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Popkultur

Die Mafia wollte die Leiche vom Ferrari-Gründer stehlen

Die italienische Polizei hat den Plan einer Gruppe vereitelt, mit den sterblichen Überresten des legendären Autobauers Lösegeld zu erpressen.
Drew Schwartz
Brooklyn, US
Foto: Wikimedia Commons | Gemeinfrei

Anonima Sequestri, der auf Entführungen spezialisierte Arm der süditalienischen 'Ndràngheta, häufte in den 60er und 70er Jahren ein Vermögen an, indem die Mafiosi Prominente entführten. Heute, 40 Jahre später, versucht sich die seit den 90er Jahren kaum noch in Erscheinung getretene Organisation an einem neuen Geschäftsmodell: der Entführung von Toten.

Wie die Washington Post berichtete, gab die italienische Polizei bekannt, den Plan der Anonima Sequestri vereitelt zu haben, Enzo Ferraris Sarg mitsamt seiner sterblichen Überresten von einem Friedhof in Modena zu stehlen. Den Behörden zufolge hatte das Syndikat geplant, mit der Leiche Lösegeld von Ferraris Hinterbliebenen zu erpressen.

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Das Verbrechersyndikat hatte bereits eingehend seine Grabstätte in Modena ausgekundschaftet und eine Fluchtrute in das nahegelegene Apennin-Gebirge geplant. In Modena, seinem Geburtsort, hatte Ferrari sein Rennwagenimperium gegründet. Bevor sie den Coup allerdings umsetzen konnten, bekamen die italienischen Behörden Wind von dem Vorhaben und 300 Polizisten verhafteten die 34 mutmaßlichen Grabräuber. Alle von ihnen sollen zu Italiens Unterwelt gehören.

Ferrari begann kurz nach dem Ersten Weltkrieg seine Karriere als Rennfahrer und wurde Ende der 30er Jahre zum Autobauer. In den 70ern war er bereits Kopf eines millionenschweren Autoimperiums. Bis zu seinem Tod 1988 hatte er unzählige Modelle entworfen und sich die Bewunderung von so ziemlich jedem mit einem Haufen Geld und einem Faible für schnelle Sportautos gesichert. Dazu gehören Angehörige des thailändischen Königshauses sowie berühmte Selbsthilfe-Gurus.

In seiner Biografie schrieb Ferrari, dass er "keinerlei Interessen im Leben außer Rennwagen" gehabt hätte. Er gönnte sich in seinem Leben auch nie einen Urlaub von seiner Passion – ein bisschen wie die 94-Jährige, die seit 44 Jahren bei McDonald's arbeitet.

"Ich habe Rennautos mit der gleichen fieberhaften Freude gebaut, mit der Drogenabhängige Kokain schniefen", hat Ferrari einmal gesagt.

Sein Leichnam dürfte nun jedenfalls weiter in Frieden ruhen – fürs Erste jedenfalls.

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