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Deine süße Miezekatze ist in Wahrheit ein mörderisches Monster

Aber keine Sorge, wo ein Problem ist, gibt es auch Lösungen.

Foto von Photos_by_Angela

Wie wir durch neueste Erkenntnisse wissen, sind süße Miezekatzen gefährliche Killer. Sie lauern Vögeln und anderen Kleinsäugetieren, wie Ratten und Meerschweinchen, erbarmungslos auf—und töten sie. Eigentlich haben sie zu Hause genug zu fressen, doch einmal außer Haus, werden die Stubentiger zu grausamen Jägern. Ihre reine Mordlust wird in Österreich und anderen Ländern zum ernsthaften Problem. Eine Kastrationspflicht soll helfen, die österreichische Katzenpopulation zu kontrollieren. Auch in Übersee werden die flauschigen Haustiere immer unbeliebter. In den USA stellen Biologen des Smithsonian Conservation Biology Institute in Front Royal, Virginia, fest, dass jedes Jahr mindestens 1,4 Milliarden Vögel und bis zu 20,7 Milliarden Kleinsäuger von Katzen in Amerika getötet werden. Gerade streunende Katzen stellen für Vögel die größte Gefahr dar.

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Aber keine Sorge, wo ein Problem ist, gibt es auch Lösungen. Der Neuseeländer Gareth Morgan macht die Raubtiere auf Samtpfoten für das Aussterben von neun heimischen Vogelarten verantwortlich. Seine „Cats To Go“-Kampagne hat in Neuseeland eine Welle der Empörung ausgelöst, denn Morgan bietet fünf Dollar für jede getötete Katze. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

VICE: Herr Morgan, Sie sind ein neuseeländischer Geschäftsmann, UNICEF-Goodwill-Botschafter und Autor einiger Umweltbücher. Wie kommt es, dass Neuseeländer sie als Katzenhasser beschimpfen?
Herr Morgan: Nur die Katzenliebhaber, die nie darüber nachgedacht haben, was für unbeabsichtigte Konsequenzen der Besitz einer Katze mit sich führen könnte, nennen mich so. Das sind alles Kurzschlussreaktionen. Diese Leute müssen sich beruhigen und mal fünf Sekunden nachdenken. Ich hatte immer Katzen, aber ich will nicht, dass sie Neuseelands Naturerbe zerstören. Es ist einfach viel zu wertvoll.

Foto von Andrew Currie

Dass Ihnen die Tiere und Natur Neuseelands am Herzen liegen, sieht man auf Ihrer „Cats To Go“-Webseite. Sie beschreiben unter anderem, wie ein katzenfreies Neuseeland aussehen könnte. Wünschen Sie sich das Aussterben der Katzen herbei?
Katzen, die im Haus bleiben, sind Haustiere, alle anderen sind die reinste Plage. Wir haben in Neuseeland endemische und einheimische Vogelarten, die einzigartig sind. Unser Land hatte ursprünglich keine Raubtiere, die die Vogelwelt bedrohen. Wir wollen keine aus Europa eingeschleppten Katzen, die unser Naturerbe vernichten. Das alles haben wir den Europäern zu verdanken. (Als europäische Siedler sich Anfang des 19. Jahrhunderts in Neuseeland niederließen, brachten sie unter anderem unzählige Haustiere mit. Doch damals erkannte man nicht die Gefahr für das heimische Ökosystem, das auf solche Eindringlinge nicht eingestellt war.)

Ihre Kampagne richtet sich in erster Linie an die Bürger Neuseelands. Was verlangen Sie von den Katzenbesitzern?
Katzenbesitzer sollten ihre Haustiere kastrieren und dafür sorgen, dass sie nicht nach draußen gehen. Außerdem sollten sie ihre Katze nicht durch eine neue ersetzen, wenn diese stirbt.

Aber nicht nur das. Sie bieten dem neuseeländischen Tierschutzverein SPCA außerdem 5 Dollar für jede streunende Katze, die sie beseitigen.
Absolut. Die SPCA unterstützt Katzenkolonien, die uneingeschränkt in der Natur umherstreifen und unsere heimischen Tierarten bedrohen. Eigentlich sollte die SPCA unsere Tiere beschützen, dem ist aber nicht so. Letztendlich hat die Tierrechtsbewegung überhandgenommen und der eigentliche Tierschutz rückte in den Hintergrund, weil die Rechte von Katzen momentan an erster Stelle stehen. Ich will, dass streunende Katzen gefangen und auf Mikrochips überprüft werden. Katzen mit Chip würden zu ihren Besitzern zurückgebracht, alle anderen sollte man töten.

Dieser radikale Vorschlag hat viele ihrer Landsleute empört. Auch in Europa setzt man sich mit dem Problem der zunehmenden Katzenpopulationen auseinander. Glauben Sie, dass Ihr Lösungsansatz dort funktionieren würde?
Das kann ich Ihnen nicht sagen. Es interessiert mich aber auch nicht.