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Motherboard

Das US-Atomwaffenarsenal wird noch immer mit 8-Zoll-Disketten gesteuert

Ein Besuch in einer Kontrollanlage des amerikanischen Atomwaffenarsenals bietet einen eher beunruhigenden Einblick in jahrzehntealte Technologien.

Erst vor wenigen Tagen hat uns die Amiga-Kunst von Andy Warhol erneut das ästhetische Potential von Disketten vor Augen geführt—als Teil einer atomaren Zerstörungsmaschinerie jedoch hinterlässt das veralterte Speichermedium offensichtlich eine weniger angenehme Wirkung.

Tatsächlich sind alte acht Zoll große Floppy Disketten jedoch nach wie vor ein wichtiger Teil des Systems eines amerikanischen Raketensilos. Die CBS News-Sendung 60 Minutes zeigte gestern Abend zwei Raketenforscher, die mit der Aufgabe betraut sind, die interkontinentalen Raketengeschosse Minuteman III in Wyoming zu überwachen. Der Kontrollraum sah allerdings nicht so aus, wie du es vielleicht von kriegsentscheidender Militärtechnologie erwartet hättest: Kein großer roter Knopf im Stil des Kalten Kriegs, sondern stattdessen Floppy Disks.

Die US-Armee vertraut dabei nicht einmal auf die neueren 3,5 Zoll Diskettenmodelle, sondern verwendet die alten großen 8-Zoll-Disketten, die oft in Museen zur Computergeschichte ausgestellt werden—oder auf deinem Dachboden unter alten DOS-Handbüchern schlummern. Die 23-jährige stellvertretende Raketenbeauftragte sagte, dass sie zuvor noch nie eine Diskette gesehen habe— bis sie jene Exemplare kennenlernte, die Teil der Anlagensteuerung sind, die über die Waffen der atomaren Apokalypse wachen.

Den großen Vorteil und den großen Nachteil der veralteten Technik des Raktensilos verrät euch Motherboard.