Ein Polizist beschlagnahmt eine private Cannabis-Plantage, ähnlich wie auf diesem Foto aus den Niederlanden muss es auch in Hessen ausgesehen haben | Foto: imago | Hollandse Hoogte
Während die Polizei also versuchte, den Rechner des 34-jährigen zu beschlagnahmen, fand sie in der Wohnung allerdings noch einen Grow-Raum mit insgesamt sechs Cannabis-Pflanzen. Die Pflanzen enthielten 11,06 Gramm THC, in Hessen liegt die Obergrenze der "geringen Menge" bei 6 Gramm.Der möglicherweise antisemitische Frührentner war überhaupt nicht begeistert über den Besuch der Polizei und beschimpfte die Beamten während der gesamten Hausdurchsuchung. Wie die HNA schreibt, zeigte er den Polizisten zum Abschied "seinen nackten Hintern und grüßte mit den beiden ausgestreckten Mittelfingern".Diesen durchaus Cartman'esquen Move bereut der Rentner allerdings mittlerweile. Beim gestrigen Prozess in Bad Hersfeld, bei dem es um den Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz und Beleidigung ging, entschuldigte er sich und legte ein Geständnis ab.Der Grund für sein, sagen wir mal exzentrisches, Verhalten sei sein labiler Gesundheitszustand gewesen. Neben Schmerzen in Beinen und Rücken habe er auch psychische Probleme. Cannabis baue er aus medizinischen Gründen an. Das Gericht war davon nur bedingt überzeugt und attestierte dem Beklagten zwar verminderte Schuldunfähigkeit in Sachen Beleidigung, verurteilte ihn aber zu anderthalb Jahren Gefängnis, ausgesetzt zu drei Jahren Bewährung wegen Cannabis-Anbau. Zusätzlich muss der 34-jährige Rentner 100 Stunden gemeinnützige Arbeit verrichten und 600 Euro Strafe zahlen.Das Verfahren wegen Volksverhetzung bleibt davon aber erstmal unberührt. Die Behörden ermitteln und das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.
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