Das beste Street-Food-Urlaubsziel der Welt verbietet Street Food

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Das beste Street-Food-Urlaubsziel der Welt verbietet Street Food

Thailandurlauber müssen jetzt ganz stark sein, denn in der Millionenmetropole Bangkok müssen sie wohl bald auf das berühmte Street Food verzichten. Es gibt jedoch noch Grund zur Hoffnung.

Titelfoto: J Aaron Farr | Flickr |  CC BY 2.0

Wenn man an Bangkok denkt, dann fallen einem viele Dinge ein: Tempel, Tuk Tuks, Backpacker, Hitze und natürlich Essen. Street Food, um genau zu sein. Erst im vergangenen Monat hat CNN die thailändische Hauptstadt zum zweiten Mal in Folge zur weltweiten Street-Food-Adresse Nummer eins gekürt. Dieser Umstand wird sich jedoch wohl bald ändern.

Die zuständigen Behörden haben nämlich verkündet, bis Ende des Jahres alle Street-Food-Verkäufer von den Straßen Bangkoks verdrängt zu haben. Als Gründe geben sie Sauberkeit und Sicherheit an. Diese Entscheidung könnte dazu führen, dass sich Tausende Verkäufer nach einer neuen Beschäftigung umsehen müssen.

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Laut The Nation haben die Behörden bereits damit begonnen, in bestimmten Gegenden Bangkoks "aufzuräumen". Der Fokus liegt nun auf zwei großen Touristenmagneten: Chinatown und das Backpacker-Mekka der Khao San Road.

Die Behörden "sind derzeit damit beschäftigt, Straßenverkäufer aus allen 50 Distrikten zu entfernen und die Bürgersteige wieder für Fußgänger freizumachen", erklärte Wanlop Suwandee, der Chefberater des Gouverneurs von Bangkok. Gegen Stände mit Klamotten und gefälschten Markenprodukten würde man ebenfalls vorgehen, fügte er noch hinzu.

Dieses Verbot hat in der Öffentlichkeit und unter den Standbesitzern für einen Aufschrei gesorgt. Sanga Ruangwattanaku, der Vorsitzende eines Unternehmensverbands auf der Khao San Road, meinte gegenüber AFP: "Wenn sie gegen die Verkäufer vorgehen, dann wird das den Geschäften und dem Charme der Khao San schaden."

Wie bereits erwähnt, hat CNN erst vor Kurzem die Street-Food-Szene Bangkoks in den höchsten Tönen gelobt: "In Bangkok, wo die Straßenverkäufer in verschiedenen Teilen der Stadt in einer festgelegten Rotation arbeiten, kommt man um Street Food nicht herum."

Das harte Durchgreifen gegen die Essensstände passt so gar nicht zur "Pray for Anna"-Werbekampagne der thailändischen Touristenbehörde aus dem Jahr 2015. Darin wird die Verlockung des Thai-Street-Foods nämlich direkt in den Fokus gerückt. Der Werbeclip endet mit gegrilltem Fleisch und einem Versprechen: "In Thailand lassen sich rund um die Uhr Millionen Aromen genießen."

Der Tourismus macht Schätzungen zufolge 15 Prozent von Thailands Wirtschaft aus. Gerade Street Food ist für die vielen Urlauber in dem südostasiatischen Land dabei eine besondere Attraktion.

Es gibt jedoch noch Grund zur Hoffnung: In einer Lokalzeitung wird ein Verwaltungschef zitiert, der sagt, dass die Verkäufer mit Handwagen und mit Ständen abseits der Bürgersteige vielleicht bleiben dürfen.

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