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Popkultur

Ein australischer Whistleblower ist bei 4chan ignoriert und als „gay“ bezeichnet worden

Die Story von 4chans kindischem Verhalten wurde dann ebenfalls bei 4chan gepostet und man klopfte sich deswegen selbst auf die Schultern.

Foto: tangi bertin | Flickr | CC BY 2.0

Wie die australische Zeitung The Age berichtet, wurde ein 2012er Leak der Defense Intelligence Organization (DIO) jetzt von seiner Quelle—einem damals 21-jährigen Absolventen vom australischen Verteidigungsministerium—mit dem berüchtigten Imageboard 4chan in Verbindung gebracht, wo die Dokumente angeblich ungefähr eine Stunde lang online waren.

Bei dem beschuldigten Whistleblower handelt es sich um Michael Scerba, der DIO-Unterlagen heruntergeladen, auf eine CD gebrannt und dann bei 4chan wieder hochgeladen haben soll—inklusive der Anmerkung, dass WikiLeaks-Gründer Julian Assange sein Held wäre.

Wenn du dich mit 4chan auskennst, dann weißt du wohl auch, dass das nicht gerade die beste Idee war.

Mehrere Tage nachdem Scerba die Dokumente online gestellt hatte, klickte sich ein Marineoffizier durch 4chan und fand dabei Posts, in denen Scerba auf den eigentlichen Leak aufmerksam machte. Er beschwerte sich wohl darüber, dass sein Original-Post bei den oftmals aggressiven und schroffen Usern der Seite keinen Anklang fand. The Age schreibt:

Ein User, bei dem es sich laut der Staatsanwaltschaft um Scerba handelte, beklagte sich darüber, dass niemand seine Dokumente für echt hielt.

„Zu meinem Entsetzen erhielt ich dann auch noch ein paar ‚Fake und schwul'-Bemerkungen und die geheimen Unterlagen wurden schließlich eine Stunde und vier Kommentare später gelöscht", schrieb er angeblich.

„Nun … habt ihr noch irgendwelche andere Vorschläge, wie mich die Behörden nicht kriegen?"

Ein Link zum The Age-Artikel wurde dann ebenfalls bei 4chan gepostet (hier findest du eine archivierte Version). Die User schienen im Allgemeinen ziemlich stolz auf ihre Reaktion gewesen zu sein.