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Popkultur

Ariana Grande und Pete Davidson machen vor, wie man mit Online-Mobbing umgehen sollte

Die Fans der Sängerin sollen ihren Ex-Freund auf Instagram zum Suizid aufgefordert haben. Jetzt meldet sich Grande selbst zu Wort.
Ariana Grande und Pete Davidson
Foto: Jeff Kravitz | Getty Images

Am Dienstag reagierte Ariana Grande auf einen Instagram-Post ihres Ex-Verlobten Pete Davidson, in dem er andeutete, dass Grandes Fans ihn in den letzten Monaten fertig gemacht und sogar zum Suizid aufgefordert hatten. Die Trennung von Davidson lieferte Grande die Inspiration zu ihrem Hit "Thank U, Next", das dazugehörige Musikvideo ging viral. Doch Davidson, der in der Vergangenheit offen über seine Depressionen und Borderline-Persönlichkeitsstörung gesprochen hatte, wurde anscheinend bereits vor dem Beziehungsende gemobbt.

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Der Comedy-Star aus Saturday Night Live schrieb am Montag auf Instagram, dass Menschen ihn bereits seit Monaten wegen seiner Beziehung zu Grande attackieren würden, ohne die Hintergründe zu kennen. Davidson spricht auch seine psychische Verfassung an: "Ich habe offen über meine Borderline-Persönlichkeitsstörung und Depressionen gesprochen. Ich habe gehofft, dass es anderen Mut macht, die auch nicht auf dieser Welt sein wollen. Egal, wie sehr das Internet oder irgendjemand versucht, mich in den Suizid zu treiben. Ich werde es nicht tun." Davidsons Post legt nahe, dass Grandes Fans seine Situation noch verschlimmert haben könnten.

Screenshot von Arianas Post

Am Dienstag reagierte Grande in ihrer Insta-Story und forderte ihre Fans dazu auf, "netter zu ihren Mitmenschen" zu sein. Sie schreibt: "Ich befürworte ausschließlich versöhnliches und positives Verhalten. Pete und seine Gesundheit sind mir sehr wichtig." Sie räumt zwar ein, dass man sich im Netz leicht zu vorschnellen Urteilen über fremde Menschen hinreißen lassen kann. Trotzdem ist es ihr wichtig, Haltung zu beziehen: "Ich werde ihn immer lieben", beendet sie ihre Nachricht, "und wenn ihr durch meinen letzten Song einen anderen Eindruck bekommen haben solltet, dann habt ihr ihn nicht richtig verstanden."

Die Posts von Grande und Davidson unterstreichen, welche schwerwiegenden Folgen Online-Mobbing haben kann – vor allem, wenn die Belästigungen von wütenden Fans ausgehen, die auf den vermeintlichen Feind ihrer Lieblingskünstlerin losgehen. Selbst wenn Stars wie Beyoncé sich nicht negativ über andere äußern, können schon die kleinsten Andeutungen in ihrer Musik eine Lawine an Hasskommentaren lostreten. Kürzlich beschimpften enttäuschte SZA-Fans die Sängerin Alessia Cara auf Übelste, weil diese den Grammy als beste neue Künstlerin gewonnen hatte – und SZA leer ausgegangen war.

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Diese Aktionen gehen jedoch nicht immer nur von den Fans selbst aus, manchmal stacheln Stars ihre treue Followerschaft sogar noch an. Nicky Minaj beispielsweise griff die Journalistin Wanna Thompson auf Twitter an, weil diese sie in einem Tweet kritisiert hatte. Als Thompson sich öffentlich darüber beschwerte, fluteten Minajs Fans Thompsons Social-Media-Seiten mit hasserfüllten Kommentaren und Morddrohungen. In Folge des Shitstorms verlor Thompson ihre Praktikumsstelle.

Vor diesem Hintergrund können ein paar erklärende Worte von Ariana Grande zu einem Song wie "Thank U, Next" nicht schaden. Denn im Lied machte Grande zwar klar, wie dankbar sie für ihre Ex-Partner ist, aber sie rechnet eben auch mit ihnen ab. Außerdem ist es generell wichtig, dass sich öffentliche Personen so oft wie möglich gegen Mobbing aussprechen. Prominente haben selbstverständlich ein Recht auf ihre eigene Meinung und künstlerische Freiheit. Gleichzeitig beweist der Vorfall, dass sie mit eben jener Meinung Tausende beeinflussen können – und diese Verantwortung müssen sie wahrnehmen.

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