"Unglaubliche Ressourcen werden für harmlose Delikte verschwendet"

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Drogen

"Unglaubliche Ressourcen werden für harmlose Delikte verschwendet"

Cannabis habe im Strafrecht nichts zu suchen, sagt die Juristin Katharina Beclin. Ein Interview über die Problematik.

Dieser Artikel ist Teil unseres Schwerpunkts zum Thema Cannabis in Österreich, den Dossier und VICE zusammen gestartet haben, um einen sachlichen Beitrag zu einer Debatte zu leisten, die in Österreich meist sehr emotional geführt wird.

Cannabis ist im Strafrecht fehl am Platz, sagt die Wiener Juristin Katharina Beclin. Sie plädiert für eine "sinnvolle Regelung des Gebrauchs" – auch um Ressourcen bei Polizei und Justiz freizugeben.

DOSSIER: Wie beurteilen Sie Österreichs Drogenpolitik?
Katharina Beclin: Das Problem ist, dass der Schwerpunkt total auf dem Strafrecht liegt, teilweise auch auf der Verhinderung von strafrechtlichen Folgen, aber der Blick ist damit weggerichtet von einer sinnvollen Regelung des Gebrauchs. Obwohl man ja weiß, dass mittlerweile der Gebrauch sehr weit verbreitet ist.

Nur weil etwas weit verbreitet ist, soll man es legalisieren?
Grundsätzlich darf man das nicht sagen, sonst müssten wir Diebstahl sofort legalisieren. Aber das Problem in diesem Fall ist, dass die Schädlichkeit des Cannabiskonsums hinter der Schädlichkeit von Alkohol weit zurückbleibt. Gleichzeitig werden vor allem international immer wieder Stimmen laut, die sagen: Das ist ein unzulässiger Eingriff in die persönliche Freiheit, dass ich den Gebrauch eines solchen Suchtmittels verbiete. Es handelt sich ja um ein willkürliches Verbot, denn Tabak ist beispielsweise schädlicher, hat ein höheres Suchtpotenzial und wird dennoch in der Trafik gehandelt.

Lest das ganze Interview mit der Expertin auf der Seite von Dossier.