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Der Junge aus der Barbie-Werbung ist so fierce

Zum ersten Mal ist ein Junge das Gesicht einer Barbie-Werbung. Das war allerhöchste Zeit.

Barbie hatte schon immer ein massives Frauenproblem. In Sachen Schönheitsideale, Körperbilder und Geschlechterrollen vermittelt Hersteller Mattel schon seit 1959 kleinen Mädchen eine ziemlich gestörte Utopie. Über die Jahre sprang man quasi von einem sexistischen Fettnäpfchen ins Nächste, bis man schließlich bei der „You Can Be Anything"-Kampagne angekommen war, die Mädchen große Ambitionen nahelegte.

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Wenn es jedoch eine Gruppe Menschen gibt, die von Barbie bis dato noch mehr angefeindet—oder noch schlimmer, gänzlich ignoriert wurde—, dann sind das Männer. Weil das hier 2015 ist, ist das jetzt vorbei—zum ersten Mal in der Geschichte von Barbie tritt ein kleiner Junge im Werbespot auf. Und damn, wie er das tut.

Die neue Moschino-Barbie ist laut Spot die „most Moschino-Barbie ever" und deshalb schon längst ausverkauft, der eigentliche Hauptdarsteller hier ist jedoch ganz klar diese fabelhafte Mini-Version von Jeremy Scott, die von der Puppe behauptet, sie wäre „so fierce", und dabei anscheinend gar nicht bemerkt, wie fierce er selbst eigentlich ist. Wie süß kann ein Mensch eigentlich sein?

Abgesehen davon, dass eine ganze Generation an Kindern jetzt wissen wird, wie man Moschino ausspricht, ist das auch eine wichtige Botschaft an jeden kleinen Jungen da draußen, der sich bisher nicht traute, mit einer Barbie zu spielen, oder das nur heimlich tut, weil das „nur Mädchen machen" und sich insgeheim dafür schämt, einen ganzen Kasten voller Puppen zu haben. Aber was weiß ich schon.

Moschino-Designer Jeremy Scott höchstpersönlich bedankt sich via Instagram für das positive Feedback und beteuert, für ihn wäre es nur natürlich gewesen, Jungs und Mädchen mit der Barbie spielen zu lassen. Man fragt sich schon, warum das eigentlich so lange dauern musste.

Klar sein sollte auf jedenfalls, dass es sich hier um einen sogenannten „Fauxmercial" handelt—eine Art Parodie auf klassische Barbie-Werbungen aus den 80ern. So wird der Clip auch nicht auf dem offiziellen YouTube-Channel von Barbie, sondern auf dem von Moschino gehostet. Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen besteht aus den Sammler-Puppen und einer dazu passenden Moschino-Kollektion (für echte Menschen).

Und obwohl der Spot wohl eigentlich ein fettes „Fick dich" an Geschlechterstereotype senden sollte—was prinzipiell super ist—, wird es auch Leute geben, die die zugegebenermaßen nicht wenig klischeehafte Darstellung eines schwulen Mannes anprangern werden. Aber kommt schon. Ich mein, seht euch nur diesen Burschen an. Und dann dieses Zwinkern. Slay.

Franz ist noch ganz fertig: @FranzLicht