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Ein Inder wurde in einem Zug von Dresden nach Leipzig zum Hitlergruß gezwungen

Der Kackhaufen lächelt eigentlich zu freundlich, um die Scheiße zu illustrieren, die in dem Zug passiert ist.

Foto (bearbeitet): imago | STARmedia

Dass der Kackhaufen im Bild lächelt, ist eigentlich schon zu freundlich, um das zu illustrieren, was am Dienstagabend in einem Zug von Dresden nach Leipzig passiert ist.

Im Regionalexpress zwang eine Gruppe gegen 23 Uhr einen Inder, den Hitlergruß zu zeigen. Sie nannten ihn einen "Affen". Sie schlugen ihm ins Gesicht und zeigten den Hitlergruß. Zur Größe der Gruppe konnte die Polizei noch keine Angaben machen und sichtet jetzt die Aufzeichnungen aus der Kameraüberwachung der Bahn. Die Beamten ermitteln wegen Körperverletzung, Nötigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

In Deutschland gibt es einen Anstieg von rechter Gewalt. Elf versuchte Morde und Totschläge durch Rechtsextreme gab es in diesem Jahr bereits—das sind jetzt schon deutlich mehr Fälle als im vergangenen Jahr. Über 200 Angriffe auf Flüchtlingsheime im Jahr 2015 recherchierte die Zeit.

Doch in nicht einmal einem Viertel der recherchierten Fälle von Gewalttaten konnten Tatverdächtige ermittelt werden. In nur zwölf Fällen wurde Anklage erhoben, nur vier Mal ein Urteil gesprochen, nur ein einziges Mal bei einem der besonders gefährlichen Brandanschläge. 24 Verfahren wurden eingestellt, weil keine Beweise gefunden werden konnten.

Besonders hervor sticht Sachsen: Von 2014 auf 2015 stieg die Anzahl rechter Gewalttaten um 86 Prozent. Pegida hat Spuren hinterlassen. Sie zeigen sich in den Zahlen, sie zeigen sich im Zug von Dresden nach Leipzig.