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Der philippinische Präsident befiehlt Soldaten, Frauen in die Vagina zu schießen

Der Sprecher von Duterte verteidigt die Aussage: "Ich meine, das ist lustig. Kommen Sie schon. Lachen Sie einfach."
Rodrigo Duterte bei einer Ansprache vor dem philippinischen Militär am 20. Dezember 2017 | Foto: Rouelle Umali/Imago

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat vergangene Woche seine Soldaten angewiesen, kommunistischen Rebellinnen in die Vagina zu schießen. Dies berichten örtliche Medien.

Duterte sprach zu einer Gruppe ehemaliger Rebellen. Dabei sagte er, seine Soldaten sollten weibliche Rebellen nicht töten, sondern ihnen in die Genitalien schießen, weil dies die Frauen "nutzlos" mache.

"Sagt es den Soldaten. Es gibt einen neuen Befehl vom Bürgermeister. Wir werden euch nicht töten. Wir schießen euch einfach in die Vagina", sagte Duterte Berichten zufolge. "Ohne Vagina wärt ihr nutzlos." Duterte war zuvor mehrmals Bürgermeister von Davao City, inzwischen hat seine Tochter Sara Duterte das Amt zum zweiten Mal inne.

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Eine offizielle Regierungsübersetzung der Ansprache ins Englische vom 7. Februar zensierte das Wort "Vagina" mit einem Gedankenstrich. Im Transkript steht, das Publikum habe in Reaktion auf Dutertes Aussage gelacht.

Duterte wurde 2016 zum Präsidenten der Philippinen gewählt. Seither führt er einen blutigen Krieg gegen Drogendealer und –konsumenten. Todesschwadronen der Polizei haben mit der Zustimmung des Staatschefs Tausende Menschen getötet.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat am 8. Februar verkündet, er habe vorläufige Ermittlungen zu Dutertes Drogenkrieg eingeleitet. Die vorläufigen Ermittlungen des IStGH wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in Afghanistan dauerten allerdings mehr als ein Jahrzehnt. Vor diesem Hintergrund ist fraglich, ob Duterte in naher Zukunft eine Anklage befürchten muss.


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Dutertes noch junge Karriere als Staatschef ist seit Beginn gezeichnet von einem stetigen Strom bedrohlicher, misogyner Aussagen. So hat der Präsident bereits darüber "gescherzt", eine australische Missionarin zu vergewaltigen, Vergewaltigungswitze über Miss Universe gemacht und seinen Soldaten gesagt, sie hätten seine Erlaubnis, in Konflikten straffrei bis zu drei Frauen zu vergewaltigen. Im Rahmen des Gipfeltreffens südostasiatischer Nationen besuchte Duterte im Januar Indien. Dabei sagte er, er würde gern mehr Touristen in die Philippinen locken, indem er ihnen "42 Jungfrauen" anbiete.

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Dutertes Sprecher Harry Roque verteidigte die Frauenfeindlichkeit seines Chefs. Er sagte, Feministinnen würden überreagieren, und bezeichnete die Aussagen als humorvoll. "Ich meine, das ist lustig. Kommen Sie schon. Lachen Sie einfach", sagte Roque.

"Der Inbegriff der Misogynie und des Faschismus in einem"

Viele Beobachter haben die neuesten Aussagen des Präsidenten scharf verurteilt.

"Dutertes jüngste fiese Bemerkung ruft offen zu Gewalt gegen Frauen auf und trägt zur Straffreiheit eben dieser bei", schreibt Emmi de Jesus, Abgeordnete der Frauenpartei Gabriela, in einer Mitteilung auf Facebook. "Damit beweist er einmal mehr, dass er der Inbegriff der Misogynie und des Faschismus in einem ist."

Der Forscher Carlos Conde von Human Rights Watch nannte die Aussagen "die neuesten in einer Reihe von misogynen, erniedrigenden und herabwürdigenden Aussagen", die Duterte über Frauen gemacht habe. "Damit ermutigt er Staatsmächte, im Rahmen bewaffneter Konflikte sexuelle Gewalt zu verüben", sagte Conde. Dies sei ein Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht.

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