine viel negativere Einstellung zur Einwanderung haben. Sie haben dort angefangen, den Islam mit Flüchtlingen zu assoziieren, und ich glaube, das hilft keiner der beiden Gruppen." Stattdessen, so glaubt Ed, wird Trumps Politik der harten Grenzen die Amerikaner dazu bringen, freimütiger mit ihrem Asyl und ihren Hilfsgeldern zu sein.

Ed sagte, die meisten Leute in der Schule würden seine Ansichten respektieren, und wenn dies einmal nicht der Fall sei, entziehe er sich einfach der Situation. Oder er versuche natürlich, sie in ein Gespräch zu verwickeln, „und ihnen ein bisschen mehr von Trump zu erzählen". Was das Feiern oder Plündern des elterlichen Schnapsschranks angeht, sagte Ed, er habe einfach kein Interesse. „Ein gelungener Abend bedeutet für mich, in den Goldmarkt zu investieren und meine Seiten zu managen", sagte er. „Ich finde es besser, jetzt mein Leben in die richtige Bahn zu lenken und es dann später zu genießen." Auch Dating ist laut Ed einfach keine Priorität.

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Während Ed sprach, saß sein Vater Mick ein Stückchen abseits und mampfte Frühlingsrollen. Er unterbrach nicht und versuchte auch nichts klarzustellen, sondern hörte einfach nur zu, wobei er halb stolz, halb amüsiert wirkte. „Ed hat schon immer seine eigenen Interessen und Meinungen", sagte Mick lächelnd. „Manchmal kann er verflucht anstrengend sein."

Ed hat verbringt viel Zeit mit seiner Familiengeschichte

Wir schlossen das Interview mit ein paar Fotos ab und unterhielten uns ein wenig über Eds andere Interessen. Während ich fotografierte, öffnete Ed ein Spreadsheet seiner Familiengeschichte, die er irgendwie geschafft hatte, mehr als 1.000 Jahre zurückzuverfolgen. „Ich habe schon immer großes Interesse an Ahnenforschung", erklärte er. „Und ich habe sogar entdeckt, dass William der Eroberer mein 26-facher Urgroßvater war."

„Glaub mir", sagte Mick in todernstem Ton. „Wenn du Ed kennen würdest, dann wüsstest du, dass das hundertprozentig stimmt."