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Eine Studie hat herausgefunden, wo Samenspender das meiste Geld bekommen

Nicht jeder Samen scheint gleich viel wert zu sein. So viel Lohn erhält man fürs Sperma spenden.
Sperma, Eizelle, Bargeld, symbolisch für eine Samenspende
Sperma: Panthermedia | imago || Geld: Schöning || imago || Bearbeitung: VICE

Viele Dinge im Leben funktionieren nach dem Prinzip Geben und Nehmen. So verhält es sich auch bei Samenbanken. Auf der einen Seite die Paare, die dort Sperma für eine künstliche Befruchtung bekommen. Auf der anderen Seite die Spender, die für den guten Zweck, und ein bisschen Kohle, ejakulieren.

Eine Studie des Telemedizin-Portals Fernarzt hat untersucht, wo man als Spender am besten bezahlt wird. Verglichen wurde je eine Samenbank aus 13 europäischen Hauptstädten und sieben Großstädten in Deutschland, in Berlin wurden zwei Institute abgefragt. Die Unterschiede in der Vergütung sind fast so groß, wie der Stolz, wenn man den Becher getroffen hat.

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Zürich ist Spitzenreiter unter den Samenbanken. Umgerechnet rund 297 Euro werden dem Spender in dem nicht näher genannten Institut als Aufwandsentschädigung ausbezahlt. Brüssel und das bulgarische Sofia bilden gemeinsam das Schlusslicht: Dort gibt es statt Geld wohl nur einen feuchten Händedruck.

Vergleichstabelle Vergütung Samenspende

Quelle: Fernarzt, Dezember 2018

In Wien werden 75 Euro für einen Becher Sperma bezahlt. Die deutsche Tabelle in dieser Befragung führt Düsseldorf an, mit 200 Euro. Eine halbe Stunde davon entfernt, gibt es in Essen nur einen Fuffie für die Spende.

Nicht jeder, der es sich gerade mit einem Porno auf der Couch bequem gemacht hat, kann seine milchigen Jungs in einem Becher auffangen und zur Samenbank bringen. Es spielen viele Kriterien eine Rolle, nicht nur fitte Spermien. Einigen Banken sei wichtig, dass Spender sozial integriert sind. Andere wollen mindestens das Abiturzeugnis sehen, so wie in Prag. In Wien wird nach einer abgeschlossenen Ausbildung oder einem Studium gefragt. Und wer nicht dauernd auf der Rückbank eines Polizeiautos hockt und ein blankes Register aufweist, ist auch im Vorteil. Nichts von alldem sei ein Ausschlusskriterium, aber zu empfehlen, wenn man darüber nachdenkt seine flüssige DNA zu spenden.


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Je jünger und potenter der Spender ist, desto besser. Bei vielen Banken liegt das Höchstalter laut Fernarzt bei 40 Jahren. In Erlangen scheidet man erst mit dem 50. Geburtstag aus. Bis zu viermal pro Monat kann man es sich in den Sesseln mit Zeitschriften und Sexfilmchen gemütlich machen und eine Spende abgeben.

Fit sein, ein Blutbild haben, in dem man keine Drogenhistorie ablesen kann und Gesundheit sind die Basics für eine Samenspende. Auch ein regelmäßiger Spendenzyklus ist zu empfehlen. Trotzdem macht jede Samenbank ihre eigenen Spielregeln.

Wer sein Sperma stolz in einem Becher abgibt, sollte sich bewusst sein, dass daraus sehr wahrscheinlich ein Kind entsteht, das den eigenen Genpool weiterträgt. Aber: Man kann mit dieser Gabe nicht die ganze Welt neu bevölkern. In Zürich ist nach sechs erfolgreichen Spenden Schluss, in Deutschland nach circa 15 Kindern. Und diese haben nach einem Urteil des Oberlandesgerichts in Hamm auch einen Anspruch darauf, irgendwann den Namen des Spenders zu erfahren. Wenn ihr es also macht, um ein bisschen Geld zu verdienen: Lasst es besser!

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