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​Wie du als Kellner dauernd Schnaps trinken kannst, ohne dabei Schnaps zu trinken

Obwohl es großartig ist, in Bars zu arbeiten und quasi fürs Saufen bezahlt zu werden, gibt es Abende, an denen Kellner nicht trinken wollen. Hier die besten Tricks, wie sie so tun, als würden sie mittrinken.

Foto vonStefanie Katzinger

Obwohl es großartig ist, in Bars zu arbeiten und quasi fürs Saufen bezahlt zu werden, gibt es Abende, an denen du den Kater von gestern noch zu verarbeiten hast, am nächsten Morgen ganz früh raus musst oder schlicht keine Lust hast, um Mitternacht wieder völlig betrunken Bier ausschenken zu müssen. An solchen Abenden empfiehlt es sich, ein paar Tricks parat zu haben, mit denen du am Trinken (zumindest härterer Sachen) vorbeikommst, ohne denen den Spaß zu verderben, für die es eben nicht ein ganz normaler Arbeitsabend, sondern ein Anlass der Freude und des Rausches ist.

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Den besoffenen Gast interessiert es nicht, warum du nicht trinken willst. Es interessiert ihn nicht, dass du morgen eine wichtige Prüfung auf der Uni hast. Er will Spaß und du willst die paar Euro mehr in deiner Geldbörse. Und ohne für alle Kellner und Barkeeper dieser Welt sprechen zu wollen, kann ich doch mit großer Sicherheit behaupten, dass so gut wie jeder seine Tricks hat, wie er das verwirklicht, ohne selbst dabei mit einem Vollrausch zu enden.

Du wirst natürlich schon wissen, welche deiner Stammgäste eine potentielle Schnapsgefahr darstellen. Bei Leuten, die du nicht kennst, gibt es allerdings auch einige sehr sichere Zeichen, dass du gleich ins Tequilamesser laufen könntest. Bestellt eine Gruppe von drei Gästen vier Schnäpse, bedeutet das Gefahr für dich. Bestellt eine Gruppe von drei Gästen drei Schnäpse, wobei einer oder eine dieser Gruppe schon pennt, kotzt oder wegläuft, bedeutet das Gefahr für dich.

Die Gefahr lauert überall—vor allem, wenn zu späterer Stunde der Besoffenheitsgrad der Gäste steigt und die Anzahl der bestellten Schnäpse in keiner Relation mehr zur Gruppengröße stehen. Es werden welche übrig bleiben und das bedeutet Gefahr für dich. Hier die Tricks, die ich in meiner Zeit als Barkeeper gelernt habe, um der Gefahr aus dem Weg zu gehen.

Die Schnapsatrappe

Was du brauchst: eine Auswahl an antialkoholischen Getränken in verschiedenen Farben.

Wie du es vorbereitest: verschaff dir einen Überblick über dein Arsenal. Welcher Schnaps hat welche Farbe und welche anderen Getränke sehen so oder so ähnlich aus? Nachdem du dir sicher bist, dass in der Schnapsbestellung, die gerade aufgegeben wurde, ein Schnaps für dich dabei ist, wähle die Schnapsatrappe in der dem Schnaps entsprechenden Farbe. Für Vodka reicht Wasser, für Tequila Apfelsaft, für die meisten Kräuterschnäpse geht (abgestandenes) Cola, sei kreativ und nutze deine Begabung, Farben zu erkennen. Bereite die Bestellung natürlich so vor, dass es nicht offensichtlich ist, dass du was ganz Gefinkeltes treibst. Ganz Paranoide können sich natürlich schon am Anfang des Abends ein Fake-Lager vorbereiten.

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Wie du es durchführst: Merk dir, welcher der Shots fake ist und gib ihn nicht aus der Hand. Du willst unbedingt vermeiden, dass du am Tisch angekommen nicht mehr weißt, in welchem Glas sich die Atrappe befindet. Stoß jetzt mit den Gästen an und verzieh das Gesicht ein bisschen. Murmle etwas in die Richtung „Guter Scheiß. Guter Scheiß" während du die Zähne aufeinander presst und hörbar einatmest. Solltest du falsch gelegen haben und der überzählige Schnaps war gar nicht für dich, lass ihn fallen und sag, dass das Glas einen Sprung hat und du ihn austauschen musst.

Die Ranzflasche

Foto: VICE Media

Was du brauchst: Eine halbvolle Flasche Bier, Lippenspannung.

Wie du es vorbereitest: Nimm dir eine Flasche zur Hand, die du den Abend über als Flüssigkeiten-Mistkübel für unerwünschte Spirituosen verwenden willst. Trink sie auf etwa die Hälfte herunter. Positioniere die Flasche so, dass du dir merkst, welche es war. Für geistig Ungeübte empfiehlt es sich vielleicht sogar, diese noch diskret zu markieren. Führe diese Flasche mit dir, wenn du die Gefahr witterst, gleich trinken zu müssen. Falls du nicht alleine arbeitest, weihe deine Kollegen ein. Ein halbvolle Flasche Bier, die ungetrunken über längere Zeit irgendwo herumsteht, hat in einer Bar in der Regel keine lange Lebenszeit.

Wie du es machst: Du tust so, als würdest du den Shot trinken, schluckst ihn allerdings nicht, sondern behältst ihn im Mund. Dann täuschst du vor, aus deiner Ranzflasche einen Schluck nachzutrinken. Setz die Flasche aber nur an, der Inhalt wird mit jeder Runde ein bisschen grindiger. Spuck den Shot, der sich noch in deinem Mund befindet, in die Flasche, wenn du sie wieder absetzt.

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Ich hoffe, es ist selbsterklärend, dass du niemandem einen Schluck aus deiner Ranzflasche abgibst.

Der Erlkönig

Foto: VICE Media

Was du brauchst: eine Faust

Wie du es vorbereitest: Stell sicher, dass die Wahrnehmung deiner Gäste schon etwas eingetrübt ist.

Wie du es durchführst: Du hältst das Shotglas so in deiner Hand, dass es von Zeige- und Mittelfinger verdeckt ist. Du stößt damit an und trinkst den Schnaps—nur dass du ihn eben einfach nicht trinkst. Nimm mit der anderen Hand die übrigen Gläser und bring sie an die Bar zurück. Sneaky.

Das fliegende Fläschchen

Von denen trifft keiner mehr einen Mistkübel. Foto via: Flickr | WhiteRabbitWorld | CC

Achtung: Dieser Trick eignet sich nur für Schnäpse, die in kleinen Fläschchen ausgegeben werden.

Was du brauchst: Schnaps in kleinen Fläschchen, einen offenen Mistkübel, einen sicheren Wurfarm.

Wie du es vorbereitest: Stell sicher, dass der Mistkübel offen ist und perfektioniere deine Wurftechnik.

Wie du es durchführst: Behalte den Schraubverschluss des Fläschchens bei dir. Wie beim Erlkönig tust du nur so, als würdest du den Schnaps trinken, hier ist es aber noch leichter, weil du mit der Zunge einfach die Öffnung der Flasche zuhalten kannst. Jetzt schraubst du den Verschluss wieder dran und wirfst das Gebinde gekonnt und beeindruckend für alle anderen in hohem Bogen punktgenau in den bereitgestellten Mistkübel. Die anderen werden begeistert sein und das selbe versuchen. Nur, dass sie eben besoffen sind und die Fläschchen nicht wieder zuschrauben werden. Zach für dich, wenn du das Lokal auch noch selbst putzen musst.