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Wissenschaftler wollen einen 30.000 Jahre alten sibirischen Zombievirus zurückbringen

Was soll denn dabei auch schon schiefgehen?

Irgendwie hat diese Nachricht etwas von einem Science-Fiction-Horrorfilm: Wissenschaftler haben einen alten, im sibirischen Eis eingefrorenen Supervirus entdeckt und sich dazu entschieden, ihn aufzutauen und so wieder zum Leben zu erwecken.

Der Website Phys.org zufolge ist der Virus mit dem Namen Mollivirus sibericum 30.000 Jahre alt und damit der vierte prähistorische Virus, der in den vergangenen zehn Jahren gefunden wurde. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Wiederbelebung eines eingefrorenen Zombievirus wirklich eine so gute Idee ist. Wenn man an diverse Filme und Bücher von Stephen King denkt, dann scheint die Antwort Nein zu lauten, aber die Wissenschaftler versichern uns, dass sie vor der Reanimation des Virus überprüfen werden, ob dessen Krankheitserreger schädlich für Mensch und Tier sind oder nicht.

Jean-Michel Claverie, der Leiter des Forschungsprojekts, meinte gegenüber Phys.org, dass der Klimawandel und die Industrialisierung bedeuten könnten, dass Wissenschaftler nicht die einzigen Personen sein werden, die im Eis gefangene Viren wieder an die Oberfläche bringen.

„Wenn wir nicht aufpassen und diese Gebiete ohne Sicherheitsmaßnahmen industrialisieren", sagte Claverie, „dann gehen wir das Risiko ein, Viren zu reanimieren, die wir eigentlich schon als lange ausgestorben betrachten. Ein Beispiel wären die Pocken."

Das ist schon ein beträchtlicher Anlass zur Sorge, vor allem wenn man bedenkt, dass ein Großteil dieser prähistorischen Viren größer und komplexer ist als die meisten modernen Ansteckungskrankheiten. Immerhin gibt es für das Vorhaben der Wissenschaftler eine Art Präzedenzfall: Bereits letztes Jahr haben Forscher den größten Virus der Welt wieder zum Leben erweckt und bis heute wurde noch niemand in einen schleimigen Alien-Brei verwandelt. Das beruhigt mich jetzt doch zumindest ein bisschen.