Eine geballte Ladung Hass – die gab es für jeden, der heute an der Museumsstraße 39 in Hamburg-Altona vorbeikam. "Hitler tat nichts falsch, der Holocaust ist eine Lüge", "Hängen so ein Dreckspack. Gleich an der nächsten Laterne", "Retweet if you hate Muslims" – der ganze Bordstein sorgfältig vollgesprüht mit ausgeschnittenen Hassbotschaften. Dazwischen: "Ey Twitter, löscht den Scheiss."Dazu muss man wissen: In der Museumsstraße 39 sitzt das deutsche Twitter-Hauptquartier. Und irgendjemand will offensichtlich darauf hinweisen, dass Twitter diese und ähnliche Hassbotschaften nicht – oder nicht schnell genug – löscht.Die aufgesprühten Botschaften richten sich gegen Juden, gegen Schwarze, Muslime und Schwule. Bei nicht wenigen ist sogar der Twitter-Name des Users zu lesen, der sie in die Welt gesetzt hat – und so lässt sich auch leicht prüfen, dass viele dieser Sprüche tatsächlich immer noch online sind. Zum Beispiel hier:Oder Hier:Twitter hat bis jetzt noch keine Stellungnahme zu der Aktion abgegeben. Trotzdem hat sie schon erste Ergebnisse erzielt: Nachdem Passanten Fotos von der Straße auf Twitter gepostet hatten, drohte ein User einem der Hass-Twitterer mit Konsequenzen, wenn er seinen antisemitischen Tweet nicht löscht:
Anzeige
Obwohl er das höchstwahrscheinlich nicht selbst auf die Straße gemalt hat, hat der Autor @sonVoegelchen seinen "Juden vergasen"-Tweet dann schnell gelöscht. Facebook und Twitter werden immer wieder dafür kritisiert, nicht genug gegen Hass auf ihren Plattformen zu unternehmen. Mit dieser Aktion will der anonyme Graffiti-Künstler den Druck auf Twitter offenbar erhöhen.Folge VICE auf Facebook, Instagram und Snapchat.