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LAS VEGAS

Der Massenmörder von Las Vegas hatte womöglich Hilfe bei der Planung

Außerdem soll er vielleicht gar nicht vorgehabt haben, nach der Tat Suizid zu begehen.
Foto: imago | Xinhua

Der Massenmörder von Las Vegas hatte möglicherweise Hilfe bei der Planung der Massakers vom 1. Oktober. Dies teilte der Sheriff des Countys, in dem Las Vegas liegt, am 4. Oktober mit; zuvor hatte er den Täter als "einsamen Wolf" bezeichnet. Stephen Paddock hatte laut Sheriff Joseph Lombardo außerdem vor, aus seinem Hotelzimmer im 32. Stock zu entkommen, doch die Ermittler haben sich bisher nicht dazu geäußert, wie dieser Plan aussah.

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Paddock ermordete mit einem modifizierten Feuerwaffenarsenal 58 Menschen (den Täter selbst nicht mitgezählt) und verletzte 498 weitere; diese Angaben entsprechen den neuesten behördlichen Zählungen. Später fanden Polizeibeamte weitere Waffen, einen großen Vorrat an Munition sowie Sprengstoffzutaten unter Paddocks Besitztümern. Sheriff Lombardo sagte bei einer Pressekonferenz, es sei nur schwer denkbar, dass der 64-Jährige so viele Waffen, so viel Munition und so viel potentiell explosives Material ohne Hilfe ansammeln konnte. "Man muss davon ausgehen, dass er zu irgendeinem Zeitpunkt Hilfe hatte", sagte Lombardo. Paddock nahm sich selbst nach dem Angriff das Leben, doch Lombardo zufolge gab es Anzeichen dafür, dass er vorhatte zu fliehen. "Zu diesem Zeitpunkt tat er alles, was er konnte, um eine Möglichkeit zur Flucht zu finden", sagte Lombardo und fügte hinzu, nur ein "Superheld" hätte den vermutlichen Fluchtplan allein durchführen können.

Ermittler haben inzwischen Paddocks Rechner durchsucht, ohne ein klares Tatmotiv zu finden, doch laut Lombardo untersuche man nun, ob ein Vorfall aus dem Jahr 2016 etwas damit zu tun haben könne, dass Paddock 30 Feuerwaffen kaufte. Hierzu teilte der Sheriff keine weiteren Details mit.

Die Polizei von Las Vegas hat allerdings inzwischen eine detaillierte Übersicht ihres Einsatzes gegen Paddock veröffentlicht:

Screenshot via Twitter @LVMPD

Insgesamt haben Beamte 50 Feuerwaffen an drei verschiedenen Orten sichergestellt. Im Hotelzimmer lagen 23, wovon 12 mit einem "bump stock" ausgestattet waren. Mit dieser Vorrichtung lässt sich eine halbautomatische Waffe umrüsten und wie eine schnellfeuernde Automatikwaffe verwenden.

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"Wir wissen inzwischen, dass Stephen Paddock ein Mann war, der über Jahrzehnte Waffen und Munition kaufte und ein geheimes Leben führte, von dem wir vieles nie komplett verstehen werden", sagte Lombardo.

Zwar hat die Terrororganisation Islamischer Staat Paddocks Verbrechen für sich in Anspruch genommen, doch laut der Bundespolizei FBI gibt es nichts, das auf Terrorismus hinweist.

Paddocks Partnerin Marilou Danley kehrte am 3. Oktober aus den Philippinen in die USA zurück, wo sie vom FBI befragt wurde. Danley sagte, sie habe von Paddocks Plänen nichts gewusst.

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