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Drogen

Hangover-News, 06. Februar 2017

Kölner Polizisten raten Flüchtlingen vom Karneval ab, beim Fußballspiel in Dortmund fliegen Steine, der US-Einreisebann ist gestoppt, ein Pinguin klaut in einem Münchner Kaufhaus und eine Düsseldorfer Bäckerei verkauft "Kiffer-Kruste".

Was gibt es bitte Schöneres zum Wochenstart als die pure Freude eines Kindes? Nehmen wir zum Beispiel die kleine Presley aus den USA und wie sie ein Geschenk öffnet. Sie weint, sie schreit, sie kann ihr Glück kaum fassen. All das wegen eines Gewehrs. Jawohl, es wird noch viele Jahre dauern, bis das Mädchen in ihrem Heimatland zum ersten Mal offiziell Alkohol trinken darf, aber was kann man schon gegen eine hübsche Flinte haben? "Genau das nennen wir #BerettaJoy", schreibt der Hersteller. Das Video ist schon ein paar Tage alt. Bis Montagmorgen wurde es fast acht Millionen Mal angeschaut.

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Und sonst? Der wichtigste Mann in Presleys Heimat hat dieses Wochenende wieder ordentlich durch die Nachrichten gewütet, in der Bundesliga haben sich Dortmund-Fans mit Leipzig-Anhängern und der Polizei geprügelt und ein Mann in München hat sich beim Klauen im Kaufhof mal so richtig dumm angestellt. Hier sind die Hangover-News.

Trump bekommt Gegenwind – und pöbelt los

Kann man ja mal machen: Vom vielen Regieren ist Donald Trump bereits so fertig, dass er sich über das Wochenende in seinen Golfclub Mar-A-Lago in Florida zurückgezogen hat. Dort haben ihn nicht besonders viele gute Nachrichten erreicht, denn zum ersten Mal haben sich Institutionen dem neuen US-Präsident und seiner Arbeit in den Weg gestellt. Willkommen in der Welt der Checks and Balances, Mr. President!

Sein Einreisestopp für Menschen aus sieben Ländern ist von einem Gericht im Staat Washington kassiert worden und auch ein Eilantrag des Weißen Hauses gegen diese Entscheidung wurde abgelehnt.

Heimatschutz- und Außenministerium sind nicht Trump gefolgt, sondern dem Gerichtsurteil. Das Ergebnis: An den US-Flughäfen durften die Menschen aus Syrien, Irak, Iran, Somalia, Sudan, Libyen und dem Jemen wieder einreisen, die Bilder waren nach einer Woche Hin und Her herzzerreißend.

Und Trump? Der hat (natürlich auf Twitter) über die "lächerliche" Entscheidung des "sogenannten" Richters rumgepöbelt und gefragt, warum der überhaupt die Entscheidung eines Präsidenten in Frage stellen darf. Sein Fazit: Der nächste Terroranschlag wird auf das Konto des Richters gehen.

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Ordentlich abgebürstet wurden Trump und seine Kumpanen auch bei Saturday Night Live. In der Auftaktnummer musste der von Alec Baldwin gespielte Milliardär seinen Platz für den Mann räumen, den viele als wahren Präsidenten erachten: Trump-Berater Steve Bannon, in einem Kostüm irgendwo zwischen Skeletor und Sensenmann.

Das Highlight der Show war allerdings Melissa McCarthy, die als Pressesprecher Sean Spicer sehr hübsch durchgedreht ist.

Rassistische Sprüche, Steine und fliegende Flaschen: Dortmunder Fußball-Fans machen Krawall gegen Leipzig

Foto: imago | Thomas Bielefeld

"Asozial", "widerlich" und "völlig ohne Sinn und Verstand" seien die Fußballfans gewesen, so das Fazit des Einsatzleiters Edzard Freyhoff. Die Tribüne war ein einziges Meer voller Banner und Plakate mit teilweise diffamierendem, beleidigendem und beschämendem Inhalt." Mit diesen für einen Dortmunder Polizeidirektor nicht gerade üblichen Worten hat er das Verhalten der Borussia-Fans beim Spiel gegen RB Leipzig beschrieben. Bereits vor Spielbeginn hatten sich rund 350 bis 400 Anhänger aller Dortmunder Ultragruppierungen versammelt. Während des Spiels schmissen sie Steine, Flaschen und Bierkästen. Während des Spiels entging ein Mitarbeiter eines TV-Senders knapp einer ernsthaften Verletzung durch eine fliegende Metallstange. Im Stadion hingen Banner wie "Bullen schlachten" und "Burnout-Ralle häng Dich auf", die sich auf RB-Sportpräsident Ralf Rangnick und dessen Burnout-Auszeit 2011 bezogen. 106 Plakate wurden sichergestellt. Die Polizei hat elf Straftäter aus der Ultraszene des BVB und einen Leipziger vorläufig festgenommen. Am Ende gab's 28 Anzeigen wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung, mindestens sechs Leipziger Fans wurden verletzt. Ebenso sind vier Polizisten verletzt und ein Polizeihund.

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Polizei in Köln rät Flüchtlingen vom Karneval ab

Bleiben wir beim Thema Polizei. Auch die Kölner Beamten waren in den letzten Tagen in den Nachrichten. Sie haben Flüchtlingshelfern geraten, für die Flüchtlinge besser keine Ausflüge in den Karneval zu organisieren. Durch solche Trips würde "das massierte Auftreten von Flüchtlingen und Asylbewerbern bei Karnevalsveranstaltungen forciert", heißt es in einem Brief an Flüchtlingseinrichtungen in schönstem Amtsdeutsch. (Und ja: "massiert" nicht massiv.) Weiter: Das könne zu "unerwünschten Wechselwirkungen mit der Bevölkerung" führen.

In Köln hat man sich um Schadensbegrenzung bemüht. Alle seien willkommen, Karneval eine super Gelegenheit, mit Alteingesessenen in Kontakt zu kommen, sagte Claus-Ulrich Prölß vom Flüchtlingsrat. Darauf ein Alaaf!

Münchner wird beim Klauen erwischt, weil er Pinguinkostüm trägt

Was muss man eigentlich anstellen, um so sicher wie möglich ins Gefängnis zu kommen? Zum Beispiel das: In der Faschingsabteilung bei Kaufhof in München ein Pinguinkostüm anziehen. Und dann, so heißt es im Polizeibericht weiter, ging der Dieb "in das Restaurant des Warenhauses und griff dort an der Salattheke in eine Schüssel Bauernsalat, den er sogleich zu essen begann. Wie oft er letztendlich in die Salatschüssel griff, ist nicht bekannt." Weiter ging er zu den Lederwaren, wo er eine Mappe nahm und in seine Schuhe steckte. Schließlich schlüpfte er noch in ein Paar neue Schuhe und wollte das Geschäft verlassen. Erst ganz am Ende haben zwei Ladendetektive den 34-Jährigen gestellt und ihn ins Altstadtrevier in München gebracht. Der Mann, der keinen festen Wohnsitz hat, befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Düsseldorfer Bäckerei verkauft Kiffer-Kruste

Maximal möglicher Wortspiel-Alarm in Düsseldorf! Dort schreibt eine Bäckerei in ihrer Werbung nicht nur "Baking Bread", sondern fragt auch: "Sind Sie schon high aufs Wochenende?" Das soll den Verkauf eines Brots mit Hanfsamen und Hanföl ankurbeln. Name, haha: "Kiffer-Kruste". Wer aber versuchen will, sich mit dem Brot die Zeit bis zum nächsten Wochenende zu verkürzen, den müssen wir enttäuschen: THC ist auf dem Hanf rausgezüchtet.

Die Werbenummer hat einen aktuellen Hintergrund, denn in Düsseldorf soll es möglicherweise bald schon Cannabis legal in Apotheken zu kaufen geben. Zumindest für einige registrierte Teilnehmer des Modellprojekts. Je nachdem wie diese Projekt verläuft, können vielleicht bald alle legal und rezeptfrei in der Apotheke Cannabis bekommen.