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Popkultur

Der Leberkäse-Amokfahrer ist das Österreichischste, das ihr heute lesen werdet

Beim Leberkäse hört sich der Spaß auf. Das Österreich-Logbuch #14.
Foto: Jessica Spengler | Flickr | CC BY 2.0 | Collage via VICE Media

In diesem Logbuch sammeln wir laufend Meldungen, Nachrichten, Zwischenfälle und manchmal auch einfach nur Überschriften, die in dieser Form nur in Österreich passieren können. Wenn ihr Inputs für uns habt, schreibt uns.


7. Februar 2018:

Der Leberkäse-Amokfahrer ist das Österreichischste, das ihr heute lesen werdet

Liebes Österreich! Einen kurzen Moment lang dachten wir schon, dieses Logbuch wäre überflüssig geworden – ob in den vergangenen Monaten tatsächlich wenig Absurdes passiert ist, oder ob seit Schwarz-Blau einfach alles wurscht ist, weiß niemand so genau. Aber wie sagt man so schön? "Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Leberkäse-Amokfahrer her."

Ein 38-jähriger Mann soll Medienberichten zufolge in einem Braunauer Einkaufszentrum zunächst randaliert haben, nachdem er eine Leberkässemmel erstehen wollte, aber nicht genug Geld dabei hatte, um das typisch österreichische Fitness-Frühstück zu bezahlen. Der Mann soll anschließend mit seinem Auto bis in den Eingang des Geschäfts gefahren sein, ehe er den Rückwärtsgang einlegte. Er konnte schließlich von einem Passanten aus dem Wagen gezerrt werden und wurde anschließend in die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses eingeliefert.

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11. Dezember 2017:

Das neueste Viral aus Österreich: Bäume!

Freunde, es gibt Neuigkeiten: Unsere kleine Alpenrepublik geht endlich wieder viral! Wie das Internet uns mitteilt, zerficken wir gegenwärtig mal wieder Gehirne aus aller Welt – und diesmal nicht etwa, weil eine Kellerfrau entkommen ist oder Nazis immer noch existieren, nein, diesmal hat einfach jemand bemerkt, dass die Bäume in Schönbrunn echt schön geschnitten sind! Topfeben, wie der Popperschnitt eines Kindergartenkindes aus den 90ern!

Vielleicht sind wir dieser Tage leicht zu begeistern – aber 20.000 Upvotes auf Reddit lügen nun mal nicht und abgesehen davon kommt bald die neue Regierung und was bleibt uns da noch anderes übrig, als hübsche Bäume? Tief drinnen wisst ihr genau so gut wie wir, dass die Antwort darauf "Nicht besonders viel" lautet. Preiset die Tage.


14. November 2017:

Die Marx Halle wäre fast abgebrannt weil zwei bekiffte 19-Jährige dort Geister beschwören wollten

Anfang September gab es in der Wiener Marx Halle einen Großbrand mit Schaden in Millionenhöhe, der erst jetzt aufgeklärt werden konnte. Wie die Landespolizeidirektion mitteilte, konnten ein Mann und eine Frau, beide 19, ausgeforscht werden, die eigenen Aussagen zufolge eine bekiffte Geisterbeschwörung in der ehemaligen Rinderhalle geplant hatten. Eine umgefallene Fackel entfachte schließlich das Feuer. Die beiden hatten noch selbst den Notruf getätigt.


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13. November 2017:

Die zeitlose Johanna Mikl-Leitner

Was als "breite Rückendeckung" tituliert wird, ist in Wahrheit wohl eine recht österreichische Notlösung: Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich, ist nun – warum auch immer – Spitzenkandidatin für sowohl die Jugendorganisation der ÖVP als auch vom Seniorenbund. Wie Hanni den Spagat zwischen Dabbing und Kukident meistern wird, bleibt abzuwarten. How do you do, fellow kids? Und: How do you do, fellow senior citizens?


5. November 2017:

Vorarlberg ist endlich bereit für den Exorzismus

Vor drei Jahren hat der Vatikan die internationale Vereinigung der Exorzisten anerkannt und mit Kirchenrecht ausgestattet. Sicherheitshalber ist nun auch unser Ländle gewappnet für den Fall einer Teufelsaustreibung: Ab sofort stehen in der Diözese Feldkirch zwei Priester zur Verfügung, die das Handwerk des Exorzismus beherrschen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt gab es allerdings noch keine entsprechende Anfrage.


3. November 2017:

Am Ötscher steht ein Schwanz

Eine Wanderin entdeckte während einer Tour am niederösterreichischen Ötscher einen etwa ein Meter langen Holzpimmel am Gipfel. Wie der Schwengel da hingekommen ist und was jetzt damit passieren soll, bleibt vorerst unklar. Gegenüber ORF.at geben die Ötscherlifte an, es müsse erst geklärt werden, ob der Penis ausreichend gesichert ist und auf wessen Grundstück er steht.


29. Oktober 2017:

Jemand Wahnsinniges hat an der Uni Wien auf eine No-Reply-Mail geantwortet

Kennt ihr diese E-Mails, an deren Ende steht "BITTE ANTWORTEN SIE NICHT AUF DIESE E-MAIL"? Naja, es ist endlich passiert: Jemand hat auf eine dieser E-Mails geantwortet. Obwohl da höchstwahrscheinlich stand "BITTE ANTWORTEN SIE NICHT AUF DIESE E-MAIL". Vielleicht sogar in Großbuchstaben, man kann nur spekulieren.

Wie sich herausstellen sollte, steht in diesen Mails aus gutem Grund, dass man bitte nicht antworten soll – wenn man nämlich doch antwortet (was man wirklich, wirklich nicht tun sollte, bitte nicht antworten, NO-REPLY!), dann antwortet man automatisch jedem Menschen, der außer einem selbst im CC war. Das ist zwar kein allgemeingültiges Gesetz, aber so oder so ähnlich ist das zumindest auf der Uni Wien passiert, wie der Standard berichtet.

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20. Oktober 2017:

"Burkaverbot: Polizei stürmt Lego-Geschäft in Wien"

Haie, Hasen und Lego-Ninjas!


2. Oktober 2017:

"Richard Lugner: Mit Hitlers Auto ins Bordell!"

Keine Pointe. Danke, Krone. (Auch wenn das Video, das die Headline erklären würde, inzwischen offline ist.) Danke, Österreich.


29. September 2017:

Sex-Roboter zu Tode belästigt: Fake-News auf Österreichisch

Auf der diesjährigen Ars Electronica in Linz wurde endlich ein lebensechter, intelligenter Sex-Roboter namens Samantha präsentiert. Das spanische Technikwunder sollte auf dem Festival für Medienkunst einem höchst erregten Publikum zur Verfügung stehen. Weltweiten Medienberichten zufolge wurde Samantha dabei in landesüblicher Tradition bis in die Funktionsunfähigkeit gemartert.

"Die Leute stiegen auf Samanthas Brüste, ihre Beine und Arme. Zwei Finger wurden ihr gebrochen. Sie war stark verschmutzt", so ihr Erfinder laut Heute. Die tapfere Samantha war demzufolge jedoch nur äußerlich ramponiert, auf die Frage "Hello Samantha, how are you?" soll sie weiterhin mit "I'm fine" geantwortet haben. Ihr Erfinder soll bezüglich einer notwendigen Reparatur hinzugefügt haben: "Samantha hält viel aus, sie wird es überstehen."

Wie der Standard später auf Nachrage bei der Ars Electronica herausfand, wurde Samantha allerdings keineswegs nach zwei Tagen kaputt geschändet, wie vom Boulevard berichtet – so soll die Puppe für die Gesamtdauer des Festivals im Einsatz gewesen sein und zeigte lediglich "normale Abnutzungserscheinungen".

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Bleib stark, Samantha. Bleib stark.


28. September 2017:

Gfraster kapern Flugzeug, werden bestraft

Ein 15-Jähriger und ein 17-Jähriger wurden nun zu 100 bzw. 60 gemeinnütziger Arbeit verdonnert, nachdem sie im April am Flugplatz Bad Vöslau beinhart eine Propellermaschine gekapert hatten und nur im letzten Moment gestoppt werden konnten. Die zwei Buben hatten es zuvor bereits mehrmals geschafft, sich die Luxussportwagen älterer Herren "für eine Spritztour" auszuborgen und wenn wir uns ehrlich sind, verdienen sie dafür keine Strafe, sondern einen verdammten Orden. Wir salutieren.


26. September 2017:

Zehn kleine Schweinchen aus Stall entführt

Irgendjemand scheint die Sache mit dem Pferdestehlen völlig falsch verstanden zu haben und hat am Sonntag zehn unschuldige Nutscherl aus einem Stall in der Südoststeiermark gekidnappt. Laut Heute wiegen die "gestohlenen" Schweinchen jeweils etwa 45 Kilo und sind demnach möglicherweise ein bisschen fetter als die von uns gewählte (süßere!) Überschrift das vielleicht suggerieren mag – Entschuldigung dafür. Die Polizei bittet unterdessen um Hinweise. Also, nur für den Fall, dass ihr irgendwo zehn etwas kräftigere, möglicherweise verängstigt wirkende Schweinchen auf der Straße herumhopsen seht. Bring back our girls!


24. September 2017:

Weltrekord: Pinkafelderin wirft iPhone 4 auf über 67 Meter

Dass Österreicher gerne Sachen in die Luft schleudern und daraus einen Sport machen, ist spätestens seit dem legendären Gummistiefelweitwurf der Freiwilligen Feuerwehr Fürstenbrunn (Österreich-Logbuch vom 2. August 2017) kein Geheimnis mehr. Beim Tag des Sports in Wien konnte die 20-jährige Ivonne aus Pinkafeld nun einen neuen Damen-Weltrekord im Handy-Weitwurf aufstellen: Sie warf ein iPhone 4 auf exakt 67,58 Meter.

Es ist ein triumphaler Erfolg für Österreich – einer, der bitter nötig gewesen war, angesichts der bitteren Niederlage, die man erst kürzlich bei der Bier-WM einfuhr (ein vernichtender zweiter Platz). Ivonnes eigene Reaktion auf ihren unerwarteten Weltrekord spricht uns aus der biergetränkten Seele: "Das finde ich voll cool."

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19. September 2017:

Bsuff bestiehlt Bsuff in U-Bahn

Geschichten, die die U-Bahn schreibt: Sonntagfrüh hat ein besoffener Hansl (1,5 Promille) einen anderen besoffenen Hansl (1,12 Promille), der gerade ein Nickerchen machte, um seine Armbanduhr und sein Bargeld erleichtert, woraufhin der schlafende besoffene Hansl aufwachte und seine Sachen zurückforderte, also schlug erste besoffene Hansl mit einer Glasflasche zu. Hansl #1 blieb unverletzt (weil: Das Glück ist mit den Rauschigen) und alarmierte die Polizei, Hansl #2 wurde daraufhin festgenommen (weil: Das Glück ist nicht mit allen Rauschigen). Feuer mit Feuer, Dichtheit mit Dichtheit bekämpfen – das ist Österreich, wie es leibt und lebt und säuft: Bumzua.


18. September 2017:

Zweiter Platz: Österreich muss verheerende Niederlage bei Bier-Weltmeisterschaft einstecken

Vergangene Woche fand in München der wahrscheinlich österreichischste aller Wettbewerbe statt: Der World Cup der Biersommeliers – die Weltmeisterschaft im Biertrinken. Erwartungsgemäß fanden sich unter den Finalisten auch zwei Österreicher, einer von ihnen der Sohn des Siegers 2009, der das Bier-Erbe seines Vaters antreten sollte. Nach einem fulminanten Wettstreit, in welchem "die Biersommeliers ihr bieriges Wissen und ihre sensorischen Fähigkeiten unter Beweis stellen mussten", wurde es jedoch nur der zweite Platz. Offiziell freut man sich natürlich auch über Silber, aber wenn wir nicht Bier-Weltmeister sind, was sind wir dann überhaupt noch?


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14. September 2017:

Katzen-Duo attackiert Kaninchen, Polizei eilt zur Rettung

Wie die Wiener Landespolizeidirektion via Twitter verlauten ließ, konnte am Samstagabend in Penzing ein weißes Kaninchen aus den Fängen zweier Gangster-Katzen befreit werden. Die beiden Angreifer ergriffen umgehend die Flucht, der Hoppler ist wohlauf und wurde zur weiteren Pflege an die Tierrettung übergeben. Die Motivation der Tat sowie die Herkunft der Katzen ist bislang unbekannt. Die Polizei selbst hashtaggt, dass "das auch Polizei" sei.


11. September 2017:

Pegida Österreich verwechselt die Karlskirche mit einer Moschee

Es ist mal wieder so weit: Jemand hat die Karlskirche mit einer Moschee verwechselt. Nachdem eine Facebook-Gruppe namens "Unsere Werte, unsere Heimat" bereits 2015 versäumte, die Satire in einem Text der Tagespresse zu erkennen und anschließend den Abriss der Karlsplatz-Moschee forderte, ist es diesmal die Gruppierung Pegida Österreich, die auf einem Fahrzeug einer Immobiliengesellschaft, auf dem eine Stadtsilhouette Wiens zu erkennen ist, eine Moschee zu erspähen glaubt. "Ein aufmerksamer Fan" habe ihnen das Foto von selbigem zukommen lassen. Im zugehörigen Facebook-Posting, das inzwischen gelöscht wurde, hieß es: "Aber eine Islamisierung findet nicht statt, alles klar!" Gewieft!


4. September 2017:

Ein Seismograph im Keller der HTL Hollabrunn spürt eine nordkoreanische Wasserstoffbombe

"Asien/Weinviertel" – so dramatisch beginnt ein Bericht der Niederösterreichischen Nachrichten, der sich mit einem äußerst erschütternden (badumm-tss!) Ereignis in Hollabrunn beschäftigt. Dort soll im Keller der ansässigen HTL nämlich ein Seismograph stehen, der im Rahmen einer Diplomarbeit entstand und "tief im Fundament des HTL-Kellers verankert" ist. Laut Robert Kugler, dem Leiter der IT-Abteilung, soll dieser Seismograph die Zündung einer Wasserstoffbombe in Nordkorea eindeutig gemessen haben, die Stärke der Erdstöße betrug 6,3.


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28. August 2017:

oe24 hält Piratenfahne für IS-Flagge, wird von Heute zurechtgewiesen

Das Online-Portal der Tageszeitung Österreich, oe24 , witterte am Wochenende einen waschechten "Terror-Eklat" in Wien: In der Rochusgasse sollen seit Wochen zwei IS-Fahnen aus einem Fenster hängen. Empörte Anrainer hatten der Plattform Fotos zugespielt. "Dass mitten in Wien die Terroristen des Kalifats unbehelligt ihre Fahnen wehen lassen dürfen, ist schon ein starkes Stück", heißt es in dem mittlerweile gelöschten Artikel seitens der Fotografen.

Wie sich herausstellen sollte, handelt es sich bei den wehenden Fahnen aber um keine Fahnen des sogenannten "Islamischen Staats", sondern um den Jolly Roger – auch bekannt als Piratenflagge mit Totenkopf. Aufgeklärt wurde das wiederum vom Boulevard-Bruder Heute, dessen Chefredakteur für den investigativen Augenschein ordentlich Lob auf Twitter kassierte. Dass oe24 ausgerechnet von der Konkurrenz aufgeklatscht wird, ist hierbei durchaus, äh, unerwartet, aber wie sagt man so schön: Don't applaud a fish for swimming. Arrrr.


4. August 2017:

Anrainer halten Pfadfinder für Flüchtlinge

Am Dienstag ging bei der Polizei Eugendorf ein Anruf ein – eine große Gruppe von Flüchtlingen halte sich bei einem Waldstück auf, hieß es. Mehrere Streifen durchforsteten die Gegend, sogar mit dem Hubschrauber wurde gesucht. Später sollte sich herausstellen, dass die vermeintlichen Flüchtlinge junge Pfadfinder aus Frankreich sind, die gerade ein Sommerlager im Flachgau besuchen. "Da es sich um Franzosen handelte, waren auch südländische Typen dabei", so die Polizeisprecherin gegenüber den Salzburger Nachrichten.

Tags darauf wiederholte sich der Vorfall. Wieder hielt ein Anrainer die Pfadfinder für Flüchtlinge, wieder wurde die Polizei alarmiert, wieder rückte man aus, wieder stieß man auf die Pfadfindergruppe, wieder konnte die Suchaktion abgebrochen werden. Immer wieder Österreich.


2. August 2017:

Gummistiefelweitwurf im Flachgau

Am vergangenen Wochenende ging im Salzburger Flachgau der Gummistiefel-Weitwurf-Wettbewerb über die Bühne. Wie ORF.at berichtet, blickt das "Stiefel-Weitschmeißen" der Freiwilligen Feuerwehr Fürstenbrunn bereits auf eine 40-jährige Tradition zurück. 24 Mannschaften nahmen am Wettbewerb teil, acht davon waren Frauen-Teams. Laut Anwesenden löse der Wettbewerb mittlerweile im Ort eine derartige Euphorie aus, dass bereits "in jedem zweiten Garten ein Stiefel herumfliegt".

Überlieferungen zufolge hat Gummistiefelweitwurf als Sportart seine Wurzeln in Finnland. Den Ursprung des Fürstenbrunner Wettbewerbs erklären Teilnehmer gegenüber dem ORF wie folgt: "Die älteren Feuerwehr-Generationen waren bei einem Ausflug und haben gesagt – das ist eine Gaudi!"

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