Diese wiederentdeckten Fotos sind wie eine Zeitreise in die 1960er Jahre
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Lannoo

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Diese wiederentdeckten Fotos sind wie eine Zeitreise in die 1960er Jahre

Der Fotograf Robert Doisneau war so sehr von der künstlichen Oase Palm Springs beeindruckt, dass er zum ersten Mal einen Farbfilm verwendete.

1960 besuchte der französische Fotograf Robert Doisneau zum ersten Mal die Vereinigten Staaten. Für das Magazin Fortune sollte er Palm Springs in der kalifornischen Wüste dokumentieren, das sich damals zu einem beliebten Feriendomizil der High Society entwickelte. Zwei Wochen verbrachte er in der Wüstenstadt. Doisneau war bis dahin bekannt für seine Schwarz-Weiß-Porträts berühmter Künstler und knutschender Pariser. Die saftig grünen Golfplätze und himmelblauen Pools in Palm Springs begeisterten ihn aber so sehr, dass er zum ersten Mal einen Farbfilm verwendete.

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Nach getaner Arbeit machte Doisneau noch einen Zwischenstopp in Hollywood und kehrte nach Paris zurück. Wenige Monate später wurde eine Handvoll dieser Aufnahmen veröffentlicht, der Rest ruhte ungesehen bis zu ihrer Wiederentdeckung 2007 in einem Archivschrank. Die Bilder sind Teil eines 450.000 Fotos umfassenden Archivs, das Doisneau im Laufe seiner 30-jährigen Karriere angehäuft hat. Die Besten veröffentlichte der Verlag Lannoo jetzt in dem Coffeetable-Book Robert Doisneau.

Palm Springs, 1960, Horseback

Seine Anfänge als Fotograf machte Doisneau in der Werbung, aber als Soldat, der die Nachwehen des Zweiten Weltkriegs dokumentierte, entwickelte er schließlich seinen eigenen Stil. Wenn er nicht gerade Charles de Gaulle vor dem Arc de Triomphe oder den Künstler Alberto Giacometti in seinem Atelier fotografierte, studierte Doisneau bis zu seinem Tod 1994 mit seiner Kamera den Alltag in den Pariser Vororten. Mit dem gleichen distanzierten Interesse fotografierte er die feinen Damen der Pariser Gesellschaft und schmutzige Kinder beim Spielen auf der Straße.

Doisneaus besonderes Talent war es, seine Subjekte Geschichten mit einem starken Bezug zu ihrer jeweiligen Umgebung erzählen zu lassen. Dabei verwischte er immer wieder die Grenzen zwischen Kunst und Dokumentation. Für manche seiner eindrucksvollsten Bilder, wie bei Le baiser de l'hotel de ville, engagierte er zwar Schauspieler, die abgebildete Chemie war allerdings echt. Hier unten kannst du dir ein paar Klassiker und wiederentdeckte Werke aus Doisneaus Archiv anschauen.

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Le baiser de lhotel de ville, Paris, 1950

Fourrure party, 1960

Les cygnes gonflables, 1960

Swimming pool, 1960

Golf au crepuscule, 1960

Giacometti, rue Hippolyte-Maindron, decembre 1957

La dernière valse du 14 juillet, Paris, 1949

Von links nach rechts: Les pains de Picasso, Vallauris, 1952; Mademoiselle Anita, Paris, 1951

Les frères, Paris, 1936

Hans Arp, le 25 septembre 1958

Autoportrait au Rolleiflex, 1947

'Robert Doisneau' kannst du auf Lannoos Website kaufen.

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