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Hells Angels

Razzia: Haus von Hells-Angels-Boss Frank Hanebuth durchsucht

Es geht um ein ziemlich typisches Rocker-Verbrechen.
Frank Hanebuth in Fliege, fotografiert bei seiner Hochzeit 2017.
Foto: imago | Lars Berg

Zwei Dinge, die wir heute lernen: erstens, dass Frank Hanebuth, Bordellbetreiber, einflussreicher Hells-Angels-Boss aus Hannover und begeisterter Cineast, nach seinem längeren Aufenthalt in Spanien offenbar wieder in den schönen Ort Bissendorf-Wietze gezogen ist. Und zweitens, dass die Polizei sein Haus dort am Dienstag durchsucht hat.

Der Grund: Die Staatsanwalt Hannover ermittelt gegen insgesamt sechs Personen wegen räuberischer Erpressung, berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung. "Sie sollen eine Person geschlagen haben, um ihrer Geldforderung Nachdruck zu verleihen", erklärte ein Staatsanwalt gegenüber der Lokalzeitung.

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Es soll sich dabei um klassische Schutzgelderpressung gehandelt haben, eine bei kriminellen Rockern beliebte Einkommensquelle. Zusammen mit Hanebuth, dem Chef des 2016 neu gegründeten Hannover-Charters "North Gate" der Hells Angels, stehen fünf weitere Männer im Alter von Anfang 30 bis Mitte 40 im Verdacht.

Hanebuth, sagte der Staatsanwalt, soll zwar nicht selbst zugeschlagen, aber dabei gestanden haben. Da der Mann mit dem Spitznamen "Der Lange" fast zwei Meter groß ist, hat das aber vielleicht auch gereicht, um das Opfer einzuschüchtern.

Hanebuth selbst will nichts mit der Sache zu tun haben. "Das stimmt alles so nicht", sagte er noch am Dienstagabend der HAZ. Mit Schutzgelderpressung habe er gar nichts am Hut: "Ich stehe für das genaue Gegenteil", sagte Hanebuth.

Das kann man so und so sehen: Der Rocker-Boss saß bis September 2017 in Untersuchungshaft in Spanien und kam nur frei, weil er eine Kaution zahlte. Die Ermittlungen gegen ihn gehen weiter. Was die spanischen Behörden ihm unter anderem vorwerfen: Geldwäsche, Drogenhandel und … Schutzgelderpressung.

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