10 Fragen an Thomas Brezina, die du schon immer stellen wolltest
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Popkultur

10 Fragen an Thomas Brezina, die du schon immer stellen wolltest

Woher kommt der Internet-Hype? Trägt er privat gerne Knickerbocker? Und hat er eigentlich jemals schlechte Laune?

Das, was Thomas Brezina gerade auf Facebook, Twitter und vor allem auch Instagram macht, würde man fachlich korrekt wohl als ziemlich stabilen Social-Media-Grind bezeichnen. Seine Postings, die von seinen Followern mehr als nur dankbar aufgenommen und verbreitet werden, sorgen jedenfalls gerade für ein Revival der Brezina-Liebe unter seinen ehemaligen Lesern und früheren Jungdetektiven des Landes. Den Grund für den Hype könnte man auf den ersten Blick vielleicht mit Ironie verwechseln – wir sind uns aber ziemlich sicher, dass wir im Internet mindestens seit Heinz Fischers legendären Facebook-Postings keine so ehrliche Liebe mehr gesehen haben.

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Das ist auch kein Wunder, denn ohne Thomas Brezina gäbe es keinen Tom Turbo (und auch keinen Fritz Fantom), es gäbe keine Knickerbocker-Bande und kein Tiger-Team. Und es gäbe keine Faceswap-Bilder mit einem Sparschwein oder Videos, in denen Thomas Brezina seinen Followern die Blumen in seinem Garten präsentiert. Wir übertreiben zwar nur ungern, aber Thomas Brezina ist für uns mindestens einer der fünf besten Menschen der Welt. Genau aus diesem Grund haben wir uns ein Herz gefasst und dem Held unserer Kindheit ein paar Fragen gestellt.

VICE: Wie erklären Sie sich den Internethype um Ihre Person?
Thomas Brezina: Mich freut, dass so viele Menschen schöne Erinnerungen ihrer Kindheit mit meinen Geschichten und Sendungen verbinden. Dafür mache ich alles. Ich will Menschen begeistern und Freude bereiten, Abenteuer erzählen, die man gerne erleben würde, neugierig machen auf vieles, das uns umgibt.

Alle meine Aktivitäten im Internet sind durch Zufall entstanden und machen mir riesigen Spaß. Vor allem gefällt mir die Kommunikation mit Lesern von früher und auch heute. Ich erfahre dabei viel Interessantes.

Wie wichtig ist es Ihnen, in Ihren Geschichten Diversität abzubilden – also beispielsweise auch einmal queere Figuren zu zeigen? Oft sind die Geschichten ja klar auf Mädchen oder Buben ausgerichtet.
Vor 28 Jahren habe ich ein Mädchen zum Oberhaupt einer Bande gemacht – Lilo bei den Knickerbockern – und alle haben mich gewarnt, dass die Leser es ablehnen werden. Haben sie nicht getan. Ich habe immer starke Mädchen beschrieben, die die Sache in die Hand nehmen, zum Beispiel Penny.

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Ja, zahlreiche Bücher sind mehr für Mädchen, einige sehr für Buben. Unterschiedliche Wünsche und Ansprüche. Schrägere Typen habe ich in meinen Teenage-Novels beschrieben, denn dort kann ich mehr vom Umfeld erzählen, mehr Charakter zeigen und begreifbar machen.

Tragen Sie privat gerne Knickerbocker?
Ich habe ein Paar, wenn Freunde in Tracht heiraten oder für ähnliche Anlässe und finde es SEHR bequem. Das war's dann aber auch.

Haben Sie jemals schlechte Laune?
Na klar, und wie! Ich versuche mich aber schnell wieder rauszubekommen. Aber manchmal ist das gar nicht leicht. Ich sage mir dann vor: Jede Stunde mit Groll und schlechter Laune ist vorbei und kommt nie wieder.

Wenn Sie Tom Turbo heute erfinden würden, was wäre anders?
Zahlreiche Geräte, aus denen er gebaut ist. Kofferradios wie auf seiner Lenkstange gibt es heute praktisch nicht mehr. Der Charakter würde aber gleich bleiben. Tollstes Fahrrad, bester Freund mit 111 Tricks und einem Heißhunger auf Schmieröl. Immer auf der Spur!

Wie sehr nervt es, wenn ständig um die eigene Sexualität und das Privatleben gemutmaßt wird?

Jeder kann mutmaßen, was er will. So what? Wer Kreatives schafft, der steht mit seinen Werken in der Öffentlichkeit.


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Gehen Ihnen nicht auch manchmal die Ideen aus?
Zum Glück höchst selten. Aber ich muss ständig darauf achten, zu leben, zu reisen, gesund zu leben, nachzutanken, viel zu hören, zu sehen, zu lesen. Und manchmal sagt mein Kopf: Jetzt gibst du Ruhe!

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Wird man als Kinderbuchautor von Kollegen ernst genommen oder auch manchmal belächelt?
Ich habe kaum Kontakt zu anderen Autoren. Ich lebe grundsätzlich sehr zurückgezogen. Meine besten künstlerischen Freunde haben alle mit Musik zu tun. In London ist mein engster Freund ein zeitgenössischer Komponist. Wir tauschen uns viel darüber aus, wie wir arbeiten, auch wenn jeder etwas völlig anders tut. Wir nehmen Anteil am Werk des anderen.

Grundsätzlich muss ich sagen: Wer für Kinder arbeitet, wird nie so ernst genommen wie "erwachsene" Autoren oder TV-Macher.

In welchem Ihrer Charaktere steckt am meisten von Ihnen selbst?
In mehreren. Ich glaube, in jedem der vier Knickerbocker steckt ein Stück von mir. Ich bin eine Mischung aus den vieren.

Fanden Sie es lustig, als Heinz-Christian Strache erst kürzlich als Darsteller von Fritz Fantom auf IMDb eingetragen wurde?
Nein.

Verena auf Twitter: @verenabgnr

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