Fußball

Megan Rapinoes WM-Siegesrede ist das Empowerment, das wir brauchen

"Ich entschuldige mich für einiges, was ich gesagt habe", sagt sie. "Aber nicht für alles."
Megan Rapinoe bei der Siegesparade nach der WM 2019
Screenshot: Twitter | @jbillinson

Ein nicht unerheblicher Teil der Menschheit findet Fußball-Weltmeisterschaften in etwa so spannend wie Tutorials zur korrekten Fußnagelpflege. Aber an einem Namen dürften selbst Hardcore-Fußballhassende in den letzten Wochen nicht vorbeigekommen sein: Megan Rapinoe. Die Kapitänin der US-amerikanischen Mannschaft gewann mit ihrem Team nicht nur das Turnier, sondern auch den Titel zur besten Torschützin und Spielerin. Vor allem aber schießt die 34-Jährige regelmäßig gegen Donald Trump, unterstützt Colin Kaepernick und engagiert sich gegen Rassismus und Homofeindlichkeit. So auch bei der Siegesfeier in New York.

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Rapinoes Rede wird in sozialen Netzwerken als Inspiration gefeiert. Auch, weil Fußballspielende sich normalerweise eher selten politisch äußern. Auch zu Homosexualität schweigen männliche Fußballer - ganz im Gegensatz zu Rapinoe, die seit 2012 offen lesbisch lebt. "Wir müssen mehr lieben und weniger hassen", sagte sie nun bei der Siegesfeier vor Zehntausenden Fans in New York. "Wir müssen mehr zuhören und weniger reden." Es liege in der Verantwortung jeder Person, die Welt besser zu machen. Die Mannschaft sei dafür ein gutes Beispiel, sagte Rapinoe: "Wir haben weiße Frauen und schwarze Frauen und alles dazwischen. Hetero-Frauen und homosexuelle." Gegenüber CNN erklärte sie zudem erneut, nicht zum Empfang im Weißen Haus zu gehen.

Noch beeindruckender als Rapinoes Worte dürfte nur ein Video von der Parade vor der Feier sein, das Team-Mitglied Ashley Harris in ihrer Instagram-Story postete. Rapinoe steht darin auf einem Paradewagen, in der einen Hand hält sie den Pokal, in der anderen eine Flasche Champagner (Veuve Cliquot "La Grande Dame"), den Fuß hat sie lässig aufs Geländer gestellt. Rapinoe ruft: "Ich verdiene das!" MOOD.

Vielleicht wird das unser neues Morgen-Mantra. Und vielleicht können Rapinoe und alle anderen Fußballspielerinnen die Verbände so auch endlich davon überzeugen, sie genauso gut zu bezahlen wie ihre männlichen Kollegen.

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