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Trump hat es geschafft, sich mit seiner unberechenbaren Art als genau das zu inszenieren. Auf den ersten Blick ist er post-Empire: Ein neuer Schlag an Aufrührern, die auf das Althergebrachte scheißen und dem Land Disruption bringen. Aber Disruption ist nicht umsonst längst ein Begriff aus dem Bullshit-Bingo diverser Marketer geworden. Auch das Ende der Zivilisation wäre Veränderung. Und das ist unter Trump wahrscheinlicher als jede konstruktive Erneuerung des Systems.Ein Mann, der sich selbst goldene Türme baut, bringt keine Revolution. Wer völlig rücksichtslos von einem Konkurs zum nächsten schreitet und sich dabei bereichert, ist kein Feind des Corporate America. Das Letzte, wogegen Trump jemals ankämpfen würde, ist die Wall Street.Ein Mann, der sich selbst goldene Türme baut, bringt keine Revolution. Das Letzte, wogegen Trump jemals ankämpfen würde, ist die Wall Street.
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Vor ein paar Jahren habe ich zur österreichischen Nationalratswahl einen Text mit dem Titel "Wahlkampf ist wie Wrestling" geschrieben. Ich hätte nie gedacht, wie wortwörtlich dieser Vergleich einmal auf eine US-Präsidentschaftswahl zutreffen würde. Donald Trumps lange Geschichte mit der Welt des Wrestling, von 1988 bis 2013, gibt tiefe Einblicke, wie der nächste US-Präsident gesehen werden will.Aber nicht nur das. Auch die Haltung des Publikums ist erstaunlich ähnlich. Die Performance-Theoretikerin Sharon Mazer beschreibt das Verhältnis der Fans zu ihrem Lieblingssport in ihrem Buch Professional Wrestling. Sport and Spectacle so: Fans genießen gleichzeitig das Spektakel und suchen nach dem Echten im Fake—dem einen Moment, an den sie bedingungslos glauben können.Genau diese Haltung scheinen auch die Wähler gegenüber Trump einzunehmen: Trump ist Show und verspricht gleichzeitig den einen Moment, an den man glauben kann: die große Revolution, die den Leuten endlich mehr Mitbestimmung bringt und ein neues Cowboy-Zeitalter einleitet. Dass man sich die Revolution ausgerechnet von einem reichen, weißen Vertreter der Oberschicht erhofft, der Frauen sexuell belästigt, ist wahrscheinlich ironisch. Aber vor allem ist es ein Warnschuss. Wer weiß, wie viele wir noch kriegen.Markus auf Twitter: @wurstzombie'Make America great again.'
Mit dieser Ansage und dem Versprechen einer rigiden Zuwanderungspolitik gewinnt Trump battleground states!— Reinhold Lopatka (@ReinholdLopatka)November 9, 2016