Das sind die unheimlichsten Österreicher

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Popkultur

Das sind die unheimlichsten Österreicher

Süßes oder es gibt Strache! Bei diesen heimischen Gruselgestalten bekommt ihr richtig schlimm Halloween-Flitzekacke.

"Scheiß dir nix, dann feid dir nix" heißt es im österreichischen Volksmund – dass das aber leichter gesagt als getan ist, wissen wir selbst am Besten. Denn das Böse kommt bekanntermaßen nicht nur auf leisen, sondern häufig auch auf österreichischen Sohlen. Und beim Anblick so mancher heimischer Schreckgespenster treibt es einem, ob man nun will oder nicht, Angstschweiß auf die Stirn und Dünnpfiff in die Hose.

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Um euch zu zeigen, wie sich das anfühlt, zeigen wir euch an dieser Stelle eine Reihe von Austro-Gestalten, denen wir nachts lieber nicht auf der Straße begegnen würden. Frohes Kürbisfest!

Helmut Werner

Wer ist eigentlich Helmut Werner? Also, nicht im philosophischen Sinne, sondern im ganz banalen, alltäglichen: Wer – ist – Helmut – Werner? Was die wenigsten wissen, ist, dass man eigentlich nichts über ihn weiß. Er hat angeblich seinen Namen geändert, saß vermeintlich im Gefängnis, war definitiv mit Jaqueline Lugner zusammen und hät alle Infos über seine Vergangenheit zirka so stark unter Verschluss wie Manfred Juraczka auf diesem Foto einen Furz in seinen Därmen. Seine Origin-Story ist damit in etwa so dünn wie die des Clowns aus Stephen Kings Es.

Dass er irgendwann (wieder?) vor Gericht landen würde, war vorhersehbar – trotzdem werden wir an dieser Stelle nicht sagen, dass Helmut Werner ein gewaltbereites Arschloch ist, das trotz seiner kleinen Kasperl-Fäustchen erstaunlich viel Schaden anrichten kann, ohne sich dabei die Helmchen-Haarpracht zu ruinieren. Das wäre nämlich wahrscheinlich Rufschädigung oder auf irgendeine andere Art Anlass für Herrn Helmchen, sich mit Klagsandrohungen wieder mal ein bisschen wichtiger zu fühlen als es Rang und Namen eigentlich erlauben.

Was man aber sagen kann, ist: "Salzburg, Schnürdlregen, am 17-Jährigen ane aufglegt, a Detschn kassiert – die Frisur sitzt." Kinder und Frauen sollten bei einer Werner-Sichtung wohl sicherheitshalber die Straßenseite oder den Kanalisationstrakt wechseln.

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Niki Lauda

Eins, zwei – Niki kommt vorbei … Drei, vier – er steht schon vor der Tür … und will dir mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit entweder zwei leuchtend rote Novomatic-Kapperl zum Preis von einem andrehen, oder dich davon überzeugen, dass Sebastian Kurz ein junger, transparenter, kompetenter, konkreter, konsequenter, moderner und einfach ein richtig lässiger Hax ist!

Aber ganz ehrlich: Andreas Nikolaus "Niki" Lauda, seines Zeichens Formel-1-Legende, Luftfahrtunternehmer und Freddy Krüger der Alpen, ist wirklich niemand, dem man gerne im Dunkeln begegnen möchte. Obwohl – wenn man es sich recht überlegt, möchte man Niki Lauda wohl, sofern es wirklich nötig ist, nur im Dunkeln begegnen. Geheimtipp: Am schnellsten in die Flucht schlagen kann man den Motorsport-Imperator mit schwulen Tanzpärchen und allem, das irgendwie modern klingt und kein Formel-1-Motor ist.

Jeannine Schiller

Die ersten Suchvorschläge, die Google anzeigt, wenn man Jeannine Schiller eingibt, sind "Jeannine Schiller in frühen Jahren", "Jeannine Schiller früher" und "Jeannine Schiller Schönheits-OP". Wir verallgemeinern das jetzt ganz unwissenschaftlich und stellen somit fest, dass 100 Prozent der Österreicher nicht fassen können, dass Jeannine Schiller so aussieht, wie sie aussieht (und wir alle ein freudianisches Bedürfnis nach Jugend haben, weil wir gerne unsere Mamas bumsen würden).

Das ist natürlich Lookismus und eine antifeministische Frechheit und nicht OK. Außerdem hat Schiller persönlich bereits der Öffentlichkeit ein ärztliches Attest vorgelegt, das den endgültigen Beweis dafür liefern sollte, dass da wirklich niemals, niemals etwas gemacht wurde. Und das Gruseln kommt bei ihr sowieso aus dem tiefsten, lugnereskesten Inneren. Egal, was nun stimmt (und wir wissen, was stimmt) – es bleibt die Frage, was angsteinflößender ist: ein Mensch der von Natur aus so ist oder einer, der sich ausgesucht hat, so zu sein.

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Andi Goldberger

Andi Goldberger, voraussichtlich in ungefähr 20 Jahren. CC0 Public Domain

Ihr wisst ja, wie man bei über Schauspielerinnen immer sagt, sie sehen keinen Tag älter aus? Bei Nationalheiligtum Andi Goldberger verhält es sich ähnlich – mit dem Unterschied, dass der schneebegeisterte Skispringer mit dem ewigen Babyface jeden Tag jünger zu werden scheint.

Egal, was für einen Benjamin-Button-Scheiß der Mann da abzieht: Es funktioniert. Und es wird so lange funktionieren, bis Andi Goldberger ein kleines, faltiges, 90-jähriges Baby ist. Und diese Vorstellung ist nicht nur saulustig, sie ist auch verdammt unheimlich.

Elfriede Jelinek

Hat irgendjemand von euch in letzter Zeit irgendwo Elfriede Jelinek gesehen? Wo steckt sie? Hockt sie in ihrer Wohnung und ist von dort aus grantig auf den Rest der Welt? Und wenn ja, macht sie das nicht zur ultimativen Verkörperung all dessen, was dieses Land in seinem Kern ausmacht? Ist Elfriede Jelinek womöglich das fleischgewordene Österreich? Hockt sie wie die Monster-Mutter aus Mama über ihrem Telefon, wo sie in totaler Dunkelheit und absoluter Stille die frohe Kunde des zweiten Nobelpreises erwartet?

Vielleicht. Jedenfalls ist sie eines dieser finsteren Wesen, vor denen man lieber Abstand nimmt. Und falls ihr dachtet, Elfriede Jelinek könnte nicht gruseliger werden, seht ihr an dieser Stelle übrigens eine gruselige Puppen-Version von Elfriede Jelinek mit einem gruseligen alten Mann, der vielleicht, aber wahrscheinlich nicht J. K. Simmons ist.

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Matthias Strolz

Esoterik in der Politik ist ja eigentlich schon Horror genug. Aus welchen Gründen auch immer man beschließt, Politik machen zu wollen (sei es, um die Ausländer loszuwerden oder Berufskiller zu brutzeln) – gruseliger als bei Matthias Strolz kann es eigentlich nicht abgelaufen sein. Fünf Tage und vier Nächte verbrachte er alleine und hungernd im Wald, an Tag fünf ist er dann auf einem Felsen gesessen und hat das hier geschrieben: "Du bist ein Gärtner des Lebens. Kultiviere Formen und Felder sämtlicher Art." Und das ist nicht mal erfunden. Ehrlich.

Wenn wir euch verarschen wollten, würden wir wohl eher so was schreiben wie: Matthias Strolz hat seine Partei wie Frankenstein in einem blitzenden, donnernden Labor aus politischen Einzelteilen zusammengeflickt und somit ein pinkfarbenes Monster geschaffen, das jetzt untot im Parlament sitzt. Aber nein, Strolz ist wirklich, wirklich auf diesem Felsen gesessen und hat diese Lebensgärtner-Sätze niedergeschrieben. Haben wir schon "Horror" gesagt?

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