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Wenn bärtige Einhörner Fahrrad fahren

Wir sprachen mit den Fahrrad-Freaks von BRILLIBRILLIANT/UNICORN über Fahrradkleidung und wie man trotz Vollbart aerodynamisch genug ist, um österreichischer Meister zu werden.

Alle Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von BBUC

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Heineken entstanden.

BBURD steht für neun Freunde, die einer gemeinsamen Leidenschaft nachgehen: dem Radfahren. Sie hatten teilweise große Träume und wären alle gerne Profis gewesen, gereicht hat es für einen österreichischen Meister. Als motivierter weekend warrior hat man aber letztlich nur ein Mantra: #lookprogoslow. BBURD steht daher für BRILLIBRILLIANT/UNICORN Racing Dream. Wir haben mit Marvin und Christian über Einhörner, große Träume und modische Statements gesprochen.

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VICE: Was ist BBURD?
Christian: BBURD ist unser Rennradteam. Begonnen hat aber alles mit "Unicorn"—einer Sonntags-Radfahrergruppe, die ich gemeinsam mit Freunden gegründet habe. Irgendwann haben wir Marvin kennengelernt, der das Hotel am Brillantengrund führt. Das wurde sozusagen der Ausgangspunkt für unsere Ausfahrten. Hier haben sich immer mehr und mehr Leute getroffen und andere sind dazu gestoßen. Und so ist aus Unicorn irgendwann BRILLIBRILLIANT/UNICORN geworden.

Und warum Unicorn?
Beim sogenannten Bahnradfahren im Velodrom hat man nur einen Gang. Ein Gang, ein Horn—dann nennen wir's Unicorn. Es sollte ironisch sein. Fahrradfahren ist für viele so eine verdammt ernste Sache. Wir wollten da mehr Spaß reinbringen.

Wie kam es dann zu der Entscheidung, Fahrradkleidung zu designen?
Zu Beginn ging es darum, ein Teamoutfit zu haben. Und weil Fahrrad-Jerseys per se meist ziemlich schlimm aussehen, haben wir uns nach Alternativen umgeschaut. Aber es gab kaum welche. Da haben wir gesagt, wir machen das einfach selbst. Jetzt, sechs Jahre später, sind unsere Jerseys ständig ausverkauft und wir launchen unsere neue Kollektion #outdoordisco gemeinsam mit Wendy Jim.

Warum ist überall die Farbe Pink dabei?
Zum einen wegen der Hotelfassade—die wurde visuell verarbeitet. Aber ich glaube, dass das Ganze tiefer liegt. Meine Mama hat früher unseren Balkon rosa gestrichen. Und ich hab da als Kind irgendwie einen Hau gekriegt.

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Wie sind die Leute auf euch aufmerksam geworden?
Christian: Hauptsächlich durch Facebook, Instagram und unseren Blog.
Marvin: Das war witzig, weil die Leute begonnen haben das Jersey auf der ganzen Welt zu kaufen—New York, in LA, in Paris, in Australien oder in Mexiko. Leute auf der ganzen Welt tragen unsere Jerseys und hashtaggen uns. Das hat sich alles von alleine verbreitet.

Was unterscheidet euch von anderen Radfahrern?
Marvin: Wir haben einfach Spaß am Fahrradfahren und schauen dabei gerne gut aus. Es motiviert. Lustig ist, dass einer von uns, der Christian Lengyel, heuer österreichischer Meister im Zeitfahren geworden ist. Er ist ein untypischer Radsportler—mit seinem Vollbart und seinem Undercut. Vor einigen Jahren wurde er bei Rennen belächelt, weil er mit seinem Bart zu wenig aerodynamisch ist. Er stand drüber, hat ihn nicht abrasiert und jetzt er österreichischer Meister im Zeitfahren der Amateure geworden.

Ihr geht es also recht locker an?
Wir wollen den Menschen einfach zeigen: Hey, Fahrradfahren ist für alle ein cooles Hobby. Viele haben keinen Bezug zum Fahrradfahren, weil der Profisport oft wie ein Zirkus auf Rädern wirkt. Mit unseren teils sehr schlichten Jerseys wollen wir auch das Gefühl vermitteln, dass man nicht unbedingt Sportkleidung trägt. Sondern eher etwas, das auch abseits des Radfahrens funktioniert—quasi ein modisches Statement.

Ihr zählt euch zu einer „New Breed Generation of Cyclists". Was kann man sich darunter vorstellen?
Ich vergleiche das immer gern mit dem Skaten. Die Surfer haben damals das Skaten für sich entdeckt und um diesen Kult herum haben sich dann die ersten Brands gebildet. Und wenn wir jetzt die ganzen Leute anschauen, die unsere Jerseys kaufen, dann sind das die, die früher Skater oder Snowboarder waren. Und jetzt machen ihre Knie nicht mehr mit oder sie haben keine Zeit, sind vielleicht schon Väter. Wenn man nun mit dem Fahrrad einen Berg rauf und wieder hinunterfährt, denkt man sich: Scheiße, das ist ja wie früher!

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Wie kam's zur Zusammenarbeit mit Wendy Jim?
Die beiden kannte ich schon von früher, vom Ausgehen—Icke-Micke-Zeiten und so. Und da ist es irgendwann zum Gespräch gekommen, Helga fand unsere Jerseys super und dann haben wir beschlossen, zusammenzuarbeiten. Das Besondere an den Casual Sachen ist, dass sie stylisch sind und du erst am Fahrrad merkst, dass sie auch fürs Radfahren gedacht sind. Zum Beispiel haben wir eine Jeansjacke aus einem Stoff, aus dem sonst Reiterhosen gemacht werden—abriebfest, elastisch und wasserabweisend, gleichzeitig aber gut geschnitten. Es ist keine penetrante Fahrradkleidung, die schreit: Hallo ich bin ein Fahrradfahrer!

Und wie sehen nun eure Ausfahrten aus?
Christian: Je nachdem. Man orientiert sich ziemlich nach dem Wind—fährt man ganz bewusst nur in den Gegenwind rein, dann ist es natürlich härter. Dafür fährst du mit Rückenwind nach Hause. Meist geht's in den Wienerwald. Im Sommer vier bis fünf Mal pro Woche, insgesamt so acht bis zehn Stunden ungefähr.

Und bei Regen oder im Winter?
Marvin: Im Winter fokussieren wir uns auf Cyclocross, fahren durch die Lobau oder quälen uns eine Stunde im Rennen auf der Donauinsel. Ansonsten sitzen wir Indoor auf der Rolle. Du stellst ein paar Ventilatoren auf, spannst das Rad ein und machst Intervalle zu lauter Musik.

Sowas macht man wirklich?
Christian: Ja. Sonst fällt einem im Winter die Decke auf den Kopf. Man startet auch so besser in die nächste Saison. Fahrradfahren ist halt eine sehr, sehr undankbare Geschichte. Schon eine Woche Aussetzen merkt man.

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Und welche Rolle spielt nun das Hotel am Brillantengrund in all dem?
Marvin: Das Hotel ist gewissermaßen der Namensgeber, die Inspirationsquelle. Und hier trifft man sich—wir haben mittlerweile die halbe Belegschaft dazu gebracht, mit uns mitzufahren. Die Geschichten entstehen hier einfach. Niemand hat sich gedacht: Hey, lass uns was mit Fahrradfahren machen. Es sind die Gäste, die Musiker, die Fotografen, die DJs und alle anderen Gäste, die hier vorübergehend wohnen. Mit ihnen entstehen all unsere Ideen, Ausstellungen und Kollaborationen. So haben wir es zum Beispiel auch geschafft, durch eine Ausstellung den Bau von 50 Häusern auf den Philippinen zu finanzieren. Solche Dinge entstehen hier auf eine natürliche Art. Am 20. Oktober findet hier der Launch der neuen Kollektion #outdoordisco und die Pre-Party der Wiener Fahrradschau statt, auf der wir mit unseren Jerseys vertreten sind.


Heineken Ridentity will der Wiener Fahrradkultur Tribut zollen und ein echtes Wiener Fahrrad bauen. Stück für Stück fertigen 23 Wiener Künstler, Handwerksbetriebe und Designstudios Einzelteile, die am Ende zum Wiener Fahrrad werden. Jeder der 23 teilnehmenden Betriebe vertritt seinen Bezirk und erzählt seine Geschichte.

Präsentiert wird das Fahrrad im Rahmen der Wiener Fahrradschau, die von 21. bis 23. Oktober in der Marx Halle Wien stattfinden wird.

Alle Informationen zur Entstehung des Wiener Fahrrads auf www.heineken.at/ridentity