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Gewalttat

Der Chef der Bremer AfD wurde zusammengeschlagen

Jetzt liegt Frank Magnitz schwer verletzt im Krankenhaus. Die AfD verurteilt den Angriff – und mit ihr alle anderen Parteien im Bundestag.
Blut auf dem Asphalt
Symbolbild: imago | 7aktuell

Am Montagabend ist der Bremer AfD-Chef Frank Magnitz in der Stadt von mehreren Leuten angegriffen worden. Der Landesverband der Partei schreibt in einem Facebook-Post, drei Unbekannte sollen den Politiker mit einem Kantholz "bewusstlos geschlagen" und dann gegen seinen Kopf getreten haben, als er am Boden lag. Ein Bauarbeiter soll die Täter gestoppt haben. Auf einem veröffentlichten Foto ist Magnitz mit einer großen Wunde am Kopf auf einer Krankenliege zu sehen.

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Man könne davon ausgehen, dass die Tat politisch motiviert sei, teilte die Polizei mit. Der Staatsschutz ermittelt. Die AfD schreibt weiter, sie wolle die Reaktionen der anderen Parteien beobachten und spekuliert bei Facebook, dass die Linken, SPD und Grünen "die Antifa und ihre Angriffe" unterstützten. Dabei lässt sich der Angriff noch überhaupt nicht zuordnen. Die Polizei ermittelt, sucht Zeugen. Sie kann noch nichts Konkretes sagen.

Auch geht es nicht darum, durch Spekulationen den Tätern sofort ein Gesicht zu geben, sondern darum, dass Gewalt nie ein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein darf. Und so eine Tat verabscheuenswert ist.


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Magnitz ist nicht nur Bundestagsabgeordneter der AfD, sondern auch Vater von sechs Kindern. Die Partei schreibt, sie sei froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Genauso wie beim Anschlag auf ein Parteibüro im sächsischen Döbeln. Dort explodierte am Donnerstag vergangener Woche ein Sprengsatz vor einem Büro der AfD. Der Staatsschutz stuft die Tat als "Anschlag" ein, da den Tätern klar gewesen sein müsse, dass sie Menschen verletzen können.

Das neue Jahr ist erst eine gute Woche alt und damit gibt es bereits die vierte Meldung zu Angriffen auf die AfD. Und diesmal geht es nicht um einen kleinen "FCK AFD"-Aufkleber in der Fernsehsendung Polizeiruf 110 oder darum, dass sich eine Waldorfschule mit allen streitet, ob ein Kind eines AfD-Politikers nun aufgenommen wird oder nicht.

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Zwischen den zwei schweren Angriffen von Bremen und Döbeln ging es am Wochenende nicht ruhiger zu: In Niedersachsen wurde in der Nacht zum Freitag das Haus eines AfD-Kreistagsabgeordneten beschmiert und in Berlin in der Nacht zum Sonntag ein Parteibüro mit Farbbeuteln beworfen.

Seit Montagnacht melden sich neben bestürzten Politikern und Politikerinnen der AfD auch andere zu Wort und zeigen, dass es in einer Demokratie vor allem um eins geht: Solidarität – selbst wenn politische Meinungen unterschiedlich sind.

Der SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs, der die AfD regelmäßig im Bundestag scharf kritisiert – etwa in Form seiner viel beachteten "Hass macht hässlich"-Rede –, schreibt auf Twitter: "Extremismus jeder Art ist Mist. Gute Besserung!" Auch Grünen-Politiker Cem Özdemir, der sonst eher für Wutreden gegen die rechtspopulistische Partei bekannt ist, fasst in einem Tweet zusammen, warum diese aggressive Art gegen die AfD vorzugehen keine Option ist:

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