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Tel Avivs Omas haben echt mehr Spaß als du

Vor gerade mal hundert Jahren wurde Tel Aviv noch von einer großen Zahl an Leuten aus Europa und dem mittleren Osten bewohnt. Diese Menschen, von denen gerade mal 10 Prozent tatsächlich in Israel geboren wurden, machen heute den ältesten Teil der...

Vor gerade mal hundert Jahren wurde Tel Aviv noch von einer großen Zahl an Leuten aus Europa und dem mittleren Osten bewohnt. Diese Menschen, von denen gerade mal 10 Prozent tatsächlich in Israel geboren wurden, machen heute den ältesten Teil der Bevölkerung aus. Die meisten dieser Immigranten hatten ziemlich ungewöhnliche Leben, während sie in Tel Aviv aufwuchsen; ihre Jugend war nicht immer sorgenfrei, ihr Erwachsenenleben wurde von andauernden Kriegen unterbrochen und sie passten sich immer wieder an neue kulturelle Umgebungen an. Sie sprechen die gemeinsame Sprache—Hebräisch—mit verschiedenen Akzenten, aber obwohl sie sich als Israelis identifizieren, ist ihnen ihre deutsche, jemenitische, slowakische oder ungarische Abstammung noch immer sehr wichtig. Die Tel Aviv Grannies-Fotoserie zeigt dieses betagte Segment der Israelischen Gesellschaft. Während eines sechsmonatigen Aufenthalts in Israel, entschied ich mich, sie aufzusuchen und ihnen in ihrem alltäglichen Leben zu folgen. Ich lief auf der Straße, besuchte die Strände und begleitete sie in ihren Spiel- und Sportaktivitäten, um sie auf Film festzuhalten.

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Besucht Andis Website.

Ramat Shopping Mall, 8:30 Uhr. Die beiden haben sich getroffen, um über Philosophie und Literatur zu reden.

Gordon Beach, 14 Uhr. Sie war alleine da und trank eine Cola während ihres Sonnenbads. Sie wohnt direkt am Meer und kommt hinaus, wenn sie sieht, dass viele Leute da sind.

Dizengoff Center, 13 Uhr. Rosi Star ist ursprünglich Österreicherin. Sie aß ein Wiener Schnitzel, nachdem sie einen Freund getroffen hatte und bevor sie den nächsten traf. Sie war genervt von ihren Enkelkindern, die sie fast täglich anriefen. „Was denken die sich eigentlich? Habe ich so viel freie Zeit für sie?“

Heichal Ha‘Tarbut, 19 Uhr. Wir haben darauf gewartet, dass die Oper anfängt; sie kommt jede Woche mit anderen Freunden her—diese Woche waren ihre Nachbarn die Glücklichen.

Bus Linie 129, 17 Uhr. Diese Freundinnen gingen ins Kino. Sie hatten sich seit zwei Monaten nicht mehr gesehen und hatten sich dementsprechend viel zu erzählen. Sie trafen sich zwei Stunden, bevor der neue Haneke anfing, damit sie auch garantiert ihren Spaß hatten.

Frishman Beach, 12:30 Uhr.

Gordon Beach, 18:30 Uhr. Eine Frau lässt ihr Bein am Strand, während sie schwimmen geht.

Pilates Kurs, 21:30 Uhr. Das Streching am Ende des Kurses. Diese Lady war noch nie so flexibel, bevor sie den Pilateskurs besuchte. Und obwohl es immer noch ein bisschen weh tut, hat sie sich schon wirklich verbessert.

Frishman Beach, 13:30 Uhr. Er trainierte am Strand. Wir hatten keine gemeinsame Sprache, weshalb er, anstatt zu versuchen, in wörtlicher Form mit mir zu kommunizieren, anfing, mir seine Muskeln zu zeigen. Die waren echt beindruckend.

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Hilton Beach, 16 Uhr. Sie kam ursprünglich aus Deutschland und er aus dem Jemen. Sie haben sich vor vier Jahren kennengelernt und sind seitdem zusammen. Sie denken darüber nach, zusammenzuziehen.

Bushaltestelle, Ramat Aviv, 9 Uhr. Die beiden kamen gerade vom Einkaufen aus dem Supermarkt zurück. Weitere Pläne für den Tag waren noch nicht entschieden.

Heichal Ha‘Tarbut, 19 Uhr. Als ich sie fragte, ob ich ein Bild machen dürfe, fingen sie an, sich zu umarmen und zu küssen. Sie waren quasi die perfekten Models.