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Während der Suche nach Liebe lässt dann bald jeder Darsteller die Hüllen fallen. Bei jeder Gelegenheit spitzt irgendwo ein Penis hervor, Tinker holt sich auf eine eingesperrte Frau zuerst einen runter und schläft später noch mit ihr, die Liebhaber Carl und Rod simulieren Schwulensex, Grace schläft dann ebenfalls noch mit irgendjemandem und die Schauspieler werden durch erzwungene Striptease-Einlagen ständig erniedrigt. Am Anfang des Stücks verlangt Grace nach dem Tod ihres Bruders, dessen Klamotten zurückzubekommen. Tinker führt daraufhin einen Mann herein, der besagte Klamotten trägt. Grace weist diesen Mann an, sich auszuziehen, entledigt sich dann ebenfalls ihrer Kleidung und schlüpft anschließend in den Anzug und die Boxershorts ihres verstorbenen Bruders, um ihm näher zu sein. Dabei stellt sie sich allerdings so ungeschickt an, dass ihre Brüste während des gesamten restlichen Stücks zu sehen sind.Simulierter Sex mit schlaffen Penissen und nackte Schauspieler sind jetzt nichts Neues. Warum also die ganze Aufregung? Wahrscheinlich, weil Tinker und seine maskierten Schergen bei dieser Reise in der Welt der Liebe und des Geschlechtsverkehrs alles und jeden foltern—und das augenscheinlich ohne jegliche Logik. Carl wird aufgrund seiner Homosexualität eine Stange in den Hintern geschoben (OK, hier habe selbst ich das Gesicht verzerren müssen), während eine Maschine auf seine Hände und Füße einhackt. Wir werden Zeuge einer Geschlechtsumwandlung. Irgendjemandem wird ein Messer oder ein Stift in den Hals gerammt. Wenn man jedoch schon mal einen Horrorfilm wie etwa Saw oder Hostel gesehen oder einen etwas brutaleren Roman gelesen hat, dann ist das Ganze kein bisschen schockierend. Wer auch nur einen Funken Fantasie besitzt, wird bei diesen Theaterszenen wohl eher keine Miene verziehen.i-D: Dries van Notens wunderschöne Kostüme für die japanisch inspirierte Oper ‚Hagoromo'