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Video: In Wien wurde ein festgehaltener Mann fast von einem Polizeiwagen überrollt

Erneut filmen Klima-Demonstranten einen Fall von Polizeigewalt.
Polizisten halten Demonstranten fest

Es sieht nicht gut aus für die Wiener Polizei. Nach den Klimaprotesten am Freitag zeigte bereits ein Video, wie hart die Polizei gegen Protestierende vorging: Ein Demonstrant wurde von Beamten auf den Boden fixiert und dann in den Rücken geboxt. Nun ist ein weiteres Video aufgetaucht. Diesmal wurde ein Mann fast von der Polizei überfahren.

Am Anfang sind es ähnliche Bilder wie im ersten Video: Wieder fixieren Polizisten einen Mann. Zwei Beamte drücken ihn mit dem Gesicht zu Boden, stemmen ihre Knie auf seinen Rücken, spreizen seine Arme nach hinten. Nur diesmal zerren die Polizisten den Mann mit dem Kopf unter einen Polizeiwagen. Ein auf Twitter veröffentlichtes Foto legt nahe, dass der Fahrer des Wagens den Mann unter seinem Auto sieht. Zwischen dem Kopf des Mannes unter dem Wagen und dem linken Hinterrad ist weniger als ein halber Meter Platz. Dann ertönt eine Sirene – und der Wagen fährt an.

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Zur Katastrophe kommt es zum Glück nicht. Einer der beiden Polizisten zieht den Mann gerade noch unter dem rollenden Wagen hervor.

Der Mann, der fast überfahren wurde, heißt Anselm Schindler, ein Münchner Aktivist, der auch als Journalist und Buchautor arbeitet. Er habe nicht bei den Sitzstreiks mitgemacht, sondern nur die Szenen fotografiert, sagt er im Gespräch mit der Tageszeitung Österreich . Danach habe ihn ein Polizist gefragt, was er denn da mache. Es sei zum Streit und zu einem Handgemenge gekommen. "Sie haben mich gestoßen und zu Boden geschubst", sagt Schindler. Nach dem Vorfall habe er die Nacht in einer Zelle verbracht.

Etwa 5.000 Menschen haben laut der Wiener Polizei an den Klimademonstrationen teilgenommen. Dabei sei es zu "zahlreichen Übertretungen" und "strafbaren Handlungen" gekommen, schreibt die Polizei in einem Bericht. Beim neuen Video soll nun die Staatsanwaltschaft die "weitere strafrechtlichen Überprüfung und Beurteilung" übernehmen, heißt es von der Behörde am Dienstag auf Twitter.

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