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Popkultur

Erste große Doxing-Studie: Wer macht im Internet wem das Leben zur Hölle?

Eine KI hat sich durch tausende gestohlene Daten auf 4chan, Pastebin und 8ch gearbeitet, um herauszufinden, wer ins Visier genommen wird und welche Rechtfertigungen die Doxer für ihr Handeln angeben.

Stell dir vor: Dein Telefon klingelt pausenlos und am anderen Ende keuchen irgendwelche schwer atmenden Fremden in den Hörer. Du weißt nicht, was passiert, bis du auf einmal ein Nacktfoto von dir auf Kleinanzeigen-Portalen entdeckst. Hier wird in deinem Namen extragünstig Sex angeboten, man müsse dich nur anrufen oder gleich besuchen, steht da, Tag und Nacht. Du hast diese Anzeige natürlich nie geschaltet – jemand hat deine Adressdaten, deine Telefonnummer und dein Foto gestohlen und verbreitet, um dir zu schaden; du wurdest gedoxt.

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Doxing klingt modern, ist aber eigentlich nichts anderes als der Pranger des Internetzeitalters. Man versteht darunter das Sammeln und Veröffentlichen von privaten Daten anderer im Netz – ohne Erlaubnis, versteht sich. Ob es Klarnamen, Passwörter, Adressen, Fotos, Handynummern oder private Nachrichten sind: Doxing richtet online und im echten Leben massiven Schaden an. Es gibt unzählige Fälle, in denen die Opfer in eine schlimme Depression schlingern, sich vielleicht sogar versuchen umzubringen – oder die Feuerwehr ihnen die Türen eintritt, weil jemand gerade Bock hatte, ihnen "zum Spaß" einen Löschzug nach Hause zu schicken. Doxing ist die erbarmungslose und nachhaltigste Form des Cyberbullying. Denn so schnell die Daten im Netz gepostet sind, so mühsam ist es, sie jemals wieder aus der Öffentlichkeit zu schaffen und die Folgen einzudämmen.

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