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Fluggesellschaften

Delta Air Lines soll eine Frau mit Multipler Sklerose an einen Rollstuhl gefesselt haben

Als die schwerkranke Frau vor Schmerzen anfing zu weinen, wies ein Angestellter der Fluglinie sie angeblich an, "die Fresse zu halten". Jetzt geht ihr Sohn mit einem Appell an die Öffentlichkeit.
Drew Schwartz
Brooklyn, US
Foto: Nathan Saliagas

US-amerikanische Fluggesellschaften haben in letzter Zeit kein gutes Händchen dafür bewiesen, den grundlegendsten Bedürfnissen ihrer Passagiere nachzukommen. Selbst wenn die Fluggäste alle nötigen Vorkehrungen für einen reibungslosen Ablauf treffen, kann das Ganze trotzdem noch in einer Katastrophe enden. Das musste jetzt auch eine Frau feststellen, die an einer schweren Nervenkrankheit leidet.

Nathan Saliagas' Mutter hat Multiple Sklerose und hatte bei Delta Air Lines einen Flug von Atlanta nach Amsterdam gebucht. Zusammen mit der Fluggesellschaft wollte Saliagas sicherstellen, dass sich seine Mutter in guten Händen befindet und am Zielort ein spezieller Rollstuhl mit Gurten bereitgestellt wird, in dem sie besser aufrecht sitzen kann. Laut Saliagas kam es nach der Landung in Amsterdam aber zu folgender Szene: Ein Delta-Mitarbeiter soll die schwerkranke Frau mit einer dreckigen Decke an einen Rollstuhl gebunden haben. Sie habe Schmerzen gehabt, geweint und sich "sowohl körperlich als auch emotional missbraucht" gefühlt. Das berichtet der Fernsehsender WSB-TV.

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Als Saliagas' Mutter anfing zu weinen, soll besagter Mitarbeiter sie zudem angewiesen haben, "die Fresse zu halten" – man werde sie einfach stehen lassen, wenn sie nicht aufhöre. So steht es in einem Facebook-Post von Saliagas. Darin schreibt er auch, dass seine Mutter wegen der Fesselaktion mehrere Hämatome am Arm habe.

Delta hat sich bereits entschuldigt und auf Twitter verkündet, den Vorfall genauer zu untersuchen. "Wir bedauern, welchen Eindruck unser Service auf die Gäste gemacht hat", schreibt die Fluggesellschaft in einem Statement gegenüber WSB-TV. "Wir haben uns mit ihnen in Verbindung gesetzt, um die Situation zu klären und um sicherzustellen, dass der Rückflug zu ihrer vollsten Zufriedenheit abläuft."

"Höflichkeit und Respekt waren da komplette Fehlanzeige. Die ganze Situation war ein einziges Desaster."

Saliagas zufolge hat Delta Air Lines seiner Familie als Entschädigung 20.000 Bonusmeilen angeboten. Das reicht ihm allerdings nicht. Er will, dass sich die Fluglinie in Zukunft besser um Menschen mit Behinderungen kümmert.

"Höflichkeit und Respekt waren da komplette Fehlanzeige. Die ganze Situation war ein einziges Desaster", sagte Saliagas gegenüber WSB-TV. "Ich wünsche mir, dass Delta die Initiative ergreift und den Service für Menschen mit Behinderungen zum Besseren verändert." Hoffentlich nehmen sich auch andere Fluggesellschaften diesen Appell zu Herzen.

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