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Popkultur

Dank Selfies müssen diese Londoner Drogendealer jetzt ins Gefängnis

Wenn du schon illegalen Aktivitäten nachgehst, dann solltest du davon keine Poser-Fotos machen. Diese Lektion müssen zwei junge Männer jetzt auf die harte Tour lernen.
Sophian Chhayra (links/rechts) und Zakaria Chentouf (Mitte) ließen sich so ablichten. Jetzt müssen sie hinter Gitter.

Wurdest du schon mal aus einem richtig dummen Grund verhaftet? Einmal wurde ich von Polizisten angehalten, weil ich in einem öffentlichen Park um 11 Uhr nachts noch Frisbee gespielt habe. Ihnen war nicht ganz klar, warum ich das so spät noch machte. Rückblickend war mir das wohl selber nicht wirklich klar. Sie schrieben meine Adresse auf und wiesen mich an, nach Hause zu gehen. Auf dem Heimweg kaufte ich mir sechs Schokoriegel, legte mich anschließend ins Bett und aß sie alle auf. In der Embryonalstellung fragte ich mich, ob ich während meiner unvermeidbaren Gefängnisstrafe überhaupt an Süßigkeiten kommen würde. Am nächsten Tag wachte ich auf und war immer noch ein freier Mann. Näher bin ich einem Knastaufenthalt nie gekommen.

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Ich heiße allerdings auch nicht Sophian Chhayra oder Zakaria Chentouf. Die beiden 24-Jährigen wurden am Freitag zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, nachdem die Polizei bei einer Razzia ihre Handys beschlagnahmt hatte. Auf diesen Handys wurden mehrere Fotos gefunden, auf denen die Beiden mit riesengroßen Beuteln voller Gras und mit einem Haufen 50-Pfund-Scheinen zu sehen sind (bring mir jemanden mit einem 50-Pfund-Schein in der Tasche und ich zeige dir einen Drogendealer, einen Bankräuber oder einen Börsenmakler). Die zwei jungen Männer waren Teil einer Drogengang, die in den Londoner Stadtteilen Chelsea und Kensington ihr Unwesen treibt. Nachdem sich herausstellte, dass eine ganze Reihe von gewalttätigen Überfällen mit einem Bandenkrieg in West-London zusammenhängt, fing die Polizei im Dezember letzten Jahres damit an, besagte Gang zu beobachten.

Im Vorfeld der Verurteilung sagte die Kriminalbeamtin Helen Thomas: „Die Einwohner von Kensington und Chelsea können von den Verurteilungen nur profitieren. Diese Gemeinden wurden lange genug von dieser dreisten Gang heimgesucht." Ach ja, kriminelle Drogenbanden können ja so dreist sein.

„Diese Personen haben ihre Handykameras dazu benutzt, um sich mit ihrem Erfolg im illegalen Drogenhandel zu brüsten. Dieser Hochmut war allerdings ihr Verderben. Die Fotos stellen vor Gericht zwingende Beweise dar", fügte Thomas hinzu.

Was lernen wir daraus? Nun ja, wenn ihr kriminell werdet, solltet ihr euch wohl besser nicht dabei fotografieren, wie ihr Straftaten begeht-obwohl man zu Chhayras und Chentoufs Verteidigung sagen muss, dass sie nicht die einzigen sind, die diesen Rat nicht beherzigt haben, wie die Drogendealer aus Rio und die mexikanischen Kartelle, die es lieben, ihre großen Knarren auf Instagram zur Schau zu stellen. Oder die britischen Dschihadisten, die soziale Medien dazu nutzen, ihre Reisen nach Syrien wie Urlaub aussehen zu lassen.

Neben „Begeht keine Straftaten, die sind illegal" sind das wohl alle Optionen, die den jungen, ehrgeizigen Gangstern dieser Welt zur Verfügung stehen. Hals- und Beinbruch!