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Popkultur

Zu brutal: 100 Cannes-Besucher verlassen bei Lars von Triers neuem Film den Saal

Ein Kritiker nannte 'The House That Jack Built' "zweieinhalb Stunden introspektiven Folterporno".
Foto links: Lars von Trier | Valery Hache/AFP/Getty Images || Ausschnitt aus 'The House That Jack Built', rechts, via Zentropa Productions

Dass Lars von Triers neuer Film The House That Jack Built brutal wird, wussten die Besucher der Filmfestspiele in Cannes schon vor der Vorführung. Der künstlerische Leiter des Filmfestivals, Thierry Fremaux, hatte bereits entschieden, dass der Film "so kontrovers" sei, dass er vom Rennen um die Preise ausgeschlossen werden musste.

Trotzdem traf die Vorführung am 14. Mai die Zuschauer anscheinend wie ein Schlag in die Magengrube. Laut Variety waren mehr als 100 Personen so schockiert von der Gewalt, dass sie den Kinosaal verließen.

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In The House That Jack Built spielt Matt Dillon einen philosophierenden Psychopathen, der fünf willkürliche Gewaltakte ausführt. Der Film zeigt blutig-detailliert, wie er seine Opfer verstümmelt: Erst schneidet er einer Frau eine Brust ab, später schießt er zwei Kindern in den Kopf. Berichten zufolge brachte letztere Szene die erste größere Zuschauerwelle dazu, den Kinosaal vorzeitig zu verlassen.

Die meisten Kritiker, die sich den Film in Gänze angetan haben, halten nichts von dem Streifen. Er sei zu blutig, zu brutal und mit zweieinhalb Stunden zu lang. Peter Bradshaw vom Guardian bezeichnete ihn als "eine Geduldsprobe der Grausigkeit", Robbie Collins nannte The House That Jack Built im Telegraph "zweieinhalb Stunden introspektiven Folterporno". Es gab allerdings auch Zuschauer, die sich beeindruckt von dem Werk zeigten.

Vermutlich hätten Hunderte Menschen Fremauxs Warnung ernster nehmen und dem Film einfach fernbleiben sollen. An Spike Lees BlacKkKlansman hätten sie bestimmt mehr Freude gehabt.

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