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Die Burschenschaft Hysteria hat den Akademikerball gerettet

Mitglieder der Hysteria haben in der Hofburg ihre Fahne gehisst und den Ball kurzerhand zum "Hysteria-Ball zu Erziehung und Schutz des Mannes" erklärt.

Foto: H.C. Playner

Bisher verliefen die Proteste gegen den Akademikerball am Freitag ziemlich ruhig: Alle Mistkübel in Wien sind stehen geblieben, 2700 Menschen marschierten laut Wiener Polizei gegen den Ball durch Wien und es kam zu keinen gröberen Zwischenfällen. Eine Sache ist nun aber doch noch passiert: Die Burschenschaft Hysteria hat den Akademikerball gerettet.

Die Burschenschaft Hysteria ist die feministische Antwort auf deutschnationale Burschenschaften und persifliert diese durch das Aneignen und Umkehren ihrer Traditionen. So fordert die Hysteria beispielsweise die Angleichung der Zyklen weltweit, eine Einschränkung des Männerwahlrechts und ruft auf Facebook dazu auf, unsere Männer zu schützen.

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Jedenfalls scheinen Mitglieder oder Sympathisanten der Hysteria auf dem Akademikerball anwesend zu sein, denn dort wurde im Laufe des heutigen Abends die Fahne der Hysteria gehisst und mithilfe eines Transparents wurde die Veranstaltung kurzerhand zum Hysteria-Ball erklärt. Auf Facebook schrieb die Hysteria: "Die starke Hand der Hysteria setzt genau dort an, wo die Erziehung versagt hat: an ihren widerspenstigen Pobacken! Jemand muss endlich für Zucht und Ordnung in der Hofburg sorgen. Deshalb erklärt die Burschenschaft Hysteria den Akademikerball mit sofortiger Wirkung zum alljährlichen 'Hysteria Ball zur Erziehung und Schutz des Mannes.'"

Screenshot via Facebook

Vom Inneren des Balles hat VICE erfahren, dass die Hysteria-Aktion vor Ort nicht für allzu viel Aufsehen gesorgt haben dürfte – was vermutlich nicht zuletzt daran liegt, dass sich die ausgetauschte Fahne und die der Hysteria zumindest farblich ähneln:

Vorher-und-nachher-Foto: VICE Media

Egal, wie viele feiernde Burschis von der Hysteria-Übernahme mitbekommen haben: Die Aktion wird eines der wenigen Dinge sein, die vom diesjährigen Akademikerball und seinen Gegenprotesten übrig bleiben. Denn diesmal haben es die Gegner bis in die Hofburg geschafft.

Verena auf Twitter: @verenabgnr