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Hangover-News

McDonald's und Coca Cola wollen Sepp Blatter nicht mehr, gegen Lutz Bachmann wird wegen Volksverhetzung ermittelt, das Leben von schwulen Priestern im Vatikan ist härter als das von schwulen Schützenkönigen und die Grüne Jugend träumt von der Auflösung...

100.000 gehen für menschlichen Umgang mit Flüchtlingen auf die Strasse & ,Österreich' schreibt vor Euphorie lauter Blödsinn

Foto: VICE Media

Zirka 40.000 Menschen sind am Samstag über die Mariahilfer Straße gezogen, um für einen menschlichen Umgang mit Flüchtlingen zu demonstrieren. Danach sammelten sich mehr als 100.000 am Heldenplatz bei einer großen Konzert unter dem Motto „Voices for Refugees". Campino, der Sänger der Toten Hosen, überraschte mit seinen Aussagen gegen Strache dabei einige FPÖ-Fans und auch Strache selbst, die dann auf Facebook gegen Campino tobten.

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Wolfgang Fellner schrieb in der Österreich zwar auf der einen Seite, dass das Konzert ein wichtiges Zeichen gewesen sei, verwechselt in der ganzen Euphorie aber ein paar Tatsachen. Er lobt die Regierung für ihren Umgang mit den Flüchtlingen in den letzten Wochen und behauptet weiter, kein einziger Flüchtling hätte in Österreich auf der Straße schlafen müssen. Wäre interessant, wie Fellner auf die Idee kommt, dass das stimmt. Und vor allem, ob er weiß, dass der Großteil der Arbeit von Freiwilligen bewältigt wird.

Initiative gegen anonyme Parteispenden über 10.000 Franken

Foto via: Flickr | Metro Centric | CC

Eine neue Volksinitiative der SP fordert „Mehr Transparenz in der Politikfinanzierung". Die SP-Initiative will von den Parteien eine Offenlegung der Finanzen gegenüber der Bundeskanzlei. Die Bilanz und Erfolgsrechnung sowie Sach- und Geldzuwendungen von mehr als 10.000 Franken würden meldepflichtig werden. So berichtet der SonntagsBlick am Wochenende.

Betroffen wären ebenfalls Wahl- und Abstimmungskampagnen, bei denen Parteien (sowie natürliche und juristische Personen) mehr als 100'000 Franken ausgegeben haben. Jedoch bleiben Spendengelder unter 10'000 Franken weiterhin anonym. Die Schweiz ist im Europarat gegen Korruption derzeit das einzige Land ohne Regeln bei der Parteienfinanzierung.

Selbst McDonald's und Coca-Cola haben keine Lust mehr auf Sepp Blatter

Foto: Imago | i Images

,Gehen, wenn es am schönsten ist.' Diesen Zeitpunkt hat Joseph Blatter offensichtlich verpasst. Das merkt man spätestens daran, dass sich selbst Coca-Cola und McDonald's ermächtigt fühlen, als moralische Instanzen gegenüber Blatter aufzutreten. Sowohl für McDonald's (in China mitten in einen Gammelfleischskandal verwickelt) wie auch für Coca-Cola (erholt sich gerade von einem Shitstorm bezüglich Nazi-Deutschland und der guten, alten Zeit) ist Joseph Blatter schlecht für das Geschäft.

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Beide Milliardenkonzerne sind Großsponsoren der Fifa und das schlechte Licht, das Blatters Korruptionsskandal auf die Fifa wirft, wirft er über Umwege auch auf die Lebensmittelhersteller. Von Seiten der Fast-Food-Kette heißt es: „Wir glauben, dass es im Interesse des Spiels wäre, wenn Fifa-Präsident Sepp Blatter sofort zurücktreten würde"; und der Brausehersteller erklärt: „Mit jedem Tag, der vergeht, leidet der Ruf der Fifa". Blatters Reaktion? Weitermachen wie bisher. Auch die Kreditkartengesellschaft VISA wünscht Blatters Rücktritt, Adidas dagegen reichen bloß Reformen.

Facebook-Nutzer Lutz Bachmann wurde wegen Volksverhetzung angeklagt

Foto: Imago | Robert Michael

Lutz Bachmann ist eine Person des öffentlichen Lebens. Auf Facebook gefällt der Pegida-Gründer 16.214 Personen und wenn er auf selbigem Medium Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber als „Gelumpe" oder auch „Viehzeug" beschimpft, dann könnten solche Äußerungen durchaus den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen. Genau so sieht es auch die Staatsanwaltschaft Dresden. Sie erhob am Freitag Anklage (Aktenzeichen 201 Js 3262/15) mit der Begründung, dass Bachmann mit den Beschimpfungen in Kauf genommen habe, den öffentlichen Frieden zu stören. Zudem sollen seine Kommentare den Hass gegen Flüchtlinge aufgestachelt haben.

Bayrische Politker wollen die Grenzen schließen und das Grundrecht auf Asyl infrage stellen

Foto: Imago | Sven Simon

Selbst dem CSU-Hardliner Horst Seehofer ist der eigene Finanzminister Markus Söder eine Spur zu hardcore. In der Passauer Neuen Presse sprach Söder davon, das Asylgrundrecht zu überdenken—und weiter noch: „Wir brauchen ein Bekenntnis, dass es für Zuwanderung Obergrenzen und Kontingente geben muss—wir können nicht die ganze Welt retten." Sowohl Seehofer wie auch die deutsche Kanzlerin distanzierten sich sofort von der Idee, an den Grundrechten herumzuschrauben, wohingegen der „dringende" Aufnahmestopp von Flüchtlingen auch ganz im Sinne des CSU-Generalsekretärs Andreas Scheuer liegt, wie er in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erklärte.

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Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Peter Uhl legte noch eine Schippe drauf und verlangte die Grenzen zu Österreich „unverzüglich" dicht zu machen sowie die Flüchtlinge wieder zum Nachbarn zurückzuschicken. Der „illegale Zustand der totalen Öffnung unserer Grenzen" müsse laut Uhl beendet werden. Doch mit der Forderung eines Einlass-Stopps ist die CSU keineswegs allein. Auch im roten Lager spricht SPD-Fraktionschef Oppermann von „mehr Herz" und „Grenzen der Aufnahmekapazität" in Deutschland. Der Druck auf Merkel steigt.

Ein schwuler Priester outet sich im Vatikan

Foto: Flickr | Hartwig HDK | CC BY-ND 2.0

„Ich möchte, dass die Kirche und meine Gemeinschaft wissen, wer ich bin: ein homosexueller Priester, der glücklich und stolz auf seine eigene Identität ist. Ich bin bereit die Konsequenzen zu tragen." Und die folgten umgehend für den 43-jährigen Polen, Krzysztof Charamsa. Seine berufliche Existenz als Dozent an gleich zwei päpstlichen Hochschulen und die Funktion als Assistenzsekretär der Internationalen Theologischen Kommission im Vatikan haben sich für ihn erledigt. Noch nie hat sich ein derart hoher Geistlicher in der katholischen Kirche offiziell geoutet, und das für sie zum denkbar unpassendsten Zeitpunkt: Gerade beginnt im Vatikan die Familiensynode, wo auch der Umgang mit Homosexuellen und mit wiederverheirateten Geschiedenen thematisiert werden soll.

Die USA zerbomben wohl bewusst ein volles Krankenhaus in Kunduz

Mindestens 22 tote Menschen, davon drei Kinder, in Betten brennende Patienten. Dies ist das Ergebnis eines Bombardements, das als Kollateralschaden wohl eingeplant war und auf US-Luftangriffe zurückgeht. Getroffen wurde Samstagnacht ein Krankenhaus der Ärzte ohne Grenzen im Afghanischen Kunduz. Die Organisation habe dem US-Militär die Koordinaten des eigenen Krankenhauses übermittelt, trotzdem sollen die Bomben weiter gefallen sein. Die UN sprechen von einem „absolut tragischen, unentschuldbaren und vielleicht sogar kriminellen" Akt, US-Präsident Obama hat sich bereits öffentlich entschuldigt und fordert eine umgehende Untersuchung des Vorfalls.