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Das sind die mutigen Frauen der Heavy-Metal-Szene in Botswana

Paul Shiakallis dokumentiert die Marok-Frauen in seiner packenden Fotoserie 'Leathered Skins, Unchainded Hearts'.

Es fing vor sieben Jahren auf einem Rockkonzert in Botswana an. Der südafrikanische Fotograf Paul Shiakallis hat eine Gruppe schwarzer Männer in Cowboy-Outfits gesehen: Heavy-Metal-T-Shirts, Lederjacken und -Hosen, Cowboystiefel mit Spornen und Cowboyhüte. "Ich dachte, dass sie sich einfach aus Spaß an der Freude so anziehen", erinnert sich Paul. Aber ein paar Jahre später hat er sie wieder auf einem Konzert gesehen, nur dieses Mal waren es vor allem Frauen. "Ich habe mich sofort von ihnen angezogen gefühlt", sagt er. "Sie sahen bedrohlich aus, hatten raue Stimmen und waren sehr undamenhaft." Zu dem Zeitpunkt hatten die Medien bereits über Metalfans des afrikanischen Landes berichtet, die "Marok", wie sie in der Tswana-Sprache genannt werden. Gezeigt wurden vor allem Männer in post-apokalyptischen Hells-Angels-Klamotten. Paul hat sich aber vor allem für eine Frage interessiert: Wo sind die Frauen, die er gesehen hatte?

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Der Fotograf wollte ihre Geschichte erzählen, die nicht nur die übliche Wahrnehmung der modernen afrikanischen Kultur infrage stellt, sondern auch die Verteilung der Geschlechterrollen in Botswana. Von Frauen wird erwartet, dass sie höflich und unterwürfig sind. "Dass sich eine Frau komplett in Leder kleidet, sich selbst einen vulgär klingenden Namen verpasst, in der Öffentlichkeit trinkt und zu Heavy Metal schreit und tanzt, ist eine unverblümte Auflehnung gegen ihren Mann und gegen die gesellschaftlichen Erwartungen", erklärt Paul. Viele dieser Frauen sind Hausfrauen. Das macht seine Serie Leathered Skins, Unchained Hearts noch surrealer. In einem seiner Fotos sitzt eine Marok-Frau mit Lederweste und Lederhose auf dem Bett in ihrem Schlafzimmer und hält ihr nacktes Baby in den Armen.

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