Auf einem Instagram-Account würdigt ein Berliner alte Matratzen
Screenshot: mattressesofberlin

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Weltmatratzen-Tag

Auf einem Instagram-Account würdigt ein Berliner alte Matratzen

Er will, dass ihr darüber nachdenkt, wie lieblos ihr mit der Sache umgeht, auf der ihr über Jahre geliebt und genächtigt habt.

Es scheint, als würde es zwei Konstanten im Leben einer Matratze geben: Sie werden in Eckhäusern mit vermeintlichen Super-Rabatten verkauft und landen irgendwann auf der Straße. Und das, obwohl sie uns doch die besten Dienste erweisen. Netflix und Chill ohne Matratze? Undenkbar. Bequemer Sex auf dem Fußboden? Eher nicht. Und dann ist da ja noch das Schlafen: Durchschnittlich 24 Jahre schläft ein Mensch in seinem Leben. Man sollte denken: genug Zeit, um eine emotionale Bindung aufzubauen. Partner gehen, Matratzen bleiben. Sie sind eine mit Milben gefüllte Konstante in unserem Leben – bis irgendwann die Federn durchkommen oder das Konto endlich mal so gut gefüllt ist, dass sie durch eine neue ersetzt werden. Und dann? Genau: Sie landen auf der Straße.

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Andreas Gebhard findet das paradox: "Ich finde es interessant, dass Menschen Dinge, mit denen sie so viel Zeit verbringen, einfach wegwerfen", sagte der Republica-Mitbegründer zum Tagesspiegel. Denn: Mit dem Lieblingspulli würde man das schließlich auch nicht machen. Seit einem Jahr gibt es deshalb seinen Instagram-Account Mattresses of Berlin, ein digitales Fotoalbum der Schicksale ausrangierter Matratzen. Auf manchen wird rumgetrampelt, andere machen das, was ihre Besitzer nun auf neuen Matratzen tun: herumgammeln. Um auch analog auf das Straßenleben der Matratzen aufmerksam zu machen, hat Andreas Gebhard für heute den Weltmatratzen-Tag ausgerufen und stellt in einer Galerie Bilder verlassener Matratzen aus.

Was wie Quatsch klingt, hat eine schöne Botschaft: Denkt mal drüber nach, wie ihr Sachen und Menschen behandelt, die euch nahestehen. Denn:

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