Musik

Farid Bang kam zu spät und disst Eurowings, weil er nicht mehr mitfliegen durfte

Und verarbeitet das Trauma, indem er im Privatjet den neuen Song "Millionär" rappt.
Farid Bang darf nicht mit Eurowings fliegen
Farid: imago | Sven Simon || Flugzeug: imago | CHROMORANGE || Collage: VICE

Sonntagnachmittag in Düsseldorf, Farid Hamed El Abdellaoui, wie Farid Bang mit bürgerlichem Namen heißt, sitzt am Eurowings-Schalter des Flughafens und regt sich auf. Er will nach Ibiza. Doch er darf nicht. Weil er zwei Minuten zu spät am Gate eingetroffen ist, lässt ihn das Personal nicht mehr in den Flieger. Sie behandeln den Passagier wie jeden anderen – ohne Promivorteile.

Diese vollkommen ungerechte, biodeutsche Spießigkeit kontert der Rapper wiederum mit einem ebenso biodeutschen Move: Er beschwert sich auf Facebook. "Eurowings, die hinterhältigste Fluggesellschaft Deutschlands!", wütet er auf seinem Profil, über 15.000 Menschen liken den Post. Wurde dieser junge, brutale und gutaussehende Mann nur ein weiteres Opfer der Willkür der Billigairlines?

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Der Flieger sei überbucht gewesen, schreibt Farid Bang weiter, und statt "Alternativen anzubieten, wurde versucht, uns den Buhmann zuzuschieben". Und weil seine Koffer irgendwo in den Innereien des Flugzeugs verschollen sind und nun herausgefischt werden müssen, verspäte sich der Abflug auch noch. Wertvolle Zeit, in der man den Rapper einfach in den Flieger hätte setzen können, theoretisch, wäre da nicht diese verdammte Odyssee durch das Buchungssystem von Eurowings, auf die sich kein Flughafenmitarbeiter begeben will. Doch es hilft nichts: Der Flieger startet ohne ihn.

Der Fall lässt Farid Bang nicht los. Außerdem vermisst er jetzt einen Koffer. Auf Instagram nimmt er eine Story auf, #freefaridskoffer, verarbeitet seine Emotionen in neues Songmaterial: "Diese zwei Minuten, die haben mich gefickt. Kommst du zwei Minuten zu spät, hebst du nicht ab. Kommst du zwei Minuten zu früh, hebt sie nicht mehr ab." Genug für einen neuen Disstrack?

Anscheinend. Am Montag postet er die erste Version von "Millionär" auf Instagram mit der Caption "Fliege ich im Privatjet oder kaufe ich @eurowings", Dienstag fragt er seine Follower, ob er noch ein Musikvideo drehen solle. 93 Prozent sind dafür.

Am Ende fehle Farid Bang immer noch ein Koffer, schreibt er auf Facebook. "Komisch, da per Gesetz keine Fluggesellschaft einen herrenlosen Koffer befördern darf." Auch die Fluggesellschaft hat keine Ahnung, wo der Koffer ist: "Für den Koffer ist bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Verlustmeldung eingegangen", sagt eine Sprecherin von Eurowings am Dienstag gegenüber der Hamburger Morgenpost.

Fans wittern eine Verschwörung und verbreiten auf Instagram den Solidaritäts-Hashtag #freefaridskoffer. Seit Montag hat der Koffer auch einen eigenen Instagram-Account, mit jetzt über 3.000 Followern. Auf den Bildern sind ein schwarzer Trolley und Farid Bang gephotoshoppt: Gemeinsam am Pool, in der Sauna, beim romantischen Dinner am Strand. Eine neue Bromance. Ob Kollegah eifersüchtig wird?

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