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In Berlin haben Polizisten einen Flüchtling erschossen

Er hatte versucht, den mutmaßlichen Vergewaltiger seiner Tochter zu erstechen.
Die Unterkunft in der Moabiter Kruppstraße. Foto: imago | Bildgehege

Polizisten haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch einen Flüchtling vor einer Notunterkunft im Berliner Stadtteil Moabit erschossen. Der 29-Jährige war mit einem Messer auf einen anderen Flüchtling losgegangen, den die Polizisten gerade verhaften wollten. Der soll sich an einem achtjährigen Mädchen vergangen haben, offenbar die Tochter des Erschossenen. Als die Beamten den bereits mit Handschellen gefesselten 27-Jährigen in das Polizeiauto bringen wollten, stürmte der 29-Jährige mit den Worten "Das wirst du nicht überleben!" und einem Messer auf den Verhafteten zu. Um ihn aufzuhalten, schossen mehrere Polizisten auf den Mann. Er brach schwer verletzt zusammen. Wenige Stunden später erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen.

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Der 27-jährige Asylbewerber, den die Beamten verhaften wollten, soll die Achtjährige nach Aussagen von Zeugen am Dienstagabend in einen Park gelockt und dort missbraucht haben. Gegen ihn wird nun wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauchs ermittelt.

In vielen deutschen Flüchtlingsunterkünften gibt es Probleme mit sexueller Gewalt. Allein im ersten Quartal 2016 habe es bundesweit 128 Missbrauchsfälle in Unterkünften gegeben, erklärte die menschenrechtspolitische Sprecherin der Linken, Annette Groth, gegenüber dem Tagesspiegel. Experten schätzen die Dunkelziffer jedoch noch weitaus höher ein. "Flüchtlingsunterkünfte sind ein Mekka für Pädophile", hatte die Kinderschutzbeauftragte der Unterkunft in den Hangars des ehemaligen Flughafen Tempelhofs der Zeitung damals gesagt.