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Kunst

Ein Mann ist in einem Museum in ein riesiges, unecht wirkendes Loch gefallen

Vielleicht hielt der Besucher die vielen Warnschilder vor Anish Kapoors "Descent into Limbo" auch nur für eine optische Illusion.
Screenshot: YouTube

Touristen haben inzwischen den Ruf, versehentlich alle möglichen schweineteuren Kunstwerke zu zerstören. Jetzt hat sich ein Ausstellungsstück im Serralves-Museumskomplex in Porto auf ganz eigene Art und Weise gerächt.

Vergangene Woche war dort eine optische Illusion des britischen Künstlers Anish Kapoor anscheinend etwas zu überzeugend: Ein Besucher fiel in ein großes Loch, dessen Innenwände Kapoor mit pechschwarzer Farbe bestrichen hatte und das deswegen nur wie ein auf den Boden gemalter Kreis wirkt. Das berichtet die Zeitung Times of London. Noch ist unklar, wie genau der 60 Jahre alte Italiener in dem knapp 2,5 Meter tiefen Loch endete. Um das ganze Kunstwerk herum stehen mehrere Warnschilder, und auch ein Angestellter soll eigentlich dafür sorgen, dass nichts passiert.

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Der Mann wurde nach seinem Sturz ins Krankenhaus gebracht, aber ein Sprecher des Museums sagte gegenüber dem Kunstportal Artnet News, dass er schon wieder draußen und auf dem Weg der Besserung sei. Die Skulptur selbst brauchte nach dem Zwischenfall wohl auch ein paar Tage Ruhe: Wie die Website Art Newspaper schreibt, soll das Kunstwerk mit neuen Sicherheitsmaßnahmen bald wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Bei dem Ausstellungsstück handelt es sich um Descent into Limbo, eine Installation, die Anish Kapoor schon 1992 konzipierte – und deren Loch in der Mitte tatsächlich so aussieht wie diese Looney Tunes-Animationen von damals. Für dieses und andere Kunstwerke hatte sich Kapoor die exklusiven Rechte für das schwärzeste Farbpigment der Welt gesichert. Wenn man in den scheinbar endlosen Abgrund schaut, soll man dazu angeregt werden, über die großen, ungelösten Rätsel unseres Universums nachzudenken. Oder man wird eben dazu verleitet, wie eine Art Real Life Wile E. Coyote in die Tiefe zu stürzen.

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