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Bundestagswahl 2017

Zwei Männer haben beim Merkel-Auftritt in Brandenburg den Hitlergruß gezeigt

Andere wurden sogar gewalttätig.
Foto: imago | Christian Thiel

Wenn Angela Merkel in diesen Tagen Wahlkampf betreibt, wird sie nicht nur mit Liebe überhäuft. In Heidelberg bewarfen Unbekannte die Bundeskanzlerin am Dienstag mit zwei Tomaten, in Finsterwalde hielten Demonstranten am Mittwoch ein Schild mit Bananen und der Aufschrift "Bananen Republik" [sic!] hoch. Die Kundgebungen am Mittwoch in den ostdeutschen Städten Torgau und Finsterwalde waren die wohl bisher schlimmsten Auftritte der Kanzlerin in diesem Wahlkampf: Ihre Gegner begleiteten die etwa 30-minütige Rede von Merkel mit Pfiffen, Buh-Rufen und Schreien. In Finsterwalde haben es vier Männer nicht dabei belassen.

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Laut Cottbusser Polizei haben ein 36-Jähriger aus Finsterwalde und ein 39-Jähriger aus dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz bei der Veranstaltung den Hitlergruß gezeigt. Zwei andere Männer im Alter von 21 und 39 Jahren haben mit Fäusten auf Teilnehmer der Kundgebung eingeschlagen. In beiden Fällen hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet.

Unter den 2.000 Zuhörern haben rund 150 bis 200 Menschen den Auftritt grölend begleitet, berichtet die Bild. Insgesamt waren drei Gegendemonstrationen angemeldet, es gab Schilder mit Sprüchen wie "Merkel muss weg", "Grenzen dicht" oder "Merkel wählen heißt Deutschland weiter quälen". Die AfD kam mit einem Bus, die NPD wedelte mit Anti-Merkel-Flyern und Mittelfingern, der Thüringer Pegida-Ableger Thügida hatte seinen Lautsprecherwagen am Start.

Demonstranten mit NPD-Schildern bei der Kundgebung in Finsterwalde | Foto: imago | Christian Thiel

Merkel ließ sich davon nicht beeindrucken. Auf der Bühne redete sie über Familien- und Bildungspolitik und lobte das ehrenamtliche Engagement in Deutschland. Hinter ihr prangte der CDU-Wahlspruch: "Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben." Ein Deutschland, in dem ihr aber auch mehrfach "Hau ab" aus dem Publikum zugerufen wird. "Sie spüren ja hier auf diesem Platz", sagte die Kanzlerin,"es wird am 24. September darauf ankommen."

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