So beginnt das bereits 1927 im Zuge der Julirevolte in Wien entstandene Kampflied Die Arbeiter von Wien, das schließlich durch die Februarkämpfe der österreichischen Arbeiterbewegung gegen den Austrofaschismus internationale Bekanntheit erlangte. Noch heute gehört es zum musikalischen Repertoire von Antifa-Demos—zum Beispiel, wenn gegen Norbert Hofer demonstriert wird.Wir sind das Bauvolk der kommenden Welt,
wir sind der Sämann, die Saat und das Feld.
Wir sind die Schnitter der kommenden Mahd,
wir sind die Zukunft und wir sind die Tat.
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2014 hatte ein Arbeiter in Österreich ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 1616 Euro pro Monat zur Verfügung. Allerdings lag bereits 2010 die Monatsausgaben eines durchschnittlichen Haushalts bei 1060 Euro. Finanzielle Schwierigkeiten für Teile der österreichischen Arbeiterschicht und daraus entstehender Unmut sind also durchaus real.Die SPÖ weigert sich, die Lebensrealität der heutigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anzuerkennen.
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Während man bei den Freiheitlichen Arbeitnehmern ein "sozialpolitisches Scheitern der sogenannten Sozialdemokratie" ortet, wird der in der SPÖ organisierten Arbeiterbewegung auch von linker Seite ein Totalversagen bescheinigt. "Sozialbudgets werden ausgehungert, Kollektivvertragsflucht ist alltäglich", schrieb etwa der Funke in einer Analyse zu den steirischen Landtagswahlen vor knapp einem Jahr. "Klassische Druckmittel funktionieren nicht mehr: als KollegInnen einer Straßenmeisterei dem Landeshauptmann drohten, ihre Parteibücher abzugeben, antwortete dieser: 'Es könnts mas scheibtruhenweis bringen'."Aus linker Perspektive wird dabei vor allem die seit der Nachkriegszeit gültige Sozialpartnerschaft als verlängerter Arm der großen Koalition kritisiert. Sie stelle die Arbeiter ruhig, die gleichzeitig aber mit immer mehr Problemen konfrontiert seien.Tatsächlich war die Sozialpartnerschaft bereits während des schwarz-blauen Desasters ab 2000 zum Auslaufmodell geworden, da das kooperative Verhältnis eindeutig ein Modell von SPÖ und ÖVP ist, die ihre gesamte Lebenswelt in rot oder schwarz gefärbten Vereinen und Verbänden organisierten. Daher ist die Sozialpartnerschaft auch von der jeweiligen Regierungskonstellation abhängig.Die Bundespräsidentschaftswahl wird mittelfristig sicher Auswirkung auf die Sozialpartnerschaft haben. Mit der Schwächung der einstigen Großparteien werden auch die jeweiligen Verbände geschwächt. Ob das zu Gunsten einer linksrevolutionäre Arbeiterbewegung passiert, ist fraglich. Momentan profitiert daraus vor allem die FPÖ. Es scheint, als würde eine neue, politische Arbeiterklasse in Österreich heranwachsen—nur ist sie nicht mehr rot und marxistisch, sondern blau und nationalistisch.Paul auf Twitter: @gewitterlandSozialbudgets werden ausgehungert, Kollektivvertragsflucht ist alltäglich. Klassische Druckmittel funktionieren nicht mehr.