Die ekligsten Dinge, die Menschen über ihren Partner gelernt haben, nachdem sie zusammengezogen sind
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Beziehung

Die ekligsten Dinge, die Menschen über ihren Partner gelernt haben, nachdem sie zusammengezogen sind

"Wenn er auf der Toilette sein großes Geschäft verrichtet, ist er am liebsten nackt und zieht sich deshalb aus."

Für manche ist Liebe: Abenteuer, Sonnenuntergänge, Sex im Auto. Für andere ist es: gegenseitig Pickel auszudrücken, füreinander Klopapier kaufen und den Partner auch dann mögen, wenn er zwei Tage nicht geduscht hat – und vergessen hat, die Internetrechnung zu bezahlen, weswegen ihr am hyperverkaterten Sonntag eine ZEITUNG AUS PAPIER lesen müsst, anstatt vor Netflix zu vegetieren.

Die Deutschen heiraten zwar spät – Frauen im Schnitt mit 31, Männer fast mit 34 Jahren, warten aber nicht unbedingt so lang, mit ihrem Partner Dach, Tisch und Klo zu teilen. In einer Umfrage des Immobilienportals Immonet unter 3.248 deutschen Usern, die mit ihrem Partner zusammenwohnen, gab ein Drittel der Befragten an, zusammengezogen zu sein, noch bevor sie 21 waren. Die Mehrheit – 42 Prozent – machte diesen Schritt zwischen 22 und 30 Jahren. Nur ein Drittel der Paare datete vor dem Zusammenziehen länger als zwei Jahre. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass noch nie so viele Menschen in Deutschland allein gewohnt haben wie aktuell: 41 Prozent aller Haushalte sind Singlehaushalte.

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Darüber, ob ein gemeinsames Bett die Liebe stärkt, oder sie schneller zersetzen lässt, gibt es bisher kaum deutsche Forschung. Laut einer US-Studie aus dem Jahr 2009 haben Paare, die vor der Verlobung zusammenziehen, ein höheres Trennungsrisiko (Die Begründung der Forscher: Für sie war gemeinsames Wohnen Bequemlichkeit und kein Bekenntnis zueinander). Die Sozialwissenschaftlerin Arielle Kuperberg hat in einer Untersuchung mit 7.000 Menschen rausgefunden, dass es nicht darauf ankommt, ob die Paare einen Verlobungs- oder Ehering am Finger hatten, als sie ihren Kram in einen gemeinsamen Umzugswagen luden. Sondern darauf, wie alt sie waren, als sie sich ernsthaft an eine Person gebunden haben – sei es durch Heirat oder durch eine gemeinsame Wohnung. Kuperbergs Fazit: Je später man sich für einen Partner entscheidet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit ihm zusammen bleibt. Und: Mindestens 23 sollte man schon sein.

Worauf dich keine Studie vorbereiten kann: dass dein Partner, nachdem ihr Regale aufgehängt und gemeinsame Bücher darauf verteilt habt, anfängt, auf der Kloschüssel zu singen. Oder geistesabwesend im Ohr popelt, während er seine Doktorarbeit im Wohnzimmer schreibt. Oder seine Bauchflusen sammelt. Oder eben:

Francesca, 24

Bevor mein Freund mit mir vor einem Jahr zusammengezogen ist, hat er alles mit einem Lappen und Glasreiniger gewischt. ALLES. Vom Inneren der Kloschüssel bis und hin zum Küchentisch. Dementsprechend ekelhaft war die Endreinigung seiner letzten Wohnung. Als wir zusammengezogen sind, musste ich ihm in einem Crash-Kurs beibringen, dass es mehr Putzmittel als nur Glasreiniger gibt. Außerdem hat er ganz komische Essgewohnheiten. Wenn wir uns sonntags einen gemütlichen Abend machen und Essen bestellen, isst er das nur, nachdem es richtig kalt geworden ist. Kalte Pizza, kalte Burger, kalte Suppe. Käsekuchen dippt er in Salatsauce und findet, Spaghetti seien eine langweilige Mahlzeit. Ich bin Italienerin und das geht wirklich zu weit. Ich habe mir inzwischen angewöhnt, Spaghetti zu kochen, wenn er nicht zu Hause ist, und esse sie mit Freunden, die sie auch zu schätzen wissen. An mir findet mein Freund eklig, dass ich manchmal pupse. Wenn ich ihm erkläre, dass jeder Mensch mal Gas lassen muss, sagt er nur: "Frauen nicht." Er behauptet, sogar seine eigene Mutter habe noch nie in seiner Anwesenheit gepupst.

Vanessa, 25

Mein Freund und ich sind seit drei Jahren zusammen und sind vor zwei Jahren in eine Wohnung gezogen. Vorher wusste er weder, wie Kochen noch Putzen geht – und war wahrhaftig überrascht, als ich ihm erzählt habe, dass man ab und an den Backofen reinigen muss. Der größte Schock kam aber, als er zum ersten Mal groß musste: Wenn er sein großes Geschäft verrichtet, ist er am liebsten nackt und zieht sich deshalb extra aus. Beim ersten Mal habe ich gelacht und versucht so zu tun, als wäre es ganz normal. Warum er sich beim Kacken ausziehen muss, das weiß ich bis heute nicht. Dafür beschwert er sich nie, wenn ich eklige Dinge tue. Ich schneide mir zum Beispiel meine Zehennägel gerne auf der Couch.

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Jakob, 28

Ich habe in den letzten zehn Jahren mit Frauen zusammengewohnt und wusste schon, bevor ich mit meiner jetzigen Freundin zusammengezogen bin: Frauen können genauso widerlich sein wie Männer. Die größten Messies, die ich kennengelernt habe, waren weiblich. Es kam schon vor, dass ich nach einer vierwöchigen Reise zurückkam und die ganze WG voll mit dreckigem Geschirr war. Damit die Teller nicht schimmeln, hat meine Mitbewohnerin sie einfach in den Kühlschrank gestellt. Meine Freundin war im Vergleich dazu relativ harmlos. Das Ekligste an ihr war ihre extrem hohe Toleranz für Schimmel im Essen. Wenn Käse oder Brot angeschimmelt waren, hat sie die betroffene Stelle einfach weggeschnitten und den Rest gegessen. Ich schließe auch nicht aus, dass sie mir auf diese Weise schon ein paar angeschimmelte Lebensmittel untergejubelt hat. Dafür ekelt sie sich bestimmt davor, dass ich meinen Rücken scheren muss. Ich habe einen extrem starken Haarwuchs am ganzen Körper und muss ab und zu meine Rückenhaare trimmen. Der Mythos, dass Frauen ordentlicher sind als Männer, muss endlich aufhören. Das Widerlichste, das ich in meinem ganzen Leben erlebt habe, habe ich in einer Frauenwohnung gesehen. Ich habe damals bei zwei Freundinnen mit wunderschönen langen schwarzen Haaren gewohnt und der Haarklumpen, der in der Dusche herumschwirrte, hatte einen Durchmesser von 15 Zentimetern. Innen war er schon verschimmelt, danach kam eine breiige Schicht aus Schleim und Haar und außenrum die frischen Haare. Ich musste würgen, als ich das gesehen habe.

Charlotte, 30

Das Ekligste an meinem Mann ist, dass er immer die Nase hochzieht und den Schleim danach ausspuckt. Das wusste ich zwar, bevor wir vor zehn Jahren zusammengezogen sind. Dass er nach zwölf Jahren Beziehung immer noch nicht damit aufgehört hat, überrascht mich schon. Er spielt seit seiner Jugend Eishockey und sagt, dass sei einfach etwas, das Sportler tun, weil sie keine Zeit hätten, sich die Nase zu schnäuzen.

Jeff, 35

Ich habe lange als Barkeeper gearbeitet und weiß daher: Frauen sind nicht die ätherischen Wesen, die nie widerliche Dinge tun und nie aufs Klo müssen. Ich habe betrunkene Frauen gesehen, die auf der Straße geschlafen haben. Und die Frauentoiletten waren immer dreckiger als die der Männer. In den zwei Jahren, in denen ich mit meiner Freundin zusammengewohnt habe, habe ich mich weniger an ihren ekligen Angewohnheiten gestoßen, sondern an Skurrilitäten. Zum Beispiel war es eine sehr schlimme Sünde, wenn die Bettdecke mit der Öffnung des Bettbezuges am Kopfkissen lag und nicht an den Beinen. Wenn es mal vorkam, hat meine Freundin mich mit eiskalten Blicken bestraft. "Schau mal! Das geht so nicht!", hat sie immer gesagt und die Decke umgedreht, egal wie müde oder betrunken sie war. Außerdem wurde ich immer voller Inbrunst darauf hingewiesen, dass der Wasserkocher nicht voll zu sein hat, wenn ich mir eine Tasse Tee mache. "Was, wenn ich danach eine zweite möchte?", fragte ich. Die Antwort war dann immer: "Das kannst du jetzt doch noch gar nicht wissen!"

Alexandra, 22

Mein Freund und ich sind schon seit sechs Jahren zusammen, leben aber erst seit einem Jahr in einer Wohnung. Ich wusste schon vorher, dass er unordentlich ist, aber vom Ausmaß seines Chaos war ich geschockt. Ihn stört es viel weniger, wenn Sachen überall herumliegen, und manchmal schneidet er seine Nägel im Wohnzimmer. Die finde ich dann beim Staubsaugen. Aber es könnte sein, dass ich die Ekligere von uns beiden bin. Es passiert mir öfters, dass ich auf dem Klo das Spülen vergesse. Keine Ahnung, wie mir so etwas entfallen kann. Es passiert einfach.

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