FYI.

This story is over 5 years old.

News

Die ekelerregenden Widerstände gegen Flüchtlinge in Österreich

Der Bürgermeister von Bad Gastein sagt, die Unterbringung von 40 Asylwerbern würde mit allen „zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft werden".

Screenshot via Neos FB Page

Aktuell herrscht in Österreich laut Innenministerin Johanna Mikl-Leitner so etwas wie ein „Asyl-Notstand". Notstand heißt, dass alle Erstunterbringungs-Zentren für Asylwerber voll sind. Das sollte eigentlich keine Überraschung sein, denn der Regierung muss klar sein, dass in Krisenzeiten der Zustrom an Flüchtlingen nicht einfach aufhören wird. Im Idealfall kalkuliert sie auch die Verschlechterung der Lage mit ein, die gerade eingetreten ist. Und das ist schon das eigentliche Problem der aktuellen Situation. Ich schreibe von einer „Verschlechterung der Lage", aber in der Realität ist es gerade viel zu kalt für Mai, es regnet und hat in der Nacht weniger als 10 Grad. „Verschlechterung der Lage" heißt in Wirklichkeit 1.000 Menschen schlafen in Zelten, nachdem sie es irgendwie geschafft haben, ein Kriegsgebiet zu verlassen und auf Umwegen nach Österreich zu kommen. Statt die Tatsache zu akzeptieren, dass hier Menschen in Not sind, schieben wir bürokratische Regelungen, finanzielle Hürden oder absurde Zahlenspiele vor. Es ist diese absurde und abartige Rationalisierung, die den Brief von Gerhard Steinbauer so gruselig machen. Nach der Ankündigung von Sepp Schellhorn 40 Flüchtlingen ein Quartier zur Verfügung stellen zu wollen, hat der Bürgermeister der Gemeinde Bad Gastein in einem Brief erklärt, dass dieses Vorhaben mit allen „zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft" werde. Als Begründung rechnet Steinbauer auf drei Absätzen vor, warum seine Gemeinde eh schon mehr als das Notwendige mache. Aber wenn wir einen letzten Rest Menschlichkeit bewahren wollen, müssen wir aufhören, Flüchtlinge als abstrakte Zahl zu sehen, sondern als das was sie sind: Menschen in Not.