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Drogen

Rechenaufgaben mit Koks und Drogenschulden – Ein Mathelehrer hat danebengegriffen

"Du nimmst 400 Milligramm Kokain. Dein Körper verarbeitet davon pro Stunde 40 Prozent. Wie high bist du nach drei Stunden?"
Drew Schwartz
Brooklyn, US
Linkes Bild: Screenshot aus dem KMOV-Video | Rechtes Bild: Marco Verch | Flickr | CC BY 2.0

Die Aufmerksamkeit eines Teenagers zu bekommen, der gerade lieber das Kylie-Jenner-ist-tatsächlich-Mutter-Video angucken möchte, ist eine Herausforderung. Ein Lehrer der Roxana Senior High School im US-Bundesstaat Illinois hat es jetzt allerdings etwas übertrieben, um seine Neuntklässler von ihren Smartphones abzulenken.

Der Mathelehrer schrieb an die Tafel: "Du nimmst 400 Milligramm Kokain. Dein Körper verarbeitet davon pro Stunde 40 Prozent. Wie high bist du nach drei Stunden?" Die unkonventionelle Rechenaufgabe enthielt zudem Finanztipps, falls die Schüler für einen vorgestreckten Beutel Koks mal Zinsen zahlen müssen: "Leider kannst du deiner Dealerin die 1.000 Dollar nicht direkt geben, weshalb sie dir die Summe leiht und 25 Prozent Zinsen pro Tag verlangt", schrieb der Lehrer weiter. "Wie viel schuldest du ihr ein Jahr später?"

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Laut dem Nachrichtenportal KMOV waren die Eltern der Schüler aufgebracht, als sie herausfanden, dass ihre Kinder Rechenbeispiele mit Hilfe eines Rauschgifts lösen sollen. "Unsere Kinder müssen doch nicht lernen, wie lange sich Kokain in ihren Körpern befindet. Das ist unerhört", sagte Christy Scott, eine Mutter aus der Gegend, gegenüber KMOV. "Wir sollten sie vor so etwas schützen und ihnen nicht beibringen, wie schnell sie die Droge wieder loswerden."


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Die Schulleitung hat bereits ein Entschuldigungsschreiben veröffentlicht und versprochen, den Schaden wiedergutzumachen. "Leider wurden in unserem Matheunterricht inakzeptable Rechenbeispiele verwendet, die bei einigen Schülern und Eltern für Empörung sorgten", heißt es in dem Schreiben. "Der Lehrer hat sich bei den betroffenen Schülern und Eltern für seinen Fehltritt entschuldigt und betont nochmals, dass er illegalen Drogenkonsum nie propagieren wollte."

Ein Vater reagierte auf Facebook lockerer: "In seiner E-Mail erklärte der Lehrer, dass sich abgelenkte Schüler durch außergewöhnliche Beispiele wieder auf den Unterricht konzentrieren sollten. Die Rechenaufgaben haben den Kokainkonsum nicht verherrlicht. Manche Eltern wollen sich einfach nur über alles aufregen. Ich wünschte, ihnen wäre es genauso wichtig, dass ihre Kinder Mathe können."

Noch ist unklar, ob der Lehrer aufgrund seiner kreative Unterrichtsstunde nun seinen Job verliert. Andere Pädagogen haben ihren Schülern aber schon den Hitlergruß beigebracht und sind davongekommen. Im Vergleich wirken die Kokain-Rechenaufgaben da nicht so schlimm. Der Lehrer hat das Koks ja nicht direkt vor der Klasse genommen wie dieser hier.

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